AustriAlpin Ferrata.Bloc

Seit knapp einem Monat gibt es den Ferrata.Bloc von AustriAlpin nun im Handel. Das Gerät dient als „Dritter Arm“ beim Klettersteig-Gehen und kommt in steilen Passagen zum Einsatz. Der Ferrata.Bloc besteht aus einer karabiner-ähnlichen Seilklemme die mit einem Bandfalldämpfer ausgestattet ist, der mittels Ankerstich, wie das Kletterseigset, am Klettergurt befestigt wird.
Bevor ich auf die Handhabung und die Wirkungsweise des Gerätes eingehe, vorab ein paar Informationen zu den Bedingungen die erfüllt sein müssen, dass das Gerät richtig funktioniert.
Der Ferrata.Bloc ersetzt nicht das Klettersteigset, sondern wird zusätzlich zu diesem verwendet. Er funktioniert nur in eine Richtung. Das Stahlseil des Klettersteigs muss einen Durchmesser von 12-16mm haben und muss beidseitig fixiert und leicht gespannt sein. Der Ferrata.Bloc muss oberhalb der Klettersteig-Karabiner geführt werden und komplett geschlossen sein. Er muss oberhalb des Kletterers geführt werden und bis zum Anseilpunkt am Klettergurt fast gespannt sein.

Hat man den Ferrata.Bloc neben dem Klettersteig-Set am Klettergurt fixiert, ist er auch schon einsatzbereit. Mittels der Handballensicherung lässt er sich einfach öffnen. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten das Gerät in das Stahlseil einzuhängen, aber nur eine ist die richtige und gewährleistet so die ordnungsgemäße Funktion. Neben einer unterschiedlichen Beschriftung hat der „Karabiner“ zwei verschiedene Seiten: Eine schwarze und eine silberne. Nur wenn die silberne Seite nach vorne/oben zeigt, blockiert das Gerät bei entsprechender Zugbelastung nach unten. Man muss also stets darauf achten den Ferrata.Bloc richtig einzuhängen. Eine deutlichere farbliche Markierung (rot/grün) wäre wesentlich einfacher und würde die Gefahr einer Fehlbedienung reduzieren. Bei der Entwicklung des Geräts gab es diesbezüglich die Ansätze, die allerdings im Laufe der Zeit wieder verworfen wurden. Bei einer entsprechenden Lackierung war die Pulverschicht so dick, dass die darunterliegende Prägung nicht mehr erkennbar war. Mit diversen Zusätzen und speziellen Beschichtungen wäre es eventuell möglich gewesen die Lackierung entsprechend den Vorstellungen durchzuführen, aber aufgrund von Auflagen, speziell im Bereich Umweltschutz, nicht in Österreich. Da AustriAlpin seine Metalteile ausschließlich in Österreich produziert, kam diese Variante nicht in Frage und so entschied man sich für die jetzige Lösung (schwarz/silber).
Zum Einsatz kommt der Ferrata.Bloc in steilen Passagen. In flachen Passagen kann man ihn natürlich auch einhängen, aber er dient ja dazu, denn Sturz nach unten, zum letzten Ankerpunkt, zu vermeiden und wirkt dementsprechend nur bei Zugbelastung nach unten. So kann man ihn in flachen und weniger steilen Passagen an der Materialschlaufe des Klettergurts befestigen.
In den steilen/überhängende Passagen kommt er dann zum Einsatz. Wie erwähnt, zunächst auf die richtige Befestigung achten. Sofern der Ferrata.Bloc nicht unter Zug steht, lässt er sich in beide Richtungen bewegen. Erst wenn der entsprechende Zug von unten vorhanden ist, blockiert das Gerät nach unten (sofern es richtig eingehängt wurde).
Zugegeben, beim ersten Versuch kam schon ein komisches Gefühl auf; ob das Gerät hält…aber es hält. Wichtig ist, dass es über dem Kletterer geführt wird und bis zum Anseilpunkt am Klettergurt fast gespannt ist. So kann man sich anschließend in steilen/überhängenden Passagen auch zwischen zwei Ankerpunkten zum Ausruhen in den Gurt setzen.
Bei der Verwendung ist außerdem darauf zu achten, dass die Karabiner des Klettersteigsets unterhalb des Ferrata.Bloc befestigt werden. So ergibt sich folgende Reihenfolge am Stahlseil: Ferrata.Bloc, Klettersteigset, Hand. Befestigt man die Karabiner oberhalb des Ferrata.Bloc würde im Falle eines Sturzes der Bandfalldämpfer nicht richtig funktionieren.
Ein interessantes Produkt das AustriAlpin da auf den Markt gebracht hat. Man sollte sich vorher mit dem Gerät befassen und die Handhabung etwas üben. Zur Anwendung kommt der Ferrata.Bloc nur in steilen und überhängenden Teilstücken. Hier muss man natürlich auf die richtige Verwendung achten, denn sonst bringt einem das Gerät nichts. Das bedeutet: Immer die Hand am Seil, dass der Ferrata.Bloc weitergeschoben wird und sich stets über dem Kletterer befindet. Inwiefern diese Fortbewegungsart immer optimal ist, muss jeder selbst entscheiden und hängt von der jeweiligen Situation und der Route ab.
Fakt ist, bei richtiger Anwendung funktioniert der Ferrata.Bloc und kann so Stürze vermeiden.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich aufgrund dieser „neuen Sicherheit“ nicht plötzlich viele „unerfahrene“ Klettersteiggeher an den immer schwerer werdenden Routen versuchen.
Für Anfänger ist dieses Gerät sicherlich nicht geeignet und inwieweit der erfahrene Klettersteiggeher auf ein zusätzliches Maß an Sicherheit wert legt, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
Der Preis für das Gerät liegt bei knapp 80 Euro.
Gewicht: 310g (Gesamtlänge 95cm)

Mehr Informationen unter http://www.austrialpin.at/

In Kooperation mit via-ferrata.de – dem Portal für Klettersteige und Skitouren

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