inov-8 Trailroc 255

Wenn ein Paar Schuhe 666 Gramm wiegt (Größe 45,5) und noch dazu schwarz-rot ist, dann ist das definitiv das Werk des Teufels oder der inov-8 Trailroc 255.
Der Trailroc 255 ist der schwerste und somit auch meist gedämpfte Schuh der Trailroc-Serie und bietet mit einer Sprengung von 6mm (22mm Fersenhöhe, 16mm Vorfußhöhe) auch die größte Sprengung. Etwas minimaler sind zum Beispiel der Trailroc 245 (3mm Sprengung, geringere Dämpfung) und der Trailroc 235 (0mm Sprengung).
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Die Markierung im Fersenbereich gibt sofort Auskunft über den Aufbau des Schuhs und reicht von zwei Dreiecken (erster Einstieg in minimalistisches Schuhwerk) bis hin zu keinem Dreieck, was bei inov-8 das Zeichen für ein Schuh ohne Fersensprengung und Dämpfung ist.
Die Passform das Trailroc 255 ist bewusst enger gewählt, um dem Fuß minimale Bewegungsfreiheit zu den Seiten zu geben und möglichst optimal bei hohen Geschwindigkeiten im Auf- und Abstieg zu sitzen. Drei verschiedene Gummimischungen sollen dabei optimalen Grip auf allen Untergründen gewähren.
Mit Hilfe der Meta-Shank Zwischensohle soll zusätzlicher Komfort gewährleistet werden, indem der Fuß gestützt wird.
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Im Zehenbereich schützt eine Verstärkung den Fuß vor unangenehmen Schlägen. Das atmungsaktive Mesh-Material sorgt, dank seiner robusten Verarbeitung, für zusätzlichen Schutz und dank der trotzdem relativ luftigen Verarbeitung für genug Luft am Fuß.
Wie bei allen Modellen von inov-8, so gibt auch die Zahl beim Roclite 255, das Gewicht eines Schuhs in Größe UK8 an. Somit hat man sofort einen Vergleich, sowohl zu anderen Schuhen der Trailroc-Serie, als auch zu den anderen Schuhen von inov-8.
inov-8 stuft den Schuh in der Kategorie „Off Road“ ein. Somit hat man einen guten Allrounder zwischen „Road“ und „Off Trail“ und, wenn man sich die Kategorie „Off Road“ anschaut, auch einen guten Allrounder innerhalb dieser Kategorie.
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Diese Einstufung ist sehr gelungen, denn der Trailroc 255 ist hier genau richtig aufgehoben.
Der Einschlupf in den Schuh ist etwas eng und man muss die Schnürung richtig weit öffnen, aber sobald der Fuß im Schuh ist, erkennt man sofort die gute Passform und bemerkt den ausreichenden Platz im Vorfußbereich.
Dank der sehr guten Schnürung lässt sich der Schuh optimal fixieren und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Eine Tasche für die Schnürsenkel wäre optimal, aber da die Schnürsenkel nicht extrem lang sind, mitunter auch vernachlässigbar.
Die Ferse wirkt auf den ersten Blick etwas schmal, aber durch den niedrigen Stand hat man dennoch ein sehr stabiles Gefühl und die nötige Kontrolle.
Die Sohle macht deutlich, dass es sich hier um einen Allrounder handelt. Sehr guter Grip in allen Lagen, wobei gerade auf nassen Untergründen auch dieser Schuh an seine Grenzen stößt. Gerade im sehr matschigen und losen Gelände zeigt die Sohle, im Vergleich zu Schuhen mit einem gröberen Profil (z.B. X-Talon 190) einige Schwächen. Dafür hat die Sohle den Vorteil, dass sie in anderen Lagen ihre Stärken gegenüber den gröberen Profilen ausspielen kann. Zudem wird sie sich aufgrund der etwas härteren Mischung nicht so schnell ablaufen. Dies wird auch durch die drei Verschiedenen Gummimischungen gewährleistet, denn in den Bereichen, in denen sich die Schuhe schneller ablaufen wurden robustere Mischungen verwendet, während in Bereichen in denen man etwas mehr Grip benötigt, weichere Mischungen zur Anwendung kommen und eine dritte Mischung befindet sich im vorderen Bereich der Sohle.
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Auch die erhöhte Dämpfung des Schuhs macht sich bemerkbar, wobei aber dank der relativ niedrigen Sprengung trotzdem noch genug Gefühl für den Untergrund bleibt und sich ein sehr schneller und dynamischer Laufstil verwirklichen lässt. Das macht den Trailroc 255 nicht zur zum guten Allrounder, sondern auch zu einem sehr guten Einstieg in die Welt der etwas minimalistischeren Schuhe. So bekommt man einen guten Eindruck in das Laufen mit niedriger Sprengung, ohne dabei anfangs auf den Komfort von guter Dämpfung zu verzichten, wobei es gerade im Bezug auf Dämpfung schon einen Unterschied macht, ob man mit dem Trailroc oder einem richtigen „Dämpfungsmonster“ unterwegs ist. In Sachen Protektion wird man aber keine großen Unterschiede merken, denn da bietet der Trailroc 255 ziemlich viel. Nicht zuletzt durch den rundum verlaufenden Geröllschutzrand.
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Ich habe den Schuh nicht nur auf diversen Trails getestet, sondern auch bei meiner Speed-Begehung am Grünstein-Klettersteig und hier hat er eine sehr gute Performance hingelegt. Der Grip hat überzeugt und auch das gute Gefühl zum Fels dank der guten Passform. Auf schmalen Tritten ist eine steife Sohle vielleicht etwas besser geeignet, aber in allen anderen Lagen muss sich der Trailroc 255 auch auf dem Klettersteig nicht verstecken und das obwohl es sich hier eigentlich „nur“ um einen Trailrunning-Schuh handelt.
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Ich halte den inov-8 Trailroc 255 für einen sehr guten Allrounder, der auch das Potential hat, auf langen Strecken zu überzeugen. Hier muss man allerdings im Hinterkopf behalten, dass man immer noch einen Schuh mit 6mm Sprengung am Fuß hat, auch wenn man das am Anfang vielleicht nicht vermutet.
Man muss sich also langsam an die längeren Distanzen herantasten, aber mit etwas Training und einer gewissen Gewöhnungsphase, steht den langen Ausflügen mit diesem Schuh nichts mehr im Wege.
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