Salomon Speedcross 3

Der Speedcross 3 ist sicherlich einer der beliebtesten Schuhe von Salomon, wenn nicht sogar der beliebteste. Man sieht diese Schuhe nicht nur auf allen möglichen Trails, sondern auch immer wieder vermehrt im Alltag, in der Fußgängerzone oder im Einkaufszentrum. Auch wenn das sicherlich nicht der optimale Lebensraum für diesen Schuh ist, denn das Teil muss raus und braucht Trails unter der Sohle, scheint ja irgendetwas dran zu sein, dass so viele Leute diesen Schuh tragen.

Salomon führt den Speedcross 3 als „Racing Product“ und setzt natürlich viel daran, ihn so zu konstruieren, dass er sich auch für den ambitionierten Trailrunner eignet.
Das Obermaterial besteht aus einer leichten, sehr robusten und dennoch atmungsaktiven Textilfaser mit Mesh-Einsätzen. Es gibt den Speedross 3 auch in der CS-Version. CS steht für Climashield und bedeutet, dass in bestimmten Bereichen des Oberstoffs wasserabweisende Applikationen eingearbeitet wurden. Somit wird an diesen neuralgischen Stellen das Eindringen von Wasser minimiert, während der Schuh an anderen Stellen seine normale Atmungsaktivität behält. Climashield bietet somit die Vorteile der höheren Atmungsaktivität und des geringeren Gewichts im Vergleich zu einer Gore-Tex Membran, wohingegen aber eine GTX Membran den Schuh komplett wasserdicht machen würde.

Die Zwischensohle ist weich und bietet den nötigen Komfort. Die Außensohle hat das typische Speedcross Profil, das man sofort erkennt. Die Gummimischung der Sohle ist relativ weich, was sehr gut an den ziemlich flexiblen Stollen zu erkennen ist. Die Stollen sind im Vorfuß- und Fersenbereich jeweils entgegengesetzt angeordnet. Im Vergleich zum Speedcross 2 wurde die Mud and Snow Contragrip-Sohle optimiert, indem die Stollen und die Zwischenabstände etwas vergrößert wurden.

Durch die Light Weight Muscle-Konstruktion wird das Gewicht nochmals minimiert, ohne dabei auf die nötige Stabilität verzichten zu müssen.
Typisch für Salomon sind das schnell zu fixierende, robuste und minimalistische Schnürsystem (Quicklace) mit entsprechender Tasche für die Schnürung und das Sensifit-System, dass den Fuß fest umschließt und eine optimale Passform das Schuhs garantieren soll.
Die Sprengung von 11mm ergibt sich aus 20mm Fersenhöhe und 9mm im Vorfußbereich.

Tja, was soll man zu diesem bekannten Schuh noch sagen?
Vorweg, ich habe keinen Lieblingsschuh. Ich bin mittlerweile in der glücklichen Situation, dass ich je nach Höhenprofil, Länge, Streckenbeschaffenheit, Wetterverhältnissen, etc. den optimalen Schuh auswählen kann.
Der erste Schuh mit dem ich damals richtig auf den Trails unterwegs war, war der XT Wings 1 GTX. Ich war begeistert von diesem Schuh und konnte mich nach vielen Kilometern nur sehr schwer von ihm trennen, aber es wurde Zeit. Voller Erwartungen gab es danach den XT Wings 2, von dem ich allerdings bei weitem nicht so begeistert war. Irgendwie wollte es zwischen uns nicht so funktionieren, wie mit dem 1er.
Ende April habe ich mir dann den Speedcross 3 zugelegt. Ich hatte schon einiges über ihn gelesen, viele Leute waren begeistert, aber viele sprachen auch von der starken Abnutzung der Sohle.

Der Speedcross 3 begeistert

Ich kenne den Speedcross 2 von ein paar kürzeren Läufen und war vom Speedcross 3 schon nach den ersten Metern begeistert. Ein großer Unterschied, sowohl im Bezug auf Grip, als auch auf Stabilität und Lauffreude.
Es folgten kleinere Trailruns, drei Königssee-Umrundungen, der Halbmarathon beim Rennsteiglauf, der Zugspitz Supertrail und der Trail-Maniak am Wörthersee…der Speedcross 3 hat mich nicht im Stich gelassen.
Er ist genau die richtige Wahl für schnelle Trailruns, auf längeren Distanzen, mit losem Untergrund und nicht zu 100% technischem Gelände.

Durch die gesamte Konstruktion des Schuhs steht man sehr gut in ihm und zusätzlich bietet er die nötige Stabilität. Im Vorfußbereich ist er breit genug, um dem Fuß den nötigen Platz zu bieten. Das Außenmaterial ist sehr robust und atmungsaktiv. Sicher geht es noch atmungsaktiver, aber dann würde man wieder einen Teil der Robustheit einbüßen. Salomon hat hier sicherlich einen guten Kompromiss gefunden, wobei es im Sommer im Inneren schon vergleichsweise warm werden kann.
Die Sohle bietet optimalen Grip und erlaubt schnelles Tempo bergauf und natürlich bergab. Die Stollen beißen sich im Untergrund fest und gewähren auch auf Fels den nötigen Halt. Durch die Anordnung und den Abstand zwischen den Stollen ist es fast nicht möglich, dass sich Dreck festsetzt, bzw. wird dieser sehr schnell wieder heraus gelaufen. Dennoch bleibt auch hier zu erwähnen, dass der Schuh auf nassem Fels an seine Grenzen stößt. Zwar kompensiert die weiche Gummimischung die relativ kleine Auflagefläche, aber ins Rutschen kann man trotzdem kommen.
Sicherlich nutzt sich die Sohle schneller ab, als Sohlen mit einer härteren Gummimischung, aber auch nach den vielen Kilometern bin ich mit dem Profil und den Eigenschaften noch zufrieden. Es hängt hier immer sehr stark vom Untergrund, dem Laufstil und auch dem Gewicht des Läufers ab, wie stark sich die Sohle abnutzt. Im Normalfall, bei richtiger Nutzung ohne viel Asphalt, sollten Werte über 1000 Kilometer kein Problem sein.

Durch die leichte Bauweise des Schuhs wird etwas auf die Protektion verzichtet. Das erhöht die Lauffreude, da man einen leichteren Schuh am Fuß hat, verzeiht aber dafür Fehltritte nicht so leicht wie Schuhe mit mehr Protektion und zum Beispiel einem entsprechenden Geröllschutzrand.

Ein toller Schuh mit sehr guten Eigenschaften. Vielleicht im Bezug auf Protektion nicht unbedingt für den absoluten Neuling geeignet, dafür aber im Bereich Grip umso mehr; sicherlich ein heißer Kandidat für den nächsten Lauf.

Gewicht: 712g (Paar / Größe 46)

Mehr Informationen gibt es unter: http://www.salomonrunning.com/de/

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