Predigtstuhl extended

Flach ran, steil rauf, Predigtstuhl, steil runter, flaaaaach zurück.

Dies ist mein erster Beitrag mit Audio-Beiträgen; ich hoffe es gefällt.
Da Videos zu verwackelt sind, habe ich mir gedacht, tun es sicher auch nur die Tonaufnahmen. Bilder gibt es ja genug und so kann man sich den Rest dazu denken. Die Audio-Beiträge sollen das ganze etwas anschaulicher machen, einen Einblick in meine „wirre“ Gedankenwelt geben und zeigen, dass ich wirklich so bin wie ich schreibe. Gerade mit Blick auf den Zugspitz Ultratrail und den Squamish 50 sind die Audios vielleicht ganz interessant und lustig.

Was tun mit dem Predigtstuhl?

Der bisher wärmste Tag des Jahres steht vor der Tür und ich kann mich nicht so richtig entscheiden ob kurz und steil oder flach und hoch.
Also wird kurzerhand beides kombiniert. Gerade mit Blick auf den Zugspitz Ultratrail. Mir graut es jetzt schon vor dem flachen Stück nach Mittenwald. Da bin ich vor zwei Jahren eingegangen und will das dieses Jahr nicht unbedingt wiederholen. Da ist es gut, den Kopf vorher etwas vorzubereiten und etwas für die allgemeine „Stumpfheit“ zu tun.
Also wird der Plan in die Tat umgesetzt: Zum Festplatz, über die Spechtenköpfe auf den Predigtstuhl, über den Waxriessteig wieder runter und dann noch einmal um den Saalachsee.

Schon auf den ersten flachen Kilometern wird die Hitze deutlich. Kurz vor fünf, aber es ist noch bullenwarm. Ich finde das genial, aber der Körper braucht wohl noch etwas um auf Sommer umzustellen. Die Beine sind ziemlich schwer, aber das war mir vorher schon klar.
Die brauchen Bewegung, dann werden sie sicher lockerer.
Am Festplatz angekommen beginnt nun der Anstieg. Knapp 1000 Höhenmeter sind es bis zum Predigtstuhl und sofort wird klar, dass das heute kein Zuckerschlecken wird. Es gibt eben solche und solche Tage und heute ist eben ein solcher. Der Flow stellt sich aber bald ein und dann geht es relativ moderat nach oben.
Unterhalb der Spechtenköpfe wird das Gelände dann aber ziemlich rough und steep, wie der Amerikaner sagen würde, und ich beginne mit dem Gehen.
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Die Hände drücken sich auf den Oberschenkeln ab und ich schiebe mich Meter für Meter der Sonne entgegen.
Keine Menschenseele ist hier unterwegs. Schon komisch bei diesem Wetter, aber zum einen ist es schon etwas später und zum anderen ist dieser Weg eher weniger frequentiert, da er sich, gerade bergab, nicht so schön gehen lässt.
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Für einen Trailrunner im Uphill bietet er aber alles was das Herz begehrt.

Hitze

Eine Gams auf dem Weg macht deutlich, dass hier heute wirklich wenig los zu sein scheint.
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So nah kommt man selten an diese Tiere ran. Sie schaute übrigens genauso verdutzt wie ich.
Mittlerweile mache ich mir so meine Gedanken zu der Hitze.

Das sind dann die Momente, wo man sich auf ein kaltes Getränk am Gipfel freut. Ich schwanke zwischen Johannisbeerschorle und Spezi, mit stärkerer Tendenz zur Spezi.
Aber erst mal muss ich noch ein paar Meter überwinden.
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Der Ausblick lädt immer wieder zu einer kurzen Pause ein. Wasser trinken, schwitzen, genießen, weiter gehen, von der Spezi träumen, Ausblick genießen, Wasser trinken, genießen…
So geht es kontinuierlich nach oben, bis ich den Windsack an der Schlegelmulde erkenne, kurze Zeit später die Hütte sehe und nur noch wenige Meter vor mir habe.

Ein Satz mit X

An der Schlegelmulde angekommen wird mir klar, dass hier etwas nicht stimmt. Die Bänke sind alle leer, die Hütte zu…
Jackpot!
Die Bergstation hat wohl auch geschlossen, aber dennoch versuche ich mein Glück.
Wenige Minuten später, das nächste Fiasko. Bergstation und Restaurant sind in der Frühjahrsrevision.
Jackpot! Jackpot!

Ich habe mich hier zurückgehalten…innerlich habe ich aber gekocht.

Der Downhill entschädigt

Über den Waxriessteig geht es im Anschluss nach unten zum Saalachsee. Dieser geniale Downhill auf abgefahrenen Trails entschädigt ein wenig für dieses Spezi-Fiasko.
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Bilderbuchtrails und immer wieder ein paar geniale Blicke auf Bad Reichenhall.
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Am Ende des Downhills angekommen sehe ich das Schild, dass auf die geschlossenen Hütten am Gipfel aufmerksam macht.
Ganz toll! Nur weil ich einen untypischen Aufstieg gewählt habe, hat man mich von einer Spezi träumen lassen und auf dem Gipfel jede Hoffnung zerplatzen lassen. Hier hätte ich wenigstens gleich gewusst was mich erwartet und mich darauf einstellen können.
OK, was soll’s, weiter geht’s, auf den langweiligen Teil, der aber sicher auch nervenaufreibend wird.

12 Kilometer flach zum Abschluss

Zum Ende gibt es noch einmal einen schönen Schlenker um den Saalachsee.
12 Kilometer Radweg…genial! (Vorsicht Ironie!)
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OK, das gehört dazu, ich wusste was auf mich zukommt und ich habe es so gewollt. Ich hätte ja auch anders rum laufen können, dann hätte ich mir mindestens acht Kilometer gespart…aber jetzt heißt es Augen zu und durch.
Es klappt sogar relativ gut und ich bin überrascht. Dennoch sind teilweise Flüche dabei, die ich hier besser Niemandem zu Ohren kommen lasse. Am Ende wird diese Seite noch für Jugendliche unter 18 Jahren gesperrt und darf erst ab 22:00 Uhr besucht werden.

Am Ende bin ich einfach nur froh als ich zu Hause ankomme, aber eigentlich war die Runde doch ziemlich cool und so extrem lang war ich jetzt auch nicht unterwegs. Dennoch brauche ich in nächster Zeit nicht unbedingt eine Wiederholung.

Predigtstuhl

Hier geht’s zum Move!

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