Trailrun zum Watzmannhaus

Eigentlich war das so heute nicht geplant, aber wenn einem die Sonne nach dem Aufstehen schon ins Gesicht lacht und der Himmel blau strahlt, dann wäre es Verschwendung, wenn ich mich nur auf den Trails vor der Haustür austoben würde.
Also rein ins Auto, schnell die Stimme gegen die Olympiabewerbung abgeben, und dann nix wie Richtung Ramsau und auf den Parkplatz an der Wimbachbrücke.
2 Grad zeigt das Thermometer im Auto an und ich mache mich schnell auf den Weg zum Watzmannhaus.
Dort oben war ich schon lange nicht mehr und es wird mal wieder Zeit vorbei zu schauen.
Zugegeben, der Lauf ist auf den ersten zwei Drittel relativ öde. Eine schmale Forststraße zieht sich sehr steil im Wald nach oben. Das Teil ist wirklich richtig steil und lässt mir keine Zeit zum entspannen.
An der Stubenalm angekommen, wird der erste Blick auf die schneebedeckten Berge frei.
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Jetzt machen sich bei mir auch die letzten zwei Tage bemerkbar.
Der Getränkeunfall am Freitag und der Couch-Tag gestern. Dazu bin ich heute das erste Mal wieder mit Rucksack unterwegs und habe nicht gerade die „schnellsten“ Schuhe an. Eine teuflische Kombination und ein ziemlich abgefahrenes Kontrastprogramm zum Ende des Wochenendes.
Was solls, weiter geht’s…“Aufi muss i, aufi!“
Die Forststraße legt nach der Stubenalm nochmals etwas an Steilheit zu. Hinauf zur Mitterkaseralm wird es also nochmal steiler…so hatte ich das nicht in Erinnerung.
Nach der Mitterkaseralm beginnt dann der schönere Teil des Aufstiegs. Die Forststraße verwandelt sich in einen ziemlich genialen, verblockten Trail.
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Es wird wohl das letzte Mal für eine längere Zeit sein, dass ich in diesen Höhenlagen ohne Skier unterwegs bin. Die Schneefallgrenze sinkt von Tag zu Tag.
Der blaue Himmel wird mittlerweile von einem grauen Wolkenschleier überdeckt, der sich schnell ausbreitet.
Der Vorbote des angekündigten Schnees.
Der Trail wird auch schon von einer kleinen Schneeschicht überdeckt. Das kostet im Aufstieg etwas Geschwindigkeit, kommt mir aber ganz gelegen.
An der Falzalm angekommen gibt es natürlich das obligatorische Bild mit dem kleinen Watzmann.
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So ganz scheint sich der blaue Himmel noch nicht geschlagen geben zu wollen, aber der graue Schleier zieht unaufhaltsam weiter.
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Das Watzmannhaus in Reichweite geht es weiter nach oben. Der Schnee wird tiefer, aber irgendjemand war die Tage schonmal hier und hat mir eine kleine Spur in die Schneedecke getreten. So wird der Aufstieg nicht ganz so mühsam.
Ich schaue gar nicht erst nach oben zum Haus, denn ich weiß, dass sich dieses letzte Stück zieht wie Kaugummi. Die vielen Kehren bringen einen zuerst nah ans Haus heran, bevor sie wieder dafür sorgen, dass man sich von ihm entfernt.
Kurz unterhalb des Ziels, die klassischen Schneeverwehungen die hier oben an der Kante entstehen. Ein letzter Aufschwung und ich stehe vor dem Watzmannhaus.
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Für diesen Ausblick hat sich der steile Anstieg gelohnt. 1284 Höhenmeter bergauf, keinen Millimeter bergab, verteilt auf eine Distanz von 6,7 Kilometern. Mit einem Aufstieg bis zum Watzmann-Hocheck kommt man so auf 2000 Höhenmeter, am Stück, ohne Gefälle, komplett laufbar…das ist was für nächstes Jahr, evtl. mit anschließender Watzmann-Überschreitung.
Aber jetzt bin ich erst mal hier und genieße die Aussicht, die Ruhe und die Einsamkeit.
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Danach geht es wieder an den Abstieg. Auf dem Trail ist etwas Vorsicht geboten, da der Schnee kombiniert mit den Felsen eine interessante Verbindung eingeht. Das bremst mich deutlich, aber lieber etwas langsamer, als ausrutschen oder umknicken.
Danach geht es auf der Forststraße weiter hinunter. Jetzt belohnt die Steilheit mit einem konstant hohen Tempo im Downhill.
Becken nach vorne, Bremsen lösen und auf dem Vorfuß landen…so fliegt man förmlich hinunter ins Tal…zitternde Oberschenkel am Ende garantiert.
Jetzt machen sich auch die gut gedämpften Schuhe bezahlt. Dort wo sie mich im Aufstieg etwas gebremst haben, erlauben sie mir jetzt ein höheres Tempo und verzeihen die ein oder andere unsanfte Landung.

Ein toller Trailrun der mit einer grandiosen Aussicht, für den hohen Forststraßenanteil entschädigt. Der einzige Vorteil an der Forststraße ist ihre Steilheit. Hier kann man sich nach Lust und Laune schön verausgaben; sowohl bergauf als auch bergab.

Hier geht’s zum Move!

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