Trailrun auf den Kranzelstein

Sieben Uhr, der Wecker klingelt, raus aus dem Bett, denn heute steht die Staufenüberquerung auf dem Programm.
Ein Blick aus dem Fenster: Der Regen prasselt vom Himmel und dichte Wolken hängen am Staufen. Normalerweise macht mir dieses Wetter nichts aus, aber so eine Tour, macht bei schönem Wetter einfach mehr Spaß und zudem sind die steinigen Abschnitte und die Gratpassagen, bei trockenem Wetter, wesentlich angenehmer zu laufen.
Also eine Kleinigkeit essen und dann noch mal ne Runde aufs Ohr hauen.
Gegen halb zehn erreicht mich die Gripmaster-Aktivierungs-SMS: „Hey machste bei dem Wetter deine Expedition? Sonnst kannste mit uns ne Runde laufen. Starten halb elf am Hotel Neu-Meran.“
„That sounds like a plan“, also Sachen packen, Schuhe an und ab Richtung Nonner Oberland.
Am Hotel angekommen treffe ich Patrick, der heute mal ein bisschen die Trails gezeigt bekommt, nachdem er sich schon zwei Tage am Zwiesel und Müllerberg ausgetobt hat.
Der Gripmaster kämpft sich währenddessen durch die Urlaubermassen auf der Deutschen Alpenstraße, die aufgrund wichtiger Baumaßnahmen, auf ihrem Weg zum Königssee, umgeleitet werden. Aber das Gripmobil schlägt sich wacker und so starten wir gegen 11:00 Uhr zu einer interessanten Runde.
„Kastenquerung, Killerdownhill, Snaketrail…“ klingt alles etwas abenteuerlich und abgefahren und genau so wird es auch werden.

Zunächst geht es schön moderat vorbei am Listwirt zum Listsee und von hier ein paar Höhenmeter auf dem schmalen Pfad Richtung Zwiesel. Danach ein kurzer Downhill und im Anschluss die etwas längere Querung durch den Wald, hinüber zum Thumsee.
Wir biegen vor dem See nach links ab und laufen am Waldrand entlang, hinüber zum Parkplatz am Seerosenteich. Hier beginnt der Anstieg zum Kranzelstein, den der Gripmaster einfach nur „Kasten“ nennt. Zum einen sieht der Berg von unten wirklich so aus und zum anderen kann man sich diesen Namen auch viel einfacher merken.

Der Anstieg verläuft zunächst auf einem laubbedeckten, breiteren Pfad, der sich in einer stetigen und sehr ordentlichen Steigung, seinen Weg nach oben bahnt.
Vorbei an kleineren und größeren Hindernissen,

wird der Weg schmaler,

und verwandelt sich am Ende in einen grasbewachsenen Singletrail.

Wer glaubt, dass es nicht mehr steiler geht, wird schnell eines Besseren belehrt. Der Anstieg hat es in sich, belohnt dafür aber mit einem tollen Blick ins Tal, auch wenn das Wetter heute nicht ganz so toll ist.

Es gibt hier oben sogar ein Gipfelbuch, aber an meinen lyrischen Fähigkeiten beim Verfassen von kreativen Gipfelbucheinträgen muss ich noch arbeiten.

Wer steil irgendwo hoch rennt, der muss auch steil wieder irgendwo nach unten rennen und so bahnen wir uns den Weg über sehr geniale Trails über den Kranzelstein (wir machen ja eine Kastenquerung) und anschließend hinunter zum Paul-Gruber-Haus.

Der Trail spuckt uns in direkter Nähe zum Haus aus und wir biegen nach rechts ab, kämpfen uns einen dieser fiesen Gegenanstiege nach oben (ich hasse diese Dinger) und stürzen uns anschließend über einen sehr technischen Trail nach unten zur B305.

Ein kurzes Stück entlang der Straße Richtung Thumsee und dann geht es auf dem Salinenweg weiter und auf einem schmalen, schwer erkennbaren Pfad nach links und wieder nach oben.

Noch einmal geht es fast 150 Höhenmeter bergauf, bevor der finale Downhill auf uns wartet.

Es gibt Trails, Videospiele-Trails und Killertrails. Läuft man einen Killertrail nach unten, dann hat man einen Killerdownhill und genau solch ein Downhill wartet nun auf uns, denn irgendwie müssen wir ja wieder runter zum Thumsee kommen.

Es ist ein schmaler Singletrail, der in vielen engen Serpentinen, geschossartig nach unten führt. Ausrutschen sollte man hier nach Möglichkeit nicht.

Turbinenmäßig stürzen wir uns ins Abenteuer und werden genauso schnell vom Trail wieder ausgespuckt, wie er uns auch angesaugt hat.
Zur Zeit fehlt mir etwas die Downhill-Spritzigkeit und ich hatte das Gefühl nicht wirklich schnell unterwegs gewesen zu sein, aber am Ende waren es doch über 40 Höhenmeter pro Minute; geniale Sache.
Vorbei am Thumsee geht es nun wieder hinüber zum Listsee und weiter zum Ausgangspunkt der Tour.
Eine super Strecke, die es in sich hat. Viele schmale und steile Trails, die sich sehr gut mit meinen Runden um den Thumsee verbinden lassen.
Diese Ecke überrascht mich immer wieder.
Danke Gripmaster

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