Eine Warnung vorab: Hier geht es um den Zugspitz Ultratrail und genauso Ultralang wie die Strecke ist, so Ultramathematisch kann dieser Artikel ausfallen. Aber er beinhaltet durchaus ein paar interessante Zahlen, weshalb sich auch Nicht-Mathematiker sich nicht abschrecken lassen sollten.
Die Tabellen sind leider nicht immer ganz so übersichtlich, aber ich denke man kann die nötigen Infos rauslesen.
Warum dieser Artikel
Trailrunning boomt und immer mehr Leute entdecken die Trails abseits der normalen Laufrouten.
Im gleichen Atemzug werden auch Events immer beliebter und viele Veranstalter weltweit, locken mit immer neuen Events und Strecken die interessierten Teilnehmer in die entlegensten Orte, auf die entlegensten Pfade.
Der Zugspitz Ultratrail ist dabei „Das Event“ in Deutschland und immer mehr Leute zieht es im Juni nach Grainau an die Zugspitze. Sie alle wollen ein Teil dieser stetig wachsenden Community sein und haben Lust, sich gemeinsam mit vielen anderen „Verrückten“ auf die Strecke zu begeben.
Bei aller Euphorie die bei diesem Event immer dabei ist (das beginnt schon bei der Öffnung der Anmeldung), melden sich aber auch immer wieder Kritiker, die diese „Explosion“ skeptisch beobachten.
Teilweise werden auch Forderungen laut, wie zum Beispiel nach kürzeren Cut-Off-Zeiten, so dass langsamere Läufer, die einen Großteil der Strecke „wandern“ nicht in der Wertung auftauchen; ja vielleicht sogar gänzlich abgehalten werden an dieser Veranstaltung teilzunehmen, weil sie von Vornherein sagen, dass es nichts für sie ist und sie unmöglich die Zielzeit erreichen.
Aber ist die Zeit denn wirklich so großzügig bemessen?
Sind die Leute wirklich so langsam unterwegs?
Ist der Zugspitz Ultratrail wirklich so viel einfacher als andere Events?
Fragen über Fragen, die sich hier und heute vielleicht beantworten lassen.
Warum der Zugspitz Ultratrail?
Wie gesagt, der ZUT ist „Das Event“ schlechthin in der deutschsprachigen Szene und hat sich die letzten Jahre zu einer äußerst bekannten und weltweit wahrgenommenen Veranstaltung entwickelt.
Wenn man nun versuchen möchte, die Entwicklung dieses Events aufzuzeigen, dann bietet sich der Ultratrail perfekt dafür an. Dies hat mehrere Gründe.
Die 100 Kilometer lange Strecke des Ultratrails ist die einzige der vier angebotenen Varianten, die sich seit Beginn der Veranstaltung nicht verändert hat. Den Basetrail gibt es erst seit zwei Jahren und der Supertrail wurde 2014 in zwei Varianten abgeändert. Lediglich beim Ultratrail hat man Zugriff auf vier gleiche Jahre. 100 Kilometer, 5420 Höhenmeter und das konstant über vier Jahre hinweg.
Erfreulicherweise kommt hinzu, dass in diesen vier Jahren das Wetter immer mitgespielt hat. Es gab keine witterungsbedingten Änderungen und auch keine großen Schneefelder die Einfluss auf das Rennen genommen haben. So kann man durchaus behaupten, dass man halbwegs „konstante“ Daten zur Auswertung hat.
Die Daten stammen alle aus den Ergebnislisten, die auf der Homepage frei zugänglich sind.
Dann fangen wir mal an!
Teilnehmer
Jahr | m | w | gesamt | Frauenanteil |
---|---|---|---|---|
2011 | 359 | 46 | 405 | 11,36% |
2012 | 359 | 32 | 391 | 8,18% |
2013 | 520 | 54 | 574 | 9,41% |
2014 | 619 | 61 | 680 | 8,97% |
Hier wird schnell deutlich, welche Entwicklung der ZUT über die Jahre hinweg gemacht hat.
Waren es zu Beginn noch das Neue und Unbekannte, so hat er mittlerweile einen festen Platz in vielen Rennkalendern und ist das Saison-Highlight bei vielen Läuferinnen und Läufern.
Der Frauenanteil pendelt sich typischerweise im Mittel bei knappen 10% ein.
