Hochstaufen – Zeit knapp verfehlt

Irgendwo hier habe ich schon mal geschrieben, dass der Hochstaufen nicht so der tolle Berg ist, weil hier mehr los ist als auf dem Zwiesel und ich deshalb viel lieber dort bin.
Ich glaube diese Aussage mich ich zurück nehmen, denn seit diesem Jahr lerne ich den Hochstaufen erst richtig kennen und wenn man sich ein Ziel setzt, dann wird die ganze Sache noch viel interessanter…egal wie viel hier los ist.
Unter einer Stunde, das ist meine Zeilzeit von der Padinger Alm bis zum Gipfel über die Bartlmahd. Mal schauen ob es was wird!

Locker leicht geht es heute los…leichter geht es fast nicht.
An den Füßen die Raketen von inov-8, in der Hand den Sense Hydro S-LAB mit einer 0,5l Soft Flask, im Ohr die Musik, natürlich mit der Playlist Speed und am Handgelenk die Ambit, um alles nachvollziehen zu können.
Das T-Shirt lasse ich heute mal weg. Spart Gewicht, sieht lässig aus, sorgt für bessere Kühlung und für bessere Bräune. Somit fällt auch der Brustgurt weg um die Herzfrequenz zu messen. Würde etwas blöd aussehen, wobei die Daten sicherlich mal interessant wären.

Vor dem Start ist mein Puls schon sehr hoch. Als würde es um irgendetwas gehen, als würde ich an einem Rennen teilnehmen…dabei stehe hier nur ich und sonst niemand…krasse Sache!
Es dauert etwas bis ich in Schwung komme, gehe die Sache heute ziemlich flott an und finde nach einer Weile mein Tempo und meinen Schritt.
Jetzt spielt sich eine Art Automatismus ab. Einmal im Rhythmus drin, geht alles wie von selbst. Das Herz rast und die Oberschenkel brennen.
Nach einer halben Stunde der Blick auf die Uhr: Nicht ganz so schnell wie gedacht, aber noch über 500 Höhenmeter in 30 Minuten. Bei knapp über 1100 gesamt, also durchaus machbar.
Aber jetzt beginnt der harte Teil. Der Mann mit dem Hammer erwischt mich zwar nicht, aber ich spüre seine Gegenwart. Die Beine werden schwerer, die Atmung lauter.
Insgeheim hoffe ich auf einen Anzeigefehler der Uhr und das ich in Wirklichkeit schon viel höher bin…aber da ist die Hoffnung wohl vergebens.
Dem Gefühl nach werde ich langsamer, aber da das Gelände auch steiler wird, hält sich die vertikale Geschwindigkeit weiter oben.
Auf dem Grat angekommen geht es dann etwas moderater dahin, aber der Weg zieht sich.
Der iPod spielt zufällig genau das richtige Lied:
http://www.youtube.com/watch?v=1oDTNEEu3Rw
Zwar liegt hier oben zum Glück kein Schnee mehr, dennoch habe ich die Bilder aus dem Film vor Augen und lege noch mal etwas Geschwindigkeit zu.
In der Zeit liege ich gut…oder doch nicht?
Das letzte Stück zieht und zieht sich.
Da, das Reichenhaller Haus, Blick auf die Uhr, das wird knapp!
Nochmal alles rausholen, die Lunge brennt, da ist der Gipfel, die letzten Meter…Stopp!
1:00:38…38 Sekunden langsamer als geplant.
Im ersten Moment ärgerlich, im zweiten Moment überwiegt aber das Erlebnis.
Gigantisch!
So was hätte ich mir im letzten Jahr noch nicht zugetraut.
Ich bin total außer Atem und brauche erst mal ein bisschen um wieder zu mir zu kommen.
Danach wird erst einmal eine Runde im Gras relaxt, die Playlist auf Chil umgestellt und dann geht es an den gemütlichen, entspannten Downhill!

Ein absolut geniales Erlebnis und ich habe im Gefühl, dass die magische Grenze von einer Stunde dieses Jahr noch fällt.

stay tuned and keep on trail running

Hier geht es zum krassen Uphill-Move.

Und hier zum etwas lockeren Downhill-Move.

Hochstaufen

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