Der Trail Running Humdinger von X-Bionic ist ein langarm Shirt, das ziemlich viele Funktion vereint und mit vielen technischen Details aufwartet.
Wärmeleistung 3/4, Kompression 1/3. So stuft X-Bionic sein Produkt ein. Damit ist es aber nicht getan, denn hinter dem Humdinger versteckt sich scheinbar viel mehr, als ein wärmendes Oberteil mit leichter Kompression.
Um mit den einfachen Dingen anzufangen. Der Humdinger hat an der Vorderseite eine kleine Reißverschlusstasche, die für den iPod und den Schlüssel Platz bietet. Der Frontreißverschluss am Kragen ist auf der Innenseite verdeckt, so dass er nicht direkt auf der Haut aufliegt. Der Humdinger besteht aus 80% Polyamid und 20% Elastan.
Was sofort ins Auge sticht, ist die Verarbeitung, das Strickmuster, auf der Vorderseite und am Rücken. Ich könnte hier jetzt alle möglichen Dinge auflisten, die sich laut X-Bionic hinter dieser Verarbeitung verbergen. Allerdings würde das den Rahmen dieses Beitrages sprengen und niemand würde mehr weiterlesen. Für die Interessierten lohnt sich ein Blick auf die Details des Humdinger. Videos, Bilder und ausführliche Beschreibungen stellen die Funktionen umfassend dar.
Im Grunde geht es darum, den Schweiß optimal zu nutzen, getreu dem Motto: Turn sweat into energy – Wandle Schweiß in Energie um.
Es geht auch darum, optimale Kühlleistung zu erreichen ohne den Körper bei sinkenden Außentemperaturen auskühlen zu lassen bzw. zu viel Schweiß zu produzieren wenn es mal wärmer wird. Ein optimales Feuchtigkeitsmanagement gepaart mit einer optimalen Temperaturregelung und das alles bei optimaler und bequemer Passform.
Klingt alles hoch wissenschaftlich…ist es im Grunde auch. Einige Blogger, unter ihnen Axel und Din, hatten im Oktober die Möglichkeit sich die Produktion von X-Bionic in Italien etwas genauer anzuschauen.
Viel wichtiger als die technischen Details ist aber der persönliche Eindruck vom Material.
Zugegeben, ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem Preis von 169 Euro sofort zugegriffen hätte. Natürlich sind die Produktion in Italien und das angewendete Rundstrickverfahren deutlich teurer als die „herkömmliche“ Produktion, aber dafür bekommt man eben auch ein „außergewöhnliches“ Produkt.
Dennoch stand ich der Funktion des Shirts zu Beginn etwas skeptisch gegenüber…bis zum ersten Test.
Hier zeigte sich sofort, dass sich hinter dem X-Bionic Trail Running Humdinger eine Art Allzweckwaffe versteckt. Die Sache mit dem Feuchtigkeitsmanagement, der Temperaturregelung und der „Turn sweat into energy“-Effekt scheint zu funktionieren; oder bilde ich mir das alles nur ein?
Fakt ist, ich habe mit den Tests im Herbst angefangen. In einer Jahreszeit, wo man eigentlich immer falsch angezogen ist. Entweder ist man nur im T-Shirt unterwegs und friert oder man zieht die Jacke an und schwitzt. In keiner anderen Jahreszeit komme ich mir so oft falsch angezogen vor, wie im Herbst.
Da kam der Humdinger wie gerufen, denn irgendwie stellte sich heraus, dass ich nur ihn zum laufen brauche. Ich starte bei kühlen Temperaturen im Tal, laufe über sonnendurchflutete Bergpfade auf den Gipfel, komme oben an, bin zwar geschwitzt, aber friere nur minimal und laufe nach einer kurzen Pause wieder nach unten und genieße einen Kaffee auf der Alm. Alles im gleichen Shirt. Ohne Wechselklamotten oder Jacke zum drüber ziehen.
Natürlich spielt die Wettersituation hier immer noch eine große Rolle, 10 Grad kühler und ich bräuchte eine Jacke auf der Alm, aber es ist schon irgendwie genial, wenn man ein Kleidungsstück hat, dass dieses breite Spektrum abdeckt.
Für Läufe ohne längere Pausen ist der Humdinger auch bei kühleren Temperaturen die erste Wahl und wenn es mal zu warm wird, dann schiebt man ganz einfach die Ärmel nach oben oder öffnet zusätzlich den Frontreißverschluss.
Allerdings hat der Trail Running Humdinger auch einen Nachteil gegenüber anderen Shirts.
Wenn er einmal feucht ist, dann trocknet er im Vergleich wesentlich langsamer. Das kann bei Mehrtagestouren für Probleme sorgen, da ein feuchtes Shirt am Morgen etwas sehr Unangenehmes ist.
Was die Geruchsbildung betrifft, stößt man auf die üblichen Probleme von Kunstfaser-Shirts.
Ich bin sehr angetan vom Trail Running Humdinger, wenngleich mich der Preis auch etwas abschreckt. Dennoch überzeugt er durch seine Funktionen und die ausgeklügelte Technik die sich hinter der innovativen Verarbeitung versteckt.
Ein Ausrüstungsgegenstand der mich noch auf so mancher Tour begleiten wird…das ist sicher!
Gewicht 266g (Größe S)
Mehr Informationen unter http://www.x-bionic.de/
9 Gedanken zu “X-Bionic Trail Running Humdinger”
Hört sich wirklich nach einem klasse Oberteil an. Aber der Preis…uiii….
Hi Markus, die Preise von X-BIONIC sind tatsächlich sehr gesalzen. Ich habe aber auch einige Produkte von denen, die ihren Preis ganz bestimmt wert sind. Innovation kostet manchmal halt etwas mehr…
Absolut!
Das stimmt, aber ich stimme Axel voll und ganz zu.
Das hört sich nach viel Freude beim Tragen an. Das mit dem längeren Trocknen habe ich auch bei meinem Radshirt festgestellt, wenn ich kein Hemdchen drunter trage. Das ist dann wirklich recht lange nass und wartet etwas länger auf einen zweiten Einsatz. Das ist das Gute an den Hemden, wie ich finde. Man kann sie ruhig mehrmals tragen, ohne gleich ohnmächtig werden zu müssen, weil sie so nach Sport schnuppern.
PS: lieben Dank für’s Verlinken.
Gerne!
Ja, die Teile von X-Bionic sind wirklich durchdacht und gefallen mir sehr gut. Der Preis ist natürlich etwas happig, aber dafür gibts auch entsprechend gute Ausrüstung.
Hi, danke für den Testbericht. Ich hätte da aber noch eine Frage, Sinn macht das Shirt und die Funktion nur als First Layer, oder?
Ja, würde ich schon sagen. Ich versuche das Teil so lang wie möglich alleine zu tragen und wenn, dann maximal eine Hardshell drüber.