Alter
Jahr | min | max | Schnitt | min | max | Schnitt | min | max | Schnitt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Männer | Frauen | Gesamt | |||||||
2011 | 22 | 63 | 43,55 | 24 | 68 | 44,54 | 22 | 68 | 43,67 |
2012 | 21 | 66 | 43,48 | 22 | 50 | 42,00 | 21 | 66 | 43,36 |
2013 | 22 | 73 | 42,53 | 26 | 56 | 41,52 | 22 | 73 | 42,43 |
2014 | 19 | 70 | 42,12 | 25 | 62 | 41,38 | 19 | 70 | 42,05 |
Ein Blick auf das Alter offenbart keine großen Überraschungen. Es pendelt sich durchweg bei knapp über 40 Jahren ein, wobei eine leichte Tendenz nach unten zu erkennen ist. Trailrunning begeistert Jung und Alt und lässt sich auch im höheren Alter noch ausüben.
Zeiten
Jahr | m | w | m | w |
---|---|---|---|---|
Siegerzeit | Letzter Finisher | |||
2011 | 10:55.19,9 | 14:15.08,8 | 25:23.14,3 | 25:23.17,3 |
2012 | 11:55.37,0 | 14:09.03,3 | 25:29.47,2 | 25:14.55,4 |
2013 | 11:11.31,8 | 13:45.01,7 | 25:29.38,7 | 25:29.00,8 |
2014 | 10:36.50,0 | 13:53.21,3 | 25:35.44,6 | 25:24.11,2 |
Mit Blick auf die Siegerzeiten wird deutlich, dass bei den Männern etwas mehr Dynamik vorhanden ist, als bei den Frauen. Eins haben beide gemeinsam, die Zeiten aus dem Jahr der ersten Austragung sind mittlerweile schon unterboten. Auch hier ist der Trend zu erkennen, dass auch auf solchen Kursen, Streckenrekorde nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Es wäre mal interessant zu sehen, was ein Kilian Jornet oder eine Emelie Forsberg auf dieser Runde leisten können.
Die Zeiten der letzten Finisher haben sich kaum verändert. Dies hängt sicherlich mit den verschiedenen Cut-Off Zeiten auf der Strecke zusammen.
Erstaunlich ist allerdings, dass die eigentlich Cut-Off-Zeit des Rennen (26 Stunden) immer noch relativ gut unterboten wird. Eine gute halbe Stunde ist immer Luft nach oben.
Durchschnittszeiten
Jahr | m | w | gesamt |
---|---|---|---|
2011 | 19:17.32 | 20:13.58 | 19:24.03 |
2012 | 20:10.27 | 20:26.32 | 20:11.38 |
2013 | 19:35.36 | 21:03.40 | 19:43.14 |
2014 | 19:15.24 | 20:43.23 | 19:23.50 |
Interessant wird ein Blick auf die Durchschnittszeiten der Finisher. Man sieht, dass das Gesamtfeld schneller wird und dieses Jahr sogar die schnellste Durchschnittszeit gelaufen wurde.
Ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal die Kritik wahrgenommen, dass viele Leute den ZUT für eine Wanderveranstaltung halten bzw. einen großen Teil des Feldes als Wanderer abstempeln.
Ein Blick auf dieses Zahlen scheint aber das Gegenteil zu beweisen.
DNF
Jahr | m | w | gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|---|
2011 | 68 | 18,94% | 8 | 17,39% | 76 | 18,77% |
2012 | 82 | 22,84% | 10 | 31,25% | 92 | 23,53% |
2013 | 109 | 20,96% | 15 | 27,78% | 124 | 21,60% |
2014 | 166 | 26,82% | 13 | 21,31% | 179 | 26,32% |
Eine deutliche Sprache sprechen die DNF-Zahlen. Hier gibt es bei den Männern eine deutliche Tendenz nach oben, während die Zahlen bei den Frauen wieder rückläufig sind. Trotzdem bleibt für 2014 ein Höchstwert von 26,32% stehen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass von den 680 Startern, 179 nichts ins Ziel gekommen sind. Ob das an Verletzungen, überschreiten der Cut-Offs auf der Strecke oder an anderen Dingen lag lässt sich anhand der Ergebnisliste nicht nachvollziehen, aber die bloße Zahl, regt dennoch zum Nachdenken an.
Auf der einen Seite wird das Feld schneller, aber auf der anderen Seite steigen die DNF-Zahlen.
Hierfür gibt es eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen.
Das Feld wird schneller, da die Vorbereitung im Vorfeld wesentlich intensiver und zielgerichteter läuft. Das hat aber auch zur Folge, dass eventuelle Verletzungen überspielt werden oder notwendige