Salomon XA Pro 5

Schwarz-weiß ist altmodisch, längst überholt und out, zumindest wenn es um Fernsehen geht. Bezogen auf Trailrunning-Schuhe kann schwarz-weiß einen ganz schön vom Hocker hauen, wie der Salomon XA Pro 5 eindrucksvoll bewiesen hat.
Zugegeben, der XA Pro 5 wurde von Salomon etwas stiefmütterlich behandelt und verschwindet im Schatten des Speedcross‘ oder anderer Trailrunning-Schuhe. Im Bezug auf Gewicht und „Wettkampftauglichkeit“ ist er sicherlich auch nicht die erste Wahl, aber dafür hat er ganz andere Qualitäten.

Das Gewicht, die etwas breitere Optik und die fehlenden grellen Farbkombinationen lassen den XA Pro 5 auf den ersten Blick nicht als Laufschuh erscheinen. Er ist auch durchaus etwas spezieller und seine Stärken zeigen sich erst im Gebirge.
Das der Schuh für das raue Gebirge konzipiert wurde und dabei viel Protektion und Dämpfung bieten soll, dass wird schon durch die Bauweise sichtbar.
Bei einer Fersenhöhe von 21mm und einer Vorfußhöhe von 11mm ergibt sich eine Sprengung von 10mm. Für optimale Protektion sorgen neben einer sehr gut gepolsterten Zehenkappe, das 3D+ Advanced Chassis-System und die Zwischensohle aus Energy Cell 2. Durch diese Konstruktion wird gewährleistet, dass beim Auftreten möglichst viel Stoßenergie abgefedert wird und zusätzlich die Kraft beim Abstoß über den Vorfuß verbessert wird. So bietet der Schuh eine gute Mischung aus notwendiger Protektion, ohne dabei mit einer steifen Sohle dem Fuß die nötige Flexibilität zu nehmen.

Die Sohle ist ebenfalls etwas sehr Besonderes. Interne Labormessungen bei Salomon haben ergeben, dass die Gummimischung des XA Pro 5 besonders griffig ist und somit eine der best hafteten Sohlen überhaupt bei Salomon Schuhen ist. Die Bezeichnung „Adventure Running Schoe“ steht nicht ohne Grund auf der Lasche. Durch die Kombination unterschiedlicher Contagrip Gummihärten bietet die Salomon Adventure Running Außensohle den perfekten Mix aus Griffigkeit und Haltbarkeit. Unter dem Vorfuß wurden flexible Rillen platziert, die selbstreinigend wirken, sowie multi-direktionelle Stollen und klar definierte Abstoß- und Bremszonen.

Das altbewährte und patentierte Quicklace-System kommt natürlich auch hier zum Einsatz und nach schneller Fixierung verschwindet die Schnürung in der Vorgesehen Tasche am Ende der Lasche.

Das verarbeitet Mesh-Material an der Oberseite des Schuhs sorgt für genügend Atmungsaktivität.

Beim XA Pro 5 handelt es sich um ein „Auslaufmodell“ denn der Nachfolger steht schon in den Startlöchern und der XA Pro 6 wird ab Sommer 2013 erhältlich sein. Änderungen wird es hauptsächlich im Bezug auf das Obermaterial und die Protektion geben. Sohle, Passform und alle anderen elementaren Bestandteile werden gleich bleiben.

Der erste Ausflug mit dem XA Pro 5 ging auf meine kleine Teststrecke, um mir einen Überblick zu verschaffen und einen ersten Eindruck zu gewinnen. Danach wusste ich, dass mir der Schuh viel Freude bereiten wird, auch wenn er nicht der leichteste ist, aber gerade für lange Läufe dürfte er sehr gut geeignet sein.
Gesagt, getan und so ging es nach diesem kurzen Testlauf wenige Tage später mit dem XA Pro 5 auf die Große Reibn.
Ein absolutes Highlight in diesem Jahr und mit 65,7 Kilometer und 4675 Höhenmeter garantiert die richtige Feuertaufe für diesen Schuh.
Natürlich kann so ein „out-of-the-box-run“ auch nach hinten losgehen, aber wenn es klappt, dann wäre es natürlich super.
Kurzum: Der Schuh hat mich auf dieser Tour nicht im Stich gelassen und vom Wanderweg, über schmale Singletrails, kurze Kletterpassagen, technische Trailabschnitte, bis hin zu steilen Geröllpisten, jeden Untergrund perfekt gemeistert.

Wie bereits erwähnt ist der Schuh kein Leichtgewicht, gehört aber auch nicht zu den schwersten seiner Klasse und bietet dafür auch eine wesentlich bessere Protektion und größere Dämpfung. Das macht den XA Pro 5 zwar etwas langsamer und nimmt ihm ein Wenig die Lauffreude auf flachen und schnellen Abschnitten, aber dafür ist man mit ihm im rauen Gelände der Berge über 2000m bestens aufgehoben.
Auch die Gummimischung der Sohle hat auf dieser Tour gehalten, was mir im Vorfeld versprochen wurde. Sehr gute Eigenschaften auf sämtlichen Untergründen und das, obwohl das Profil, verglichen mit anderen Schuhen dieser Kategorie, wesentlich flacher ist.
Gerade auf langen Touren, wenn man mit der Zeit nicht mehr effektiv mit dem Fuß aufkommt und dazu neigt, mit der Ferse zuerst aufzusetzen, dann entfaltet sich die gute Dämpfung das Schuhs und man merkt, dass man bei der Konstruktion, speziell im Fersenbereich, sehr viel wert auf Stabilität und Protektion gelegt hat.

Ein wirklich toller Schuh, der seine Stärken ganz klar auf langen Bergpassagen entfalten kann. Dank der guten Protektion und der stabilen Bauweise verzeiht er auch mal den ein oder anderen kleinen Fehltritt.

Gewicht: 854g (Paar / Größe 46)

Mehr Informationen gibt es unter: http://www.salomonrunning.com/de/

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