Rechter Fernerkogel (Ötztaler Alpen)

Besteigung während des Kombikurses Fels und Eis mit dem DAV Summit Club.

Nach der kleinen Tour von gestern, steht heute eine etwas längere Tour auf dem Programm.
Neben dem Rechten Fernerkogel stand auch noch die Wildspitze zur Auswahl, aber diese lange und anspruchsvolle Tour hätte wohl nicht jeder aus der Gruppe geschafft und so entscheiden wir uns für den 3298m hohen Rechten Fernerkogel.
Von der Braunschweiger Hütte geht es zunächst durch das Geröllfeld hinunter zum Beginn des aperen Gletschers.

Hier legen wir unsere Steigeisen an, müssen aber noch nicht am Seil gehen, da die wenigen Spalten aufgrund des fehlenden Schnees sehr gut zu erkennen sind.
Bevor ich es vergesse: Das Wetter ist traumhaft. Blauer Himmel und keine Wolke am Himmel und das soll den ganzen Tag so bleiben…und es wird auch so bleiben.

Je höher wir kommen, desto anspruchsvoller wird das Gelände, so dass wir bald eine kurze Pause einlegen und das Seil anlegen.
Ich darf als Erster gehen und die Gruppe nach oben führen. Da es noch keine Spur gibt, eine durchaus anspruchsvolle Angelegenheit, da man nicht weiß, wo sich Spalten befinden. Man achtet also ständig auf den Untergrund und schaut nach links und rechts ob man vielleicht den Spaltenverlauf erkennt.

Beim anlegen der Spur sollte man außerdem darauf achten, dass sich diese dem Gelände anpasst und man sich den angenehmsten Anstieg aussucht. Dabei sollte man unnötige Serpentinen vermeiden, da sich sonst zwischen den Personen zu viel Schlappseil bildet.
Je weiter wir nach oben kommen, desto höher liegt der Schnee. Das macht zum einen das Spuren anstrengender und zum anderen verdeckt der Schnee die Spalten. So sondieren ich bald vor jedem Schritt den Boden um einen Spaltensturz zu verhindern, bzw. um zu messen wie breit die Spalte ist und dann einen entsprechend großen Schritt darüber zu machen. Das klappt auch alles ganz gut und selbst wenn ich gestürzt wäre, dann hätte jeder gewusst was er zu machen hat um mich wieder aus der Spalte zu holen.
Die letzten Meter zum Gipfel geht es über sehr verblocktes und extrem lockeres Geröll nach oben. Erst im oberen Bereich wird der Fels kompakter und strahlt etwas mehr Sicherheit aus. Kletterstellen im II. Grad sind auf dem Weg über den Grat zu überwinden.

Am Gipfel angekommen gibt es neben dem obligatorischen Gipfelfoto auch noch einen kurzen Smalltalk mit einer weiteren Gruppe die kurze Zeit nach uns den Gipfel erreicht hat.
Ein Blick nach unten zeigt unsere Spur vom Morgen und durch die wärmende Sonne sind die Spalten nun stellenweise schneefrei…coole Sache.

Nach einer ausgiebigen Pause und viel, viel Sonne geht es wieder nach unten. Nach der Kletterei über das besch*** Geröll geht es durch sulzigen Schnee, angenehm schnell nach unten. Der Hatscher über den aperen Gletscher und anschließend die 100 Höhenmeter durch das Geröllfeld zur Braunschweiger sind nicht so toll, dämpfen aber die Freude über diese gelungene Tour kein bisschen.

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