Sonne aus…

…Stirnlampe an.
Der Trail beginnt vor der Haustür und die Stirnlampe zeigt mir den Weg. Laufen in der Dunkelheit ist etwas Besonderes.
Strecken die tagsüber relativ unspektakulär erscheinen, können im Dunkeln sehr interessant werden. Der Blick beschränkt sich auf das Wesentliche und Dinge in der Ferne werden ausgeblendet.
So starte ich also zu Hause vor der Haustür, laufe auf einem geschotterten Weg zur Straße und entlang der Straße hinaus aus der Stadt (bzw. raus aus dem „Randbezirk“). Es geht bergauf, die Straßenlaternen verschwinden ich verlasse die Straße und stehe acht Minuten nachdem ich den hell erleuchteten Hausflur verlassen habe im Wald.

Stirnlampe an und weiter. Ich habe keinen dieser modernen Autoscheinwerfer auf dem Kopf; sonst könnte ich ja auch am Tag laufen. Die Lampe soll mir etwas vom Weg zeigen, dass ich weiß wo ich entlang laufe und nicht den ganzen Berg erleuchten.

Es geht bergauf, moderate Steigung, schöner Untergrund. Unter mir erstreckt sich die Stadt, um die nächste Kurve, und weg ist sie.
Wenig später ein kurzer Stopp und die Erkenntnis: Unten ists schön, aber hier oben noch schöner und dazu ruhig.

Ich lasse die Lichter der Stadt hinter mir und folge dem Licht meiner Lampe weiter bergauf.

Für Überraschungen sorgt die Playlist des MP3-Players, denn dank der Schuffle-Funktion freut man sich wie ein kleines Kind auf das nächste Lied.

Die Stirnlampe kann ich ausschalten, denn der Schnee reflektiert das schwache Licht des Mondes bestens.
Nach einer guten halben Stunde gönne ich mir eine kurze Pause. Licht aus, Musik aus und einfach nur da stehen und genießen.

Vereinzelt hört man ein paar Autos unten im Tal fahren, aber sonst ist es hier still. Keine Menschenseele weit und breit und die Lichter der Stadt sind mittlerweile auch hinter der Kuppe verschwunden.
Jetzt geht es wieder hinunter.
Bergab in der Dunkelheit ist wesentlich intensiver als am Tag. Während man beim bergauf-laufen nicht so einen großen Unterschied spürt, da man mit dem Licht der Stirnlampe genug Weg ausleuchten kann, so wird es bergab doch um einiges interessanter. Hier heißt es nun, die Geschwindigkeit der Sichtweite anpassen und genau schauen wo man seine Füße hinsetzt. Der sonst so rasante Downhill wird langsamer, aber intensiver und das Erlebnis beschränkt sich auf den kurzen Augenblick des Fuß-Aufsetzens, bevor es blitzartig zum nächsten Schritt weiter geht.
Coole Sache so ein Lauf in der Dunkelheit…Gute Nacht!

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