Immer weiter, immer weiter

05.02.2009

Um 06:30 Uhr öffnete sich die Tür in unser Zimmer und wir bekamen von der Mannschaft warmen Tee und Kaffee ans Bett gebracht. So macht das Aufstehen Spaß und man freut sich auf den kommenden Tag. Der Mt. Meru schimmerte rot in der aufgehenden Sonne. Nach einer kleinen Katzenwäsche ging es zum Frühstück. Mit Toast, Obst, Eiern, Marmelade, Erdnussbutter und Würstchen ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Appetitlosigkeit ist ein Symptom der Höhenkrankheit, aber daran denkt bei dieser Auswahl wohl niemand. Eine Schande wenn hier niemand etwas essen würde. Nach dem Frühstück bekamen wir unsere, am Vorabend abgegebenen, Wasserflaschen zurück und konnten nun mit abgekochtem Wasser unsere Trinkvorräte wieder auffüllen. Danach schnappten wir uns unsere Rucksäcke, legten das restliche Gepäck für die Träger bereit und machten uns wieder auf den Weg.

Es ging durch den Regenwald, der aber immer lichter wurde. Der Weg zog sich hinauf über unzählige Treppenstufen. Immer wieder konnte man an nicht so dicht bewachsenen Stellen den Kilimanjaro sehen. Erhaben und majestätisch lag er über der Weite des Landes.

Um die Mittagszeit kam wir dann an unserem heutigen Ziel, der Saddle Hut auf 3566m an. Jetzt war ich knapp 1000 Meter höher als damals auf dem Hocheck des Watzmanns. Auch auf der Saddle Hut hatten wir wieder das Glück, ein freies Bett in unserem Zimmer zu haben, auf dem wir unsere Ausrüstung lagern konnten.

Nach dem Mittagessen machten wir einen Abstecher auf den Little Meru (3801m). Durch den Aufstieg, das kurze Verweilen auf dem Gipfel, den anschließenden Abstieg und der Übernachtung in niedrigerer Höhen gewöhnt man den Körper noch besser an die Umstände. „Climb high, sleep low“, lautet die Devise.

Beim Abendessen gab es das letzte Briefing vor dem nächtlichen Aufstieg auf den Mt. Meru. Richtig schlafen konnte ich im Anschluss allerdings nicht. Zu groß war die Aufregung vor dem, was kommen wird. Werde ich die Höhe gut vertragen? Wie wird das Wetter?

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