Trailrun auf den Schapbachriedel

Wieder einmal inspiriert durch das Buch von Joachim Burghardt ging es heute auf den 1329m hohen Schapbachriedel. Genauer genommen über den Rücken des Schapbachriedel auf den Gipfel, der selbst keinen eigenen Namen hat.
Die Tour startet am Wanderparkplatz Hammerstiel in Schönau am Königssee. Zunächst folgt man dem breiten Forstweg Richtung Kührointhütte/Watzmannhaus bevor dieser nach ziemlich genau 100 Höhenmetern eine Linkskurve macht. An dieser Kurve steigt links ein schmaler Pfad im Wald empor.

Der Pfad ist nicht markiert, aber sehr gut ausgetreten und nicht verwuchert. Man sollte keine Probleme haben ihm bis zum Gipfel zu folgen. Er eignet sich ideal für einen kurzen, knackigen Trailrun. Sofort steigt er steil an und hat nur kurze Passagen wo er etwas flacher wird. Der Boden ist bei trockenen Verhältnissen angenehm weich und sehr griffig. Es geht über Steine, Wurzeln und umgestürzte Bäume immer schön stetig bergauf.

Immer wieder werden durch die lichter werdenden Bäume, herrliche Blicke auf den Watzmann oder den Hochkalter frei.

Der Trail macht wirklich sehr viel Spaß und da es sich hier um einen eher unbekannten und selten begangen Weg handelt ist man völlig allein, kann die Ruhe genießen und mit dem Weg „verschmelzen“.
Oben angekommen markierte ein kleines Kreuz den „Gipfel“.

Der Watzmann und seine Familie scheinen zum greifen nahe.

Nach einer kurzen Pause geht es über den Gipfel, wieder auf unmarkierten Pfaden bergab. Der Boden ist noch weicher und der Pfad noch ursprünglicher als der Aufstieg. So macht Trailrunning Spaß. Leider ist dieser tolle Downhill nur von kurzer Dauer.

Nach wenigen Höhenmetern trifft man auf den Weg, der links zum Grünstein und rechts Richtung Kührointhütte führt. Ich biege links ab und genieße die letzten Minuten auf diesem phantastischen Weg. Mit Erreichen der Grünsteinhütte ist es dann mit der Einsamkeit und der Ruhe vorbei. Die letzten Höhenmeter, an der Hütte vorbei Richtung Grünsteingipfel, kosten noch mal etwas Kraft, aber dafür ist es auch der letzte Anstieg für heute.

Am Gipfel angekommen genieße ich eine Weile die Sonne und lausche den Urlaubern. Eine Mutter ist nicht einverstanden, dass ihre zwei pubertierenden Jungs beim Aufstieg vom Weg abgewichen sind und wohl eine etwas waghalsigere Variante gewählt haben. Die Jungs finden es cool, während Mami mit der Sache überhaupt nicht einverstanden ist und absolut kein Verständnis für so etwas hat. Papi hält sich zurück, findet aber nicht, dass die Jungs ein zu großes Risiko eingegangen sind. Nach kurzer Diskussion, auf die sich Mami eigentlich nicht einlassen wollte, steigt sie ab und lässt Papi mit den Jungs alleine. Jetzt findet Papi, dass die Jungs doch etwas einsichtiger sein könnten und Mami nicht immer provozieren müssen; die Jungs finden es aber immer noch cool. Kurze Zeit später steigt Papi mit seinen Jungs zu Mami Richtung Grünsteinhütte ab.
Schade, dass sich Leute an solch einem Ort mit solchen Problemen befassen. Abschalten und genießen wäre hier angesagter gewesen.
Ich mache mich kurz darauf auch wieder an den Abstieg. Vorbei an der Grünsteinhütte führt zunächst ein breiter Forstweg Richtung Parkplatz Hammerstiel. Nach einigen Metern zweigt von diesem Weg ein schmaler Fußweg nach links ab. Diese Einladung nehme ich natürlich dankend an. Von dem Forstweg auf den Trail, herrlich.

Der Weg ist steil, mit Wurzeln und Steinen durchsetzt und teilweise sind separate Stufen eingearbeitet. Im weiteren Verlauf quert er noch einmal den breiten Forstweg und schießt im Wald steil nach unten. Ein genialer Downhill, den ich hier nicht erwartet hätte.
Ursprünglich hatte ich mich auf den Forstweg für den gesamten Abstieg eingestellt und diesen tollen Pfad total vergessen. Am Ende des Abstiegs trifft man wieder auf den Forstweg, der die letzten Höhenmeter bis zum Parkplatz führt.
Dank dieses genialen Downhills habe ich für die 550 Höhenmeter vom Gipfel bis zum Parkplatz 17 Minuten benötigt. Für den Aufstieg über den Schapbachriedel mit Pause waren es 1 Stunde 20 Minuten.
Ein genialer Trailrun, den man hier gar nicht erwartet. Die Variante für den Aufstieg verspricht Ruhe und ursprüngliche Wege und der Downhill auf dem Pfad ist einfach super.

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