Trailrun auf den Großen Hundstod

Der Große Hundstod (2593m) liegt im Steinernen Meer in direkter Nähe zum Ingolstädter-Haus. Da ich erst gegen Mittag Zeit habe, bietet sich also eine Besteigung mit anschließender Übernachtung an.
Um 11:45 Uhr startet meine Tour in St. Bartholomä von wo aus es zunächst auf dem bekannten Weg durch die Saugasse, Richtung Kärlingerhaus geht. Ich bin heute etwas schneller in der Saugasse unterwegs als beim letzten Mal, nehme dafür aber im oberen Wegstück zum Kärlingerhaus etwas Tempo raus. Trotzdem erreiche ich die Abzweigung zum Ingolstädter-Haus nach nur 1 Stunde und 45 Minuten.
Von hier geht es nun in moderater Steigung, durch die sich immer mehr in den Vordergrund drängende charakteristische Landschaft des Steinernen Meeres, die letzten 500 Höhenmeter hinauf zum Ingolstädter-Haus.

Nach knapp 3 Stunden reserviere ich mein Nachtlager, fülle meine Trinkflaschen und mache mich, nach einer kurzen Pause, auf zum Gipfel des Großen Hundstod.
Der Legende nach kommt der Name von den Jagdhunden des König Watzmann, die damals, zusammen mit dem grausamen Herrscher und seiner Familie, versteinert wurden.
Der Weg auf den Gipfel ist steil und mit ein paar kurzen Kletterstellen durchsetzt. Während ich die Strecke zwischen Kärlingerhaus und Ingolstädter-Haus noch größtenteils gelaufen bin, reduziere ich das Tempo nun etwas deutlicher. So langsam machen sich die zurückgelegten Höhenmeter bemerkbar.

Um 15:45 Uhr, 4 Stunden nach meinem Aufbruch in St. Bartholomä, erreiche ich den Gipfel. Leider ist die Sicht aufgrund der langsam dichter werdenden Wolken nicht optimal, aber das Gefühl, einen tollen Trailrun hinter mir zu haben, überwiegt.

Hinter mir liegen 16,25 Kilometer Wegstrecke und insgesamt 2200 Höhenmeter Aufstieg. Wieder einmal habe ich durch das Trailrunning eine interessante Tagestour in eine Halbtagestour verwandelt. So kommt man auch bei engem Terminkalender in den Genuss der etwas entfernter liegenden Berge.
Es folgt nun ein kurzer, aber dafür anspruchsvoller Downhill, hinunter zum Ingolstädter-Haus, wo ich mir ein reichhaltiges Abendessen und ein gemütliches Nachtlager gönne.

Am nächsten Morgen, der Regen der Nacht hat sich verzogen und hohe Wolkenfelder verdecken zunächst die Sonne, geht es nach dem Frühstück wieder hinunter nach St. Bartholomä.
Wie könnte man den Tag besser beginnen als mit einem Downhill. Wenn dieser Downhill auch noch über 1700 Höhenmeter nach unten führt, dann kann man durchaus von einem perfekten Start in den Tag sprechen.

Der Körper braucht noch einen Moment bis er richtig warm ist, aber dann steht einem tollen Erlebnis nichts mehr im Weg.
Meter um Meter geht es zunächst hinunter zum Kärlingerhaus und dann weiter durch die Saugasse. Schon bald habe ich alle Wanderer eingeholt die vom Kärlingerhaus aufgebrochen sind und bahne mir nun meinen Weg alleine durch die Saugasse nach unten.
Nach knapp über 2 Stunden erreiche ich St. Bartholomä und fahre von dort mit dem Boot nach vorne. Der Rinnkendlsteig bleibt auch dieses Mal wieder außen vor. Das Pensum der letzten 24 Stunden reicht mir voll und ganz.

Eine tolle Tour, die bei besserer Sicht sicherlich noch interessanter ist. Fährt man morgens gleich mit dem ersten Boot los, lässt sich diese Tour bei entsprechendem Tempo auch bequem an einem Tag machen, aber so eine Hüttenübernachtung ist ja immer eine tolle Sache.

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