Um 04:30 Uhr klingelt der Wecker und eine Stunde später stehe ich auf dem Parkplatz nahe Unterettenberg, bei Marktschellenberg.
Bei perfektem Wetter startet die Tour zum Berchtesgadener Hochthronsteig am Untersberg.
Durch den Wald geht es zunächst hinauf zum Scheibenkaser. An der Hütte (unbewirtschaftet) angekommen, hat man bereits einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge.
Am Scheibenkaser vorbei führt der Weg hinauf zum Einstieg des Klettersteigs. Der Weg ist mit Schildern und Steinmännchen gut markiert.
Unterhalb des Anseilplatzes treffe ich einen Mann. Er drückt mir ein leeres Notizbuch in die Hand und bittet mich das alte Wandbuch beim Hüttenwirt im Stöhrhaus abzugeben und das neue in die Box zu legen. Das mache ich doch gerne, zumal ich dann der Erste bin der die Ehre hat in dieses neue Buch zu schreiben.
Am Anseilplatz lege ich mein Kletterzeug an und mache mich auf den Weg zum nahe gelegenen Einstieg. Ich bin froh schon so früh (07:00 Uhr) hier oben zu sein, denn die Sonne wärmt schon ganz schön.
Der Klettersteig wird mit der Schwierigkeit C/D bewertet und hat eine Länge von 600m bei einer Wandhöhe von 400m. Gleich nach dem Einstieg kommt die erste C-Stelle und kurze Zeit später C/D. Wer hier schon Probleme hat, sollte lieber umkehren, da es nach oben hin nicht einfacher wird.
Betrachtet man die Wandhöhe und die Länge des Klettersteigs wird einem klar, dass es eine Kräfte zehrende Angelegenheit wird. Nicht nur einmal habe ich eine flache Stelle mit breitem Stand genutzt um für kurze Zeit zu verschnaufen und neue Kraft zu sammeln, bevor es weiter ging.
In der oberen Hälfte kommt die wohl bekannteste Passage des Klettersteigs, der Fotoquergang. Hier hat man die Möglichkeit tolle Fotos, mit einem herrlichen Panaroma im Hintergrund, zu schießen. Wenn man zu zweit unterwegs ist, sollte man sich hier ruhig etwas Zeit nehmen um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen.
Nach dem Fotoquergang folgen die schwierigsten Stellen des Steigs, bevor man sich in das Wandbuch eintragen kann. Dank des eingangs erwähnten glücklichen Zufalls, stehe ich nun als erstes in dem neuen Buch. Nach dem Wandbuch sind es nur noch wenige Meter bis zum Ausstieg, der knapp unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons liegt, den ich gegen 09:00 Uhr erreiche. Nach einer kurzen Pause auf dem Stöhrhaus, wo ich das alte Wandbuch abgegeben habe und ein paar Österreichern die große Welt des Fußballs erklärte, ging es über den Scheibenkaser wieder hinunter zum Parkplatz.
Eine absolut lohnenswerte Tour auf einem herrlichen Klettersteig. Die Schwierigkeit C/D ist in Ordnung, man sollte jedoch daran denken sich genug Kraft für den schwierigeren, zweiten Teil aufzusparen.