Trailrun durchs Hagengebirge

Der Zugspitz Supertrail ist Geschichte. Was bleibt sind geniale, unvergessliche Impressionen, neue Freundschaften und schwere Beine.
Am Mittwoch war ich das erste Mal wieder laufen. Flache sechs Kilometer, barfuß. Am Donnerstag waren es dann schon flache zehn Kilometer, mit Schuhen; und heute stehen die ersten Höhenmeter auf dem Programm.
Mit Gine geht es ins Hagengebirge, genauer gesagt auf den Kahlersberg und von dort…schaun mer mal.
Wir starten am Parkplatz Hinterbrand und laufen gemütlich hinüber Richtung Königsbachalm.

Von dort geht es auf der Forststraße steil bergauf zur Enzianbrennhütte im Priesberger Moos und weiter zur Priesbergalm.
Das schlimmste Stück ist vorüber und direkt hinter der Almhütte beginnt der erste Trail, hinüber zum Abzweig Unterer Hirschenlauf / Stiergraben.

Dort angekommen geht es weiter bergauf, hinein in den schattigen Stiergraben. Die Sonne brennt schon ganz schön vom Himmel, aber im Schatten der links und rechts aufragenden Wände, lässt es sich gut laufen.
Im oberen Teil kommt dann auch unser Ziel, der Kahlersberg, zum Vorschein.

Wir lassen den Seeleinsee links liegen und steigen weiter hinauf zum Hochgschirr.


Am Hochgschirr angekommen halten wir uns auf dem Steig nach links und steigen nun über das Mausloch auf den Kahlersberg.

An einigen Stellen ist der Steig mit Drahtseilen gesichert und man darf durchaus mal die Hände zur Hilfe nehmen, aber im Großen und Ganzen lässt er sich relativ gut und gemütlich gehen.

Die Blicke auf die umliegenden Berge und hinunter ins Landtal sind herrlich. Das letzte Stück zieht sich noch mal etwas, hat man doch immer den Bergrücken im Auge und das Gefühl nicht nach oben zu kommen.
Am Gipfel angekommen werden wir mit einem herrlichen Panorama belohnt. Watzmann, Hoher Göll, Hochkönig, Teufelshörner, Lattengebirge, Staufen, Untersberg, Steinernes Meer… und schemenhaft im Dunst, einige Gipfel der österreichischen Gebirgsketten.



Eigentlich steht nun der Abstieg über das Mausloch und eine kurze Abkühlung am Seeleinsee auf dem Programm, aber wir haben noch keine Steinböcke gesehen. Gine kennt den Weg über das Fensterl. Wir würden jetzt also den Gipfel überqueren und auf der anderen Seite wieder absteigen. Sie kennt den Weg als Aufstieg einer Skitour, aber im Winter ist ja immer alles etwas anders. Wir fragen jemanden, der den Eindruck erweckt sich auszukennen und er bestätigt uns, dass man auch auf der anderen Seite absteigen kann. Weglos aber stellenweise mit Steinmännchen markiert.
Das wäre natürlich eine Idee, aber wollen wir heute wirklich experimentieren? Lieber für eine spätere Tour aufheben.
Im Bereich der vermeintlichen Route entdecke ich einen Steinbock auf einem Felsblock und spätestens jetzt ist klar, wie wir absteigen werden.
Wir überqueren also den Gipfel und steigen auf der anderen Seite ab. Mal folgen wir Steinmännchen, dann vermeintlichen Steigspuren und dann einfach dem Gefühl.
Es ist nicht sonderlich ausgesetzt, aber ein Sturz könnte trotzdem einige schwere Blessuren nach sich ziehen.
Großes Geröllfeld, kleines Geröllfeld, große Blöcke, kleine Blöcke, scharfe Blöcke…ich liebe das Hagengebirge. Hier kann man fast überall, irgendwie absteigen

und wenn alles klappt, dann sieht man auch noch Steinböcke.


Für uns geht es weglos weiter, aber nicht hinüber zum Seeleinsee, denn wenn wir schon mal hier sind, dann können wir auch weiter zum Schneibstein…weglos natürlich.

Wo wir genau rumgestiegen sind, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, wir waren auf dem Windschartenkopf und davor noch auf anderen Gipfeln. Der Hochsoienkopf und der Schlumkopf könnten dabei gewesen sein.

Ab dem Windschartenkopf ist es wieder eindeutig.
Wir steigen weglos hinab zur Windscharte und laufen dann auf dem bekannten Weg hinüber zum Schneibstein. In diese Richtung bin ich den Weg noch nie gelaufen und irgendwie kommt es mir wie eine Ewigkeit vor. Hinter jeder Kuppe taucht die nächste Kuppe auf, aber irgendwann gibt es dann keine weitere Kuppe mehr und wir stehen auf dem Schneibstein.

Ein kurzer Blick zurück: Coole Runde, tolle Gipfel, geniales Terrain!
Locker leicht geht es hinunter zum Carl-von-Stahl-Haus, zum Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher. Lecker Cola und Johannisbeer-Schorle; darauf habe ich mich schon gefreut. Bei dieser Hitze dauert es nicht lang, bis die Getränke im Körper verdunstet sind.
Nach einer kurzen Pause geht es über die Skipiste hinunter zur Mitterkaseralm und anschließend über einen absolut genialen Singletrail, den ich bis heute noch nicht kannte, direkt zum Parkplatz Hinterbrand.

Eine tolle Runde in sengender Hitze, mit ziemlich cooler Trailaction, herrlichen Bergblicken und weglosen Auf- und Abstiegen.
Ich liebe das Hagengebirge

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