Schneewittchen und die sieben Zwerge am Untersberg

Der Untersberg ist zur Zeit der wohl bekannteste und medial bedeutendste Berg der Welt. Die Menschheit schaut auf die Riesending-Schachthöhle und hofft auf eine baldige Rettung des Höhlenforschers.
Wir machen uns heute auf den Weg zum Salzburger Hochthron, den kleinen Bruder des Berchtesgadener Hochthrons, der viele Touristen mit seiner Seilbahn lockt und für Trailrunner eine ziemlich geniale Location ist.
Ich wusste im Vorfeld nur, dass es hier geniale Trails gibt, war aber selbst noch nie auf dieser Seite des Untersberges unterwegs. Dennoch folgten ein paar tapfere Zwerge und Schneewittchen meiner Einladung und so formierte sich eine kleine, lustige Gruppe um 09:00 Uhr am Parkplatz in Grödig/Glanegg.
Die Anfahrt über Großgmain durch den Naturpark Untersberg ist schon ein absolutes Erlebnis und dann trifft man hier auf solche geniale Trails…Gehirntennis der allerbesten Sorte!

Steil nach oben

Es gibt eine kurze Passage zum einlaufen, so circa 100m auf der Forststraße, bevor der Trail scharf nach rechts abzweigt. Sofern man auf die Schilder achtet, findet man auch den Einstieg zum Dopplersteig, wobei wohl niemand genau weiß wo man hin kommt, wenn man unten geradeaus läuft.
Aber egal, wir wollen ja nach oben und der Trail bringt uns jetzt nach oben. Trail, Stufen, Stufen, Trail, Stufen…das ist schon ziemlich steil hier.
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Dafür ist die Landschaft abgefahren. Man fühlt sich wie in einem verhexten Wald. Spätestens jetzt wird klar, warum der Untersberg der sagenumwobenste Berg der Alpen ist. Es fehlen nur noch die Elfen und Zwerge…wer weiß, vielleicht beobachten sie uns ja auch schon. Vielleicht ist das Grollen gar kein Gewitter sondern das Schnarchen von Kaiser Karl dem Großen, der tief im Inneren des Berges schläft und darauf wartet, die letzte große Schlacht der Menschheit zu schlagen.
Wie dem auch sei, es geht auf jeden Fall weiter steil nach oben.
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Die Wolken zaubern eine mystische Stimmung. Gepaart mit der genialen Landschaft und diesen unbeschreiblichen Trails ist es nur sehr schwer zu beschreiben wie es sich hier laufen lässt, man muss es einfach mal erlebt haben. Inspirierend, mystisch, verzaubernd, beruhigend, magisch, steil, menschenverachtend.
Die Truppe ist ziemlich cool. Die WUSA’s sind wieder mit von der Partie, Rupi, Horst aus Ingolstadt, Franz aus dem Land aus dem die WUSA’s kommen und Markus der am Samstag auch beim Zugspitz Ultratrail am Start steht; zum vierten Mal übrigens.
Cilly und Stephan überholen uns auf halber Strecke. Sie sind etwas später gestartet und flotter unterwegs. Babsi sehen wir heute leider nicht, denn sie nimmt den direkten Weg zum Gipfel.

Mehr Stufen! Ich will mehr Stufen!

