Feuchte Trails im Lattengebirge

Der Titel klingt wie ein Pornofilm, aber heute gab es nur pornöse Trails und nicht jugendfreies Wetter im Lattengebirge.
Zu siebt starten wir bei miesem Wetter auf dem Festplatz in Bad Reichenhall. Babsi läuft die Tour untenrum bis nach Bayerisch Gmain, während sich der Rest auf den Weg Richtung Dötzenkopf und von dort weiter, über Bayerisch Gmain, auf den Hochschlegel macht.
Beim Aufstieg Richtung Dötzenkopf bilden sich sofort zwei Gruppen. Eine flotte 3er-Gruppe und eine etwas gemütlichere 3er-Gruppe. Eins haben wir alle gemeinsam, es dauert nicht lange und der Regen hat uns einmal gut durchgespült. Es regnet unaufhörlich. Mal stark, dann wieder etwas schwächer, aber: „Bei gutem Wetter kann’s jeder!“
Hauptsache die Stimmung ist gut!
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Ich laufe eigentlich so gut wie nie mit einer Regenhose, aber heute wurde es mal wieder Zeit. Zum Glück ist es noch relativ warm. So ergibt sich in Kombination mit dem hohen Puls ein angenehmes Klima in den Klamotten.
Auf dem Dötzenkopf angekommen gibt es ein kurzes Gruppenbild, bevor wir uns in den Downhill Richtung Bayerisch Gmain stürzen, denn hier oben bläst der Wind schon ganz ordentlich und wir wollen nicht zu sehr auskühlen.
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Rasant geht es nach unten, auf durchweichten aber trotzdem gut laufbaren Trails.
Unten angekommen geht es scharf nach rechts, die Schlegelmulde weit oben immer im Blick.
Ursprünglich wollte ich über den Alpgartensteig nach oben, aber Florian bringt den Toni-Michl-Steig ins Rennen, der sich wesentlich besser laufen lassen soll. Da ich diesen Weg noch nicht kenne, muss ich auch nicht lange überlegen und wir schrauben uns auf schmalen Pfaden, steil nach oben.
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Das Gelände wird zunehmend steiler und der Wind bläst jetzt schon sehr heftig: stürmig. Der Regen, der vorher noch gemütlich von oben auf uns herab geprasselt ist, kommt jetzt waagrecht von vorne. Ziemlich unangenehme Sache, aber was soll’s, jetzt sind wir mittendrin.
Etwas ungemütlich wird es, als man das erste Donnergrollen hört, aber es bleibt zum Glück bei diesem einen kurzen Grollen. Jetzt in ein Gewitter laufen wäre nicht gerade so genial. Zwar sind wir nicht im exponierten Gelände, aber ich kann auf Gewitter im Gebirge gut und gerne verzichten.
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Es geht weiter steil nach oben, aber irgendwie scheinen die Gipfel nicht näher zu kommen. Wir sind knapp über 1100 Meter und es hat aufgehört zu regnen. Der Wind schlägt uns keinen Regen mehr ins Gesicht, dafür Schnee.
Schnee ist natürlich angenehmer als Regen, aber es bedeutet auch, dass es merklich kälter wird und das bekommen wir jetzt langsam zu spüren. Mai sieht eigentlich anders aus.
Langsam verlassen wir die bewaldete Zone und die Vegetation wird zunehmend karger. Cilly und Stephan kommen uns von oben entgegen. Sie waren am Dreisesselberg, sind dann aber umgekehrt, da die Verhältnisse zu extrem waren. Eisiger Wind und Schneefall, da muss man nicht unbedingt noch weiter über die Gipfel bis vor zum Hochschlegel.
Während sie sich weiter an den Abstieg machen, beschließen wir zum Gipfel zu laufe, um dann mal zu schauen, wie es weiter gehen könnte.
Martin kommt uns entgegen und macht kurzentschlossen aus unserer gipfelstürmenden 3er-Gruppe, eine 4er-Gruppe.
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Tatsächlich sind die Verhältnisse am Gipfel die letzten Minuten deutlich besser geworden, so dass wir beschließen die Tour über das Lattengebirge fortzusetzen. Mittlerweile hat der Wind nachgelassen und es gibt weder Regen noch Schnee. Die Temperaturen sind zwar nicht gerade maitypisch, aber das ist uns jetzt auch egal. Gegenüber dem was wir bis dato schon erlebt haben, sind das fast schon Traumverhältnisse.
Es geht weiter auf dem Weg Richtung Hochschlegel. Wenn er schon auf dem Weg liegt, dann gönnen wir uns noch den kurzen Abstecher zum Karkopf, mit 1737m die höchste Erhebung im Lattengebirge.
Relativ flach geht es anschließend über ein paar Schneefelder weiter zum Hochschlegel.
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Über die alte Lifttrasse fräßen wir nach unten in die Schlegelmulde, wo heute wohl keine Wanderer oder Gleitschirmflieger vorbei schauen werden. Die Sonnenterrasse lädt normalerweise zum Verweilen und Genießen ein, aber wir haben nur noch den Abstieg im Auge.
Über den Waxriessteig geht es im Anschluss hinunter zum Saalachsee.
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Ein toller Blick auf Bad Reichenhall und ein genialer letzter Downhill auf sehr rutschigen und wurzligen Trails.
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An dieser Stelle bitte ich um eine Gedenkminute für Rupis Regenhose, die einen Sturz leider nur sehr schwer beschädigt überlebt hat. Es steht schlecht um sie und es ist fraglich, ob sie jemals wieder die Trails dieser Welt erblicken kann…ich drücke die Daumen!
Bis auf die Hose kommen alle Teilnehmer wieder heil unten an und es geht die letzten Kilometer entlang des Saalachsees und der Saalach zum Ausgangspunkt der Tour am Festplatz.
Auch die anderen Teilnehmer haben es sicher wieder nach unten geschafft und so geht ein verregneter, verstürmter und verschneiter Tag, ziemlich genial zu Ende.

Danke fürs mitkommen, fürs mitleiden und durchhalten.
„Bei gutem Wetter kann’s jeder!“

Bis zum nächsten Mal!

Hier geht’s zum Wetterkapriolen-Move!

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