Eigentlich hätte ich laut schreien müssen, als mir der Postbote das Paket von Zalando überreicht hat, aber ich konnte mich gerade noch zurückhalten.
Ein kleiner Jubelschrei lies sich dann aber nicht verbergen, nachdem ich das Paket geöffnet habe und den Asics Gel-Fuji Trainer in den Händen halte.
Steiles Gerät in knalligen Farben. Vom Aussehen schon richtig genialer Schuh…mal schauen was der so kann.
Asics steht für „Anima Sana in Corpore Sana“. Das ist lateinisch und heißt übersetzt soviel wie „in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“.
Der Gel-Fuji Trainer ist luftig und leicht. Die SpEVA-Mittelsohle ist eine Technologie von Asics. Durch sie soll die Dämpfung verbessert werden und gleichzeitig auch das Abrollverhalten. Die Mittelsohle ist etwas härter und sorgt für ein sehr guten Bodenkontakt und optimale Rückmeldung. Laut Asics soll diese Sohlen-Technologie auch eine höhere Haltbarkeit aufweisen, was diesen Schuh gerade für die Ultra-Läufer interessant machen könnte.
Bei der Außensohle handelt es sich um eine Trail Specific-Version, die gerade für das bergige auf- und ablaufen gemacht ist und sich somit von den „typischen“ Laufsohlen abhebt.
Wie der Name schon vermuten lässt, kam die Inspiration zu diesem Schuh durch den Mt. Fuji in Japan. Auf dem Schuh wurde der Fuji-san natürlich auch verewigt und zwar als reflektierendes Logo an der Ferse. Das erhöht zu einem gewissen Teil auch die Sichtbarkeit bei Dunkelheit, aber im Normalfall sind auf den Trails keine Autos unterwegs. Dafür vielleicht andere Läufer, die sich dann an den vorbeirauschenden Fujis orientieren können.
In der Lasche befindet sich erfreulicherweise eine kleine Tasche zum Verstauen der Schnürsenkel.
Im Fersenbereich verfügt der Schuh über eine Geldämpfung zur besseren Stoßabsorption. Zusätzlich befindet sich dort auch sehr abriebfestes Gummi (AHAR+ – Asics High Abrasion Resistant Rubber). So wird eine zu schnelle Abnutzung in diesem sehr stark beanspruchten Bereich vermieden.
Jetzt wird es Zeit, diesem Trailrunning-Schuh die weite Welt zu zeigen.
Der optische Eindruck beim Auspacken war ja schon sehr gut und auch der erste Kontakt mit dem Fuß lässt keine Wünsche offen. Der Asics Gel-Fuji Trainer ist angenehm leicht und lässt sich dank der Schnürung sehr gut am Fuß fixieren. Es macht richtig Spaß diesen Schuh zu Laufen und so wurde er auch gleich als erstes auf eine Zwei-Tages-Tour in das Steinerne Meer entführt. Der Schuh ist schnell und bietet auf Wanderwegen und steinigen Bergtrails sehr guten Grip. Auch wenn der Untergrund etwas feucht ist, wird aus dem Lauf nicht gleich eine Rutschpartie. Dank der verstärken Zehenkappe kann es auch mal etwas rauer zugehen, ohne das man sich gleich nach dem ersten Felskontakt die Zehen bricht. Der Grip lässt allerdings nach, sobald es sehr steil wird und der Untergrund feucht ist. So kann der steile Downhill auf laubdeckten Waldtrails oder der zähe Aufstieg über steile Matsch-Trails schnell zum Drift ohne Grip werden. Das liegt wohl an dem etwas niedrigen Profil des Schuhs, das in solchen Fällen nicht genug Grip aufbringt um sich richtig in den Boden zu fressen. Bezogen auf dem Grip ist das der einzige negative Punkt. Man sollte sich also bewusst sein, dass man hier eben kein Gripmonster à la Speedcross oder Crosslite an den Füßen hat, sondern ein Modell mit einem etwas „freundlicheren“ Profil. Trotzdem muss sich der Schuh aber auf weniger steilen Trails oder im steilen steinigen Gelände nicht vor der Konkurrenz verstecken.
Die Sohle vermittelt einen sehr gutes Gefühl zum Boden und lässt entsprechende Rückmeldungen durch. Der leichte Sohlenaufbau macht den Schuh sehr flexibel und ermöglicht ein gutes Abrollverhalten. Trotz der vermeintlich „dünnen“ Sohle, wird der Fuß auch vor spitzen Steinen optimal geschützt. Wird es etwas technischer und verlässt man die Trails in leichtes Klettergelände kann die Sohle allerdings zu „leicht“ sein, da dann die nötige Steifheit fehlt und der Fuß äußerst instabil auf kleinen Tritten steht. Auf technischen Trails überhaupt kein Problem, aber wenn man doch einmal eine Kletterstelle überwinden muss oder irgendwo eine steifere Sohle und Stabilität gefragt sind, stößt der Gel-Fuji Trainer an seine Grenzen.
Durch das verwendete Obermaterial ist der Schuh leicht und luftig. Wasser, das in den Schuh eindringt, sei es durch eine feuchte Wiese oder durch eine Pfütze, läuft zwar direkt in den Schuh, aber drückt sich auch genauso schnell wieder nach draußen, so dass das Material zwar noch feucht ist, aber im Schuh kein Wasser mehr ist. Lieber so, als eine Membran die das Wasser nur über Umwege wieder nach draußen lässt und man ständig das Gefühl hat, barfuß durch eine Pfütze zu laufen.
Das Design des Schuhs, insbesondere im Bezug auf die Sohle, lassen ihn aber auch auf der Straße, abseits der Trails, eine gute Figur machen. Hier muss man keine Angst habe, dass man sich seine Sohle auf langen Asphaltwegen unnötig abläuft oder aufgrund des extremen Profils das Gefühl haben, bei Nässe auf dem Boden aufzuschwimmen. Der Fuji Trainer ist ein Trailschuh, den man aber auch sehr wohl auf der Straße laufen kann. Somit eignet er sich gerade für Anfänger, die einen Schuh für den Trail-Einstieg suchen und nebenbei auch noch auf der Straße laufen. Oder für Entdecker, die beginnend von der Wohnungstür in der Großstadt auf Trailsuche gehen.
Der Asics Gel-Fuji Trainer ist ein Schuh der richtig viel Spaß macht. Mit ihm ist man schnell unterwegs und wird dank der knalligen Farben auch sofort gesehen. Das flache Profil eignet sich auch für Läufe abseits der Trails, findet aber seine Grenzen in steilen Waldpassagen oder bei äußerst technischen Teilstücken. Trotzdem muss sich der Schuh nicht verstecken und bietet auf den restlichen Trails guten Grip und eine sehr gute Performance. Dank der guten Dämpfung, des Gewichts und der luftigen Verarbeitung sicher auch ein Schuh für die ganz langen Touren.
„In diesem Schuh wohnt ein gesunder Trail-Geist“