Mit der Zeit sorgen die Stufen für ein leichtes Brennen in den Oberschenkeln und für ein großes Fluchen auf den Lippen.
Die können ganz schön die an Substanz gehen.
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Kurz unterhalb des Schellenbergsattels stößt Florian zu uns. Er hat den Start um 09:00 Uhr verschlafen und durfte nun zu uns aufschließen, was ihm auch wunderbar gelungen ist.
So sind wir jetzt also komplett: Schneewittchen und die sieben Zwerge!
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Der letzte Anstieg zum Sattel offenbart ein paar geniale Blicke hinunter nach Salzburg und die die Weite des Salzburger Landes. Schon ziemlich genial wenn man so nah zu einer Großstadt solche Trails findet und sich nun Meter für Meter in direkter Nähe zur Stadt nach oben schraubt. Man hört sogar die startenden und landenden Flieger auf dem Flughafen.
Jetzt wo Florian zu uns gestoßen ist müsste eigentlich auch das Wetter schlechter werden. Zwar wird es durchaus etwas wolkiger, aber wir sollten dann doch bis zum Ende trocken bleiben und die Sonne genießen. Somit hat Florian den Schlechtwetter-Fluch abgelegt! Sehr gut! Danke!
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Vom Schellenbergsattel hat man schon einen guten Blick auf das nächste Zwischenziel, die Toni-Lenz-Hütte. Da man aber anscheinend vergessen hat eine Brücke von hier zur Hütte zu bauen geht es zunächst einmal knapp 200 Höhenmeter nach unten bevor dieser böse, böse Gegenanstieg kommt, der uns zur Hütte führt. Die genialen Trails mildern die Strapazen dieses Anstieges um ein Vielfaches.
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An der Toni-Lenz-Hütte vorbei geht es Richtung Schellenberg Eishöhle und dann über den Thomas Eder Steig weiter zur Mittagsscharte.
Wer bis hierhin dachte die Stufen sind zu Ende, der wurde bitter enttäuscht, denn jetzt geht es erst richtig los.
Nach einem traumhaften Trailabschnitt,
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geht es nun durch den Berg.
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Stufen: Kleine, große, aus Stein, aus Holz, als flache Leiter, als steile Treppe, Stufen, Stufen, Stufen!
Das ruft die Oberschenkel wieder auf den Plan, die sich über die Ankunft in der Mittagsscharte freuen, denn jetzt scheint es das wohl mit Stufen gewesen zu sein.
Von der Mittagsscharte sind es nur noch ein finaler Anstieg und eine wellige Querung hinüber zum Salzburger Hochthron.
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Auf einmal sind sie da. Die Wanderer und Turnschuh-Seilbahn-Touristen. OK, wir tragen auch alle „Turnschuhe“ aber diese Seilbahn-Menschen sind schon ein seltsames Volk. Nicht alle, aber viele. Am Gipfel herrscht ordentlich Betrieb und die etwas kühlen Temperaturen laden auch nicht wirklich zu einer ausgiebigen Pause ein.
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Am Gipfel ergibt sich ein lustiger Dialog.
Frau: Entschuldigung! Wissen sie wie hoch wir hier sind?
Ich: (Blick auf die Uhr) Achtzehn Vierzig
Frau: Nein, die Höhe
Ich: (Blick auf die Uhr) Achtzehn Vierzig
Frau: Nein, nicht die Uhrzeit, wie hoch sind wir hier auf diesem Berg?
Ich: (Leicht genervt) Tausend-achthundert-vierzig Meter HOCH!
Frau: Zeigt ihre Uhr etwa die Höhe an?
Ich: Ja! (In Gedanken: Für 18:40 Uhr wäre es ja auch ziemlich hell, warm und eure Seilbahn wäre wohl in ein Raum-Zeit-Loch gefahren)

Nachdem unsere Gruppe wieder vollzählig ist, geht es an den Downhill.

Untersberg-Downhill mit Blick auf Salzburg

Vorbei an der Bergstation geht es scharf links auf den Reitsteig über des Zeppezauerhaus, hinunter ins Tal.
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Wir stürzen uns in das letzte Abenteuer des Tages, Salzburg im Blick, mit einem genialen Trail unter den Schuhen. Der Himmel klart auf und wir genießen den Downhill, der sicher genauso einzigartig ist wie der Anstieg über den Dopplersteig. Was ist Salzburg für eine geniale Stadt mit solchen Trails vor der Haustür. Spontan fällt mir keine zweite Stadt ein, in der man so etwas erleben kann. Wahnsinn!
Die Stufen sind hier auf dem Reitsteig genauso vielfältig wie auf dem Dopplersteig mit dem kleinen Unterschied, dass es gefühlt 10.000 Stufen mehr sind.
Das ist Koordinationstraining wie es im Buche steht. Bei Regen möchte ich hier nicht unterwegs sein.
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Oder doch?
Gibt es einen Grund hier nicht unterwegs zu sein? Unterwegs auf den Trails of Awesomeness! Warum bin ich hier heute zum ersten Mal unterwegs? Was habe ich all die Jahre ohne diese Trails ohne diese Steige am Untersberg gemacht. Ich fühle mich ungefähr so, als hätte ich seit Jahren einen Ferrari in der Garage stehen, den ich heute zum ersten Mal fahre. Die ganzen Jahre bin ich Golf gefahren und heute morgen ist mir der Ferrari aufgefallen…krass!
Der Downhill zieht sich, ist aber nicht weniger mystisch wie der Aufstieg. Dieser Wald ist echt der Wahnsinn!
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Total geflasht spuckt mich der Trail wieder auf die 100m Forststraße zum Auto…man war das abgefahren.
99,5% Trails…echte Trails…steile, geniale, Bilderbuch-Trails! Hier war ich definitiv nicht zum letzten Mal! Hier muss ich mich mehr austoben. Es gibt noch so viele Varianten auf dieser Seite des Untersberges.

Als Belohnung und zum Ausklang entern wir noch einen Gasthof und 6 von 8 bestellen den Erdbeer-Kaiserschmarrn. Als die Bedienung sechs leere Teller bringt wird klar, was gleich passiert. Keine sechs Portionen, sondern eine große Portion für alle und mit Blick auf die zwei Schnitzel die schon auf dem Tisch stehen, lässt sich nur erahnen was da ankommt.
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Ich fasse mich kurz: Es war sehr lecker!

Ich muss hier wieder her. Auf die Trails und auch in diese Gaststätte. Sofort wieder mit der gleichen Gruppe; es hat echt riesig viel Spaß gemacht.
Vielen Dank fürs Mitkommen…bis zum nächsten Mal, bzw. bis in wenigen Tagen in Grainau!

Heiß wie Frittenfett!

Hier findet ihr den Bericht und die Bilder der WUSA’s!

Hier geht’s zum Move!

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