Squamish 50 – Ein Fazit

Tag zwei nach dem Squamish 50!
Vielleicht hat der Aderlass der Canadian-Killer-Flies geholfen, denn ich fühle mich heute „relativ“ gut. Die Beine zwicken noch, fühlen sich etwas schwer an, aber sonst scheint alles im grünen Bereich.
Pro Bein komme ich locker auf 50 Mückenstiche. Dazu noch ein paar im Gesicht, auf den Händen und dem Rücken. Die 200 dürften also drin sein.
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Zum Glück jucken sie nicht, sonst wüsste ich nicht was ich tun soll.
So bleibt aber auch genug Zeit um noch einmal einen kurzen Blick auf das Rennen und das ganze drumherum zu werfen.

Der Squamish 50 und ich

Zuerst möchte ich mich noch einmal recht herzlich bei Allen fürs Daumendrücken, für die Glückwünsche und vielen Nachrichten bedanken…ihr seid echt der Wahnsinn! Danke! Danke! Danke!

Mit einer Zeit von 11:43,09 bin ich unter meinem 12-Stunden-Ziel geblieben was ich ziemlich genial und abgefahren finde. Ich war sogar fast eine Stunde schneller als beim Squamish 50 im letzten Jahr. Der zweite Teil des Rennens, ab Kilometer 51 an der Quest University, lief einfach um ein Vielfaches besser als letztes Jahr. Es sieht so aus, als hätte ich die perfekte Ess- und Trinktaktik für mich gefunden.

Hier noch ein paar Zahlen:
Im Schnitt habe ich 8:47 Minuten für den Kilometer gebraucht. 2013 waren es 9:31 Minuten.
Der langsamste Kilometer dauerte dieses Jahr 14:12 Minuten. Bedingt durch ziemlich abgefahrene Krämpfe waren es im letzten Jahr 20:50 Minuten.
Und auch der schnellste Kilometer lag mit 3:51 Minuten deutlich unter dem Wert von 2013 (5:05 Minuten), wobei ich heute nicht mehr weiß, warum und wo ich da so schnell war.

Der Squamish 50 und das Drumherum

Das Rennen war mal wieder eine rundum gelungene Action. Was Gary, Geoff und all die Helfer hier auf die Beine stellen ist echt der Wahnsinn.
Die Markierung der Strecke ist gigantisch und man kann sich eigentlich nur verlaufen wenn man nicht nach vorne schaut.
Die Helfer die schon morgens um 05:30 Uhr irgendwo auf der Straße stehen und den Verkehr regeln haben immer ein Lächeln im Gesicht. Sobald man an eine Verpflegungsstation kommt, kommt sofort ein Helfer auf einen zu, nimmt die Trinkflasche entgegen um sie aufzufüllen und fragt, ob man sonst noch irgendetwas braucht. Das ist echt der Wahnsinn.
An der Quest University, dort wo viele Läufer ein Drop Bag mit Wechselklamotten deponiert haben, wird schon einige Meter vor der Station die Nummer des Läufers per Funk durchgegeben, so dass man oben ankommt und von einem freundlichen Helfer mit dem Drop Bag in der Hand empfangen wird.
Einfach gigantisch!
Im Ziel wartet Gary auf jeden Läufer und empfängt ihn persönlich. Wenn er gerade ein Interview gibt oder im Gespräch ist, lässt er alles stehen und liegen und begrüßt erst den Finisher, bevor er weitermacht. Das ist eine riesige Geste die von allen Läufern sehr geschätzt wird und die man Gary nicht hoch genug anrechnen kann.

Squamish 50 und die Typinnen und Typen auf den Trails

Die Szene in Kanada ist, verglichen mit unserer, schon irgendwie total anders, total genial. Es ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach mal erlebt haben. Es ist eben eine andere kleine Welt.
Wer mal einen kleinen Einblick bekommen möchte, der muss sich unbedingt das 20-minütige Video vom Start anschauen.
Schaut euch einfach mal an wie das da so zugeht und wie locker ein Racebriefing ablaufen kann.

Squamish 50 und 2015

Dieses Jahr war der Trip nach Squamish schon eine sehr spontane Angelegenheit, zumindest wenn man es mit der deutlich längeren Planung im letzten Jahr vergleicht.
Ob ich 2015 wieder herkomme weiß ich nicht. Auf der einen Seite ist die Gegend, ist dieses Rennen, einfach nur gigantisch, atemberaubend und total abgefahren, aber auf der anderen Seite gibt es noch viele anderen Rennen, an vielen anderen Orten und ich glaube drei Mal hintereinander die gleiche Strecke zu laufen, ist mental auch eine ziemlich schwere Angelegenheit.
Zudem bin ich mit meiner Zeit aus diesem Jahr absolut zufrieden. Ich wüsste nicht was ich nächstes Jahr noch besser machen soll.
Wir werden sehen!

Alice Lake

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