Elfin Lakes Trailrun

Der heutige Lauf wird etwas flacher, dafür länger, aber nicht weniger imposant was die landschaftlichen Eindrücke angeht. Insgesamt eine Mischung, die uns beiden sehr gelegen kommt; es geht hinauf zu den Elfin Lakes.
Um zum Start des Trails zu gelangen, muss man erst mal ein paar Kilometer mit dem Auto zurücklegen, bis man von Squamish am Diamond Head Trail Parking Lot ist.
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Der Trailrun startet aber schon im Auto, denn die Anfahrt hat etwas von einer Safari, sobald wir die Zivilisation verlassen haben. Eine Forststraße, die in Deutschland nie als solche durchgehen würde, zieht sich 16 Kilometer durch den Wald. Schlaglöcher, in denen man bequem einen Kleinwagen parken kann, reihen sich aneinander und der Staub der aufgewirbelt wird versperrt dem nachfolgenden Verkehr die Sicht.
Diese Strecke stellt für unser abgefahrenes Vehikel aber keine große Herausforderung dar und so kommen wir wohlbehütet, leicht durchgeschüttelt, am Parkplatz an.
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Jetzt ist das Auto endlich auch ein bisschen eingestaubt und passt sich so langsam den Insassen an.
Am Beginn des Trails lesen wir uns noch kurz die Verhaltensregeln bezüglich der Bären durch. Ja, die gibt es hier oben und nein, wir haben kein Abwehrspray oder irgendetwas in der Art dabei. Die werden uns schon in Ruhe lassen, sofern wir sie in Ruhe lassen und außerdem ist an uns sowieso nichts dran und zum essen haben wir, außer einem Clif Bar Riegel, auch nichts dabei.
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So machen wir uns also auf den Weg, hinauf zu den Elfin Lakes.
Es geht über einen breiten Trail, mit moderater und ziemlich konstanter Steigung, nach oben. Er hat etwas von einer Forststraße, jedoch ist der Untergrund wesentlich steiniger und somit technisch auch etwas anspruchsvoller. Hinzu kommt, dass wir hier im totalen Dschungel laufen und weit und breit niemand zu sehen oder zu hören ist. Da sieht man gerne mal drüber hinweg, dass das jetzt kein 100%iger Singletrail ist.
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Nach ungefähr der Hälfte des Aufstiegs teilt sich der Trail in einen Mountainbike-Trail und eine Hiking-Variante. Wir entscheiden uns für die Hiking-Variante und was nun kommt, ist der absolute Wahnsinn.
Vor uns liegt ein Trail, wie ihn der Trailrunning-Meister persönlich geschaffen hat. Schmal, mit Steinen und Wurzeln durchsetzt, zieht er sich zwischen grünen Wiesen und riesigen Bäumen durch die Landschaft. Der Staub des trockenen Bodens liegt in der Luft.
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Wenn ich ein kanadischer Bär wäre, ich würde genau hier wohnen!
Dieser Trail ist der absolute Wahnsinn. Er führt uns allmählich raus aus dem bewaldeten Gebiet und gibt, je weiter wir nach oben kommen, immer atemberaubendere Blicke frei.
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Vor uns tauchen die vergletscherten Berge auf und der Mountainbike-Trail trifft wieder auf unseren Hiking-Trail.
Wer hier mit dem Fahrrad entlang möchte, der sollte sich schon fit fühlen und die entsprechende Technik beherrschen um halbwegs voran zu kommen. Der ein oder andere Ersatzschlauch wäre sicherlich auch nicht verkehrt.
Im leichten auf und ab zieht sich der Trail nun im letzten Abschnitt bis zu den Elfin Lakes.
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Zwei kleine Seen, mit Hütte, die streng unterteilt sind. Der vordere See ist zum Schwimmen und Waschen gedacht, der hintere dient der Trinkwassergewinnung.
Zu Trinken haben wir noch und außerdem schaut das Wasser jetzt auch nicht so toll aus, zumindest auf der Oberfläche, also entscheiden wir uns für die Schwimmausführung. Aufgrund der Wassertemperatur wird aus dem Schwimmen aber nur, ein Beine und Arme befeuchten.
Hier oben ist keine Menschenseele unterwegs und da bietet sich doch eine kleine Aktion aus dem Kapitel „things to do befor you die“ an.
Wer kann schon von sich behaupten, dass er mal nackt durch die kanadische Wildnis gelaufen ist.
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Die vielen Mücken die hier oben ihr Unwesen treiben verhindern, dass ich auf weitere verrückte Ideen komme.
Seit dem Start haben sie uns verfolgt und wenn man hier oben einmal stehen bleibt und die Sonne genießen möchte, fallen sie sofort über einen her.
Es sind „Canadian-Killer-Trail-Flies“! Ich denke mal die heißen so. Ich habe versucht sie zu fotografieren, aber sie sind so groß, da war die Kamera total überfordert.
So fällt die Pause etwas kürzer aus als gestern und wir machen uns wieder auf den Rückweg, der auf der gleichen Strecke wie der Aufstieg verläuft.
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Ein paar Variationen links und rechts des Trails würden sich sicher gut einbauen lassen, aber die Gefahr, dass wir durch den Garten von irgend so einem Bären rennen ist dann doch zu groß. Am Ende mag er keine Trailrunner und rennt uns hinterher. Platz im Auto hätten wir zwar noch, aber im Hotel hätten sie vielleicht etwas dagegen.
So endet der zweite Ausflug auf kanadischen Trails nach knapp 20 Kilometern wieder am Parkplatz.
Dafür, dass das hier ein ziemlich bekannter Trail ist, der nebenbei auch noch tolle Ausblicke bietet, war verdammt wenig los. Immerhin grüßen die Leute hier öfter als am Chief gestern. Könnte wohl mit meiner Theorie zu erklären sein, dass auf touristisch erschlossenen und sehr beliebten Bergen, die Mentalität der Leute eine total andere ist, als hier in dieser Wildnis.
Wer weiß? Wir werden die Sache weiter beobachten!
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