Fuderheuberg, Serpentinen, Regen

on the trails up to the top“ geht in Runde zwei, diesmal auf den Fuderheuberg, am Staufen.
Für heute haben wir Schwimmwesten, Schlauchboote und Schnorchel im Gepäck. Die Marine hat ihre Kräfte vom Chiemsee abgezogen und Richtung Saalach verschoben. Glaubt man dem Wetterbericht der letzten Tage, dann grenzt es an ein Wunder, wenn wir heute ohne Regen über die Runde kommen.
Tatsächlich scheint die Sonne als ich zu Hause losfahre. Am Treffpunkt, dem Wirtshaus Staufeneck, in Piding angekommen, versteckt sie sich zwar wieder hinter den Wolken, aber es regnet nicht. Krasse Sache!
Aufgrund der unvorteilhaften Wettervorhersage haben sich ein paar Leute für die heimatnahen Trails entschieden und somit auf eine längere Anreise verzichtet. Absolut verständlich und fürs nächste Mal bestelle ich auch besseres Wetter…versprochen!
So starten wir zu viert, zu einer Runde am Fuderheuberg, der im Fachjargon auch Serpentinenberg genannt wird.
Es geht auch gleich mit einer guten Steigung los, bevor es im Wald etwas flacher dahin geht. Das ist aber nur das Vorspiel, dann nach diesem kurzen, flachen Anfangsstück, beginnen auch schon die Serpentinen. Unbestätigten Zählungen zu Folge, sind es über 90, die sich von nun an, den Berg nach oben ziehen.
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Der Trail ist schmal und die Serpentinen sind erbarmungslos…aber man kommt flott nach oben.
Immer wieder werden Blicke auf Piding und die nahe gelegene Autobahn frei. Wir hören die Autos über die Bundesstraße rauschen, während wir uns auf einem einmaligen Trail kontinuierlich nach oben schrauben. Dort unten die Zivilisation, hier oben wir. Klein und unscheinbar schaut der Fuderheuberg von unten aus, man vermutet alles, aber nicht solch einen Trail.
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So etwas erwartet man vielleicht in fernen Gebirgstälern, weit ab von Ortschaften und Städten, aber am Fuderheuberg ist eben alles etwas anders.
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Stadtnaher Trail, unendliche Serpentinen und ein Gipfelkreuz, das nicht auf dem höchsten Punkt steht, denn der höchste Punkt liegt mitten im Wald, ohne diese tolle Aussicht.
Zugegeben, sie könnte wesentlich besser sein, aber immerhin haben wir es bisher ohne Regenschauer geschafft.
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Dank der halbwegs milden Temperaturen und der ordentlichen Anstrengung gehen sich sogar kurze Klamotten aus. Immerhin haben wir knapp 900 Höhenmeter hinter uns und mit etwas mehr als einer Stunde, waren wir für einen gemütlichen, gemeinsamen Lauf sogar, relativ flott unterwegs.
Die Serpentinen haben da sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, denn wenn man sich quasi immer entgegen läuft, dann trägt das sicherlich zur Motivation bei.
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Nach einer kurzen Pause geht es nun an den ersten Downhill.
Wir queren hinüber Richtung Hochstaufen und donnern dann, links abzweigend, hinunter zur Padinger Alm. Ich erkläre Rupi kurz den Weg und dann ist er auch schon weg und stürzt sich direkt in den Downhill, während wir es ein kleines bisschen langsamer angehen lassen; aber Rupi hat nicht umsonst irgendwann mal den Spitznamen „aggressive Downhillsau“ bekommen.
Der geniale Downhill, der sich trotz des Regens der letzten Tage noch halbwegs flott laufen lässt, spuckt uns oberhalb der Padinger Alm auf die Forststraße.
Vorbei an der Padinger Alm geht es hinunter nach Nonn und anschließend weiter, Richtung Campingplatz an der Staufenbrücke.
Hier könnten wir nun den ausgeschilderten Weg nach Piding nehmen, aber es gibt eine viel interessantere Variante.
Vor ein paar Wochen habe ich einen Move von Philipp „Zauberlehrling“ Reiter gesehen, bei dem er im Bereich des Campingplatzes noch ein paar Höhenmeter gesammelt hat. Daraufhin habe ich die Strecke mal gescoutet und für absolut empfehlenswert befunden…also dürfen wir uns diese Variante heute natürlich nicht entgehen lassen.
So biegen wir also vor der Einfahrt zum Campingplatz auf einen Trail ein, der mindestens genauso viele, wenn nicht sogar mehr, Serpentinen hat, wie der Anstieg von der anderen Seite.
Jetzt ist es soweit, es fängt an zu regnen. Wir schrauben uns im Wald, Meter für Meter, Serpentine für Serpentine, nach oben. Der Regen wird stärker und irgendwann schafft es auch das Blätterdach der Bäume nicht mehr, diesen von uns fern zu halten.
Sofort fühlen wir uns wie im Urwald. Ein schmaler Trail, der sich mitten durch die Vegetation zieht.
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Links und rechts tauchen immer wieder Gorillas auf, ein Jaguar liegt im Baum und wenige Meter weiter, verspeist eine Riesenschlange gerade ihr Mittagessen. Riesenspinnen laufen über den Weg, Papageien sitzen in den Bäumen und in der Ferne hört man das Trompeten der Elefanten…und wir sind mittendrin, statt nur dabei und mittlerweile, innerhalb kürzester Zeit, nass bis auf die Knochen. Aber es hilft nichts, wir müssen nach oben und die Serpentinen zeigen uns, wo es lang geht.
Auch für diesen Anstieg gilt: Von unten betrachtet glaubt man nicht, dass hier solch ein Weg hoch führt und für die Nähe zur Stadt, ist es einfach gigantisch. Nach knapp 400 Höhenmeter und gefühlten 100.000 Serpentinen geht es auf der anderen Seite wieder nach unten…natürlich über Serpentinen.
Völlig unscheinbar und absolut unerwartet, spuckt uns dieser Downhill wieder auf den Wanderweg, der uns nun innerhalb weniger Minuten wieder zu unserem Startpunkt führt.
Eine absolut geniale Runde geht zu Ende. Wer hätte gedacht, dass uns der Regen so lange verschont und als er dann einsetzte, uns dieses bisschen Wasser überhaupt nichts ausmacht. Coole Action mit ein paar Serpentinen. Es waren bestimmt so um die 130…gefühlt 1.000.000!
Danke fürs Mitkommen…bis zum nächsten Mal!

Hier geht’s zum Move!

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7 Gedanken zu “Fuderheuberg, Serpentinen, Regen”