Wer abends saufen kann, der kann morgens auch arbeiten!
Absolut richtig und ein Glück habe ich Urlaub und somit genügend Zeit den Ritt über die Getränkekarten im Bad Reichenhaller Bermudadreieck zu verarbeiten, als ich gegen 03:00 Uhr am 2. Mai die Lokalität verlasse und ich mich auf den Heimweg mache.
Der nächste Morgen…Kopfschmerzen und die Gewissheit, so etwas nicht mehr zu machen…jaja!
Spätestens heute Abend wird mich der gestrige Ausflug einholen, denn dann renne ich mit verrückten Typinnen und Typen über irgendwelche Trails in München. Munich Trail-Running Flashmob!
Das TRAIL-Magazin lädt zum zweiten Mal zum Flashmob ein und es warten ein paar Kilometer auf den Isartrails.
Schon viel davon gehört, noch nie dort gewesen, also fahre ich mal hin, auch wenn es auf den ersten Blick etwas komisch erscheint.
Da fährt ein Typ der ziemlich geniale Trails vor der Haustür hat 140 Kilometer in eine Stadt um dort auf irgendwelchen Trails an einem Fluss entlang zu laufen…klingt komisch: Ist aber so!
Die Anreise gestaltet sich sehr interessant, denn irgendwie will jeder aus der Stadt raus und nur ich will rein. Angenehmes Fahren im Feierabendverkehr.
Grünwald, Pullach…sozialer Wohnungsbau mal anders. Hier liegt sicher die ein oder andere Millionen irgendwo im Safe und wartet auf den Transfer in ein neutrales Land, dass nicht der EU angehört und irgendwo zwischen Deutschland, Österreich und Frankreich liegt.
Eigentlich bin ich eine gute Stunde zu früh am Treffpunkt, aber als ich den Parkplatz erreiche und das TRAIL- und Gripmobil schon da stehen, weiß ich, dass die Wartezeit garantiert nicht langweilig wird.
Die Typen haben im Nugget ein mobiles Getränkelabor eingerichtet und experimentieren gerade, auf der Suche nach dem superlativen Sportgetränk für Trailrunner. Die zur Auswahl stehenden Zutaten bieten so ziemlich alles, was man im deutschen Handel erwerben kann und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen.
Nach und nach trudeln die Teilnehmer ein und so hat sich bis 18:30 Uhr eine nette Gruppe zusammen gefunden um die knapp 13 Kilometer lange Strecke in Angriff zu nehmen.
Wenn ich überlege welche Trails an der Saalach entlang laufen, dann denke ich mir, dass meine Schuhe heute nicht dreckig werden und auch das Höhenprofil keine sonderlich großen Ausschläge verzeichnen wird…schaun mer mal!
Nach dem ersten Stück Asphalt, das uns Richtung Trail führt, wird mir klar, dass es hier in München doch grüner ist, als ich gedacht habe. Schon krass, wenn man überlegt, dass nur wenige Kilometer entfernt eine Großstadt pulsiert und wir hier durch den Wald rennen, die Autos der nahen Straße in Hörweite und in der nächsten Sekunde ist es wieder still.
Wir biegen auf den Trail ein und die Schuhe werden dreckig. OK, trailiger als ich gedacht habe, aber Höhenmeter werden es sicher nicht so viele.
Wieder ein Stück Asphalt…und weiter geht es auf den Isartrails und dann kommen die Steigungen.
Respekt, das hätte ich nicht gedacht. 100 Höhenmeter am Stück sind hier durchaus machbar und die Trails müssen sich nicht vor vergleichbaren Trails der nahe gelegenen Alpen verstecken.
Oben angekommen geht es durch eine Ortschaft, sozialer Wohnungsbau Teil 2, und dann in einem ziemlich steilen Downhill, den ich hier absolut nicht erwartet hätte, wieder nach unten ans Isarufer.
Wir schlagen uns durchs Unterholz und immer wieder tauchen links und rechts kleine Trails auf, die verraten, dass man hier unendlich viele Variationsmöglichkeiten hat und es einem so schnell garantiert nicht langweilig wird…und wir sind hier nur auf einer Uferseite unterwegs. Drüben wird es sicher nicht anders aussehen.
Die gestrige Nacht holt mich langsam aber sicher ein und der Schweiß, der sich in strömenden Bächen aus meinen Poren ergießt, weißt einen leichten Alkoholgehalt auf. Eine explosive Mischung aus diversen, teuflischen Flüssigkeiten. Über die eine sagt man, sie habe magische Kräfte. Die andere verleiht Flügel und wird gerne mit Kartoffelzeug gemischt. Wieder eine andere trinkt man bevorzugt mit Kaffeebohnen; aber vorher unbedingt ausblasen…
Aber, auch ohne einen belastenden Vorabend kommt man hier auf den Trails ganz schön ins schwitzen, was unserer rasender Fahrradreporter sicherlich auf einigen seiner Fotos festgehalten hat.
Nach knapp 1 1/2 Stunden ist die Runde zu Ende, die Schuhe und Beine eingesaut. Auf der Uhr stehen 12,8 Kilometer, 308 Höhenmeter und in den Gesichtern der Teilnehmer steht, dass es ihnen Spaß gemacht hat.
In meinem Gesicht steht, dass ich zu kämpfen hatte (selbst Schuld) und dass mich diese Trails hier echt vom Hocker gehauen haben.
München, ich habe deine Trails unterschätzt und ich spreche dir Lob und Anerkennung für dieses Revier aus. Ich denke die Münchner können sich glücklich schätzen, solche tollen Trails vor der Haustür zu haben. Das hat garantiert nicht jede Großstadt.
Danke an Denis und Grippy fürs mitnehmen!
4 Gedanken zu “Munich Trail-Running Flashmob”
Horizonterweiterung in Großstadtgefilden. Überraschung inklusive. Abwechselung tut halt immer mal gut.
Ich könnte mir vorstellen, dass in Hamburg etwas ähnliches geht. Da gibt es die Harburger Berge, dessen einzelne Hügel immerhin Höhen von bis zu gut 150 m erreichen.
Vielleicht veranstaltet das Trail-Magazin ja dort mal etwas Vergleichbares 🙂
LG Volker
Das kann ich mir gut vorstellen.
Schreib den Jungs doch einfach mal ne Mail. Vielleicht kommen sie ja im nächsten Jahr mal vorbei!
Finde ich großartig und toll beschrieben, aber wie erfährt man davon???
Danke!
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