Im Rahmen der Vorbereitung auf den Salomon Zugspitz Supertrail wird natürlich auch die Ausrüstung etwas an die Gegebenheiten angepasst. Während man bei einer „normalen“ Wander- oder Skitour gerne auch mal ein paar Gramm mehr mit sich rumschleppt oder bei einem gemütlichen Trailrun über eine „normale“ Distanz auch mal den ein oder anderen Kompromiss in Sachen Komfort eingeht, möchte ich mir die knappen 70 Kilometer im Juni relativ angenehm gestallten.
Zwar sind meine alten Teleskopstöcke noch gut in Schuss und werden mich sicherlich auch weiterhin auf manchen Touren begleiten, aber in puncto Gewicht und Handling geht es durchaus noch besser.
Die erste Frage die sich stellt, ist die Frage nach dem Material: Carbon, Aluminium oder eine Mischung aus beidem. Aluminium ist stabiler als Carbon, wohingegen Carbon gegenüber Aluminium einen Gewichtsvorteil hat. Da ich davon ausgehe, dass ich es nicht schaffen werde bei normaler Nutzung einen Carbon-Stock zu zerbrechen, entscheide ich mich also für die leichtere Carbon-Variante.
Als nächstes geht es um die Bauweise. Einteilig, zwei oder drei Segmente oder doch zusammenfaltbar. Zwar verstelle ich während einer Tour die Länge des Stocks eher selten, aber gerade im Winter ist der Stock länger eingestellt, da er immer ein paar Zentimeter im Schnee versinkt. Von daher ist ein verstellbares Modell durchaus sinnvoll (bezogen auf meinen ganzjährigen Nutzungsbereich). Zusammenfaltbare Stöcke bieten zwar ein sehr kleines Packmaß und sind zudem auch sehr leicht, allerdings ist der Umfang von drei nebeneinander liegenden Segmenten größer, als der Umfang eines Segments, in welches einfach die zwei anderen eingeschoben werden. Zudem kollidiert das geringe Packmaß auch sehr häufig mit der Befestigungsmöglichkeit am Rucksack (z.B. 4D von Salomon), da diese „noch“ auf das „klassische“ Packmaß ausgelegt sind.
Also stand der Entschluss fest: Mehrteiliger Carbon-Stock.
Nun gilt es die unterschiedlichsten Modelle der verschiedenen Hersteller miteinander zu vergleichen und dann eine Entscheidung zu fällen.
Meine Entscheidung fiel dabei auf den Broad Peak Teleskopstock von Dynafit (gewichtsoptimierte Variante des Seven Summits).
Der Broad Peak ist ein zweiteiliger Carbon-Stock, der sich mit Hilfe des Safety Snap – Verschlußsystems sehr schnell und komfortabel verstellen lässt. Der Schaumgummigriff ist sehr angenehm und die Neopren-Handgelenkschlaufen sorgen zusätzlich für einen guten Tragekomfort. Die großen Winterteller gehen garantiert nicht verloren und die Alu Flex Wolfram/Carbid-Spitze findet auch auf schwierigem Untergrund Halt.
Das Safety Snap – Verschlußsystem ist ein einfach zu bedienender Mechanismus, der sich bequem mit einer Hand ver- und entriegeln lässt. Einfach den Verschluss öffnen, den Stock auf die gewünschte Länge ausziehen und mittels Safety Snap wieder sicher verschließen. Dank des speziellen Mechanismus und der vorgefertigten Rasterung verschließt das System schnell und zuverlässig und öffnet sich auch nicht ungewollt während der Tour.
Die Rasterung für den Verschlussmechanismus beträgt 2,5cm, was bedeutet, das der Stock nicht stufenlos verstellbar ist, sondern in 2,5cm Schritten von 115cm bis 145cm. Die 2,5cm-Intervalle sind absolut ausreichend und durch die Rasterung wird sowohl ein schnelles und gleichmäßiges Verstellen ermöglicht, als auch eine zusätzliche Fixierung im geschlossenen Zustand gewährt.
Gerade wenn die Handschuhe und der Stock feucht sind und man die Stöcke verstellen möchte, kann es vorkommen, dass man es nicht schafft sie auseinander zu ziehen oder zusammen zu schieben. Da hierzu ein gewisser Kraftaufwand nötig ist, kann es vorkommen, dass der Stock einfach durch den Handschuh rutscht. Das spricht zum einen natürlich für die sichere Fixierung, zum anderen möchte aber sicherlich niemand während einer Tour bei eisigen Temperaturen die Handschuhe ausziehen um den Stock zu verstellen. Hier empfiehlt es sich, die Arretierung (roter Bügel) durch leichten Druck nach oben weiter zu öffnen, was ein leichteres Verschieben des Stockes ermöglicht. So lässt sich die Länge auch bei widrigen Verhältnissen variieren, ohne dass man dabei kalte Finger bekommt.
Der ergonomisch geformte Griff erlaubt unterschiedliche Griffpositionen (auch von oben). Die Griffe aus hartem Schaumstoff greifen sich sehr angenehm und bieten auch mit nassen Händen oder durchweichten Handschuhen den richtigen Grip. Die weich gepolsterten Handgelenkschlaufen lassen sich dank eines einfachen Systems, mit Hilfe einer an der Schlaufe befestigten Klemme, schnell verstellen und sicher fixieren.
Dieses System ist zwar nicht das komfortabelste, aber es funktioniert und spart sicherlich auch etwas Gewicht gegenüber „komplexeren“ Methoden.
Komplett zusammengeschoben hat der Stock eine Länge von 100cm und ist somit natürlich länger als ein Stock mit drei Segmenten aber unter den Zwei-Segment-Stöcken kleiner als viele andere Modelle. Mit 192g / Stock ist der Broad Peak angenehm leicht und fällt bei Touren, egal ab Schneeschuh-, Skitour oder Trailrun kaum auf. Das Gefühl mit diesen Stöcken zu laufen ist richtig angenehm und man merkt fast nicht, dass man etwas in der Hand hat.
Der Broad Peak ist für mich der ideale Stock für Skitouren und auch für den bevorstehenden Supertrail. Sicherlich gibt es leichtere Stöcke und natürlich findet man auch günstigere Anbieter in diesem Segment, aber kein Stock erfüllte meine Anforderungen so gut, wie der Broad Peak. Da fallen die einzugehenden Kompromisse nicht weiter ins Gewicht.
Letztendlich muss jeder für sich abwägen für welchen Einsatzzweck er/sie einen Stock sucht und worauf es im Speziellen ankommt: Gewicht/Stabilität/Handling/Packmaß/Preis…
Den Broad Peak sollte man sich dabei ruhig einmal etwas genauer anschauen.
Mehr Informationen unter http://www.dynafit.com/de
2 Gedanken zu “Dynafit Broad Peak Teleskopstock”
tolle teile, so leichte stecken brauch ich auch noch. habe bisher nur normale trekkingstöcke. dynafit ist eh geil, die alpinerunning-kollektion für 2012 sieht vielversprechend aus.
Ich werde mir die Dynafit-Sommerkollektion demnächst mal etwas genauer anschauen.
Der erste Sommer mit Dynafit; mal schauen ob sie an die Performance ihrer Winter-Kollketion anknüpfen können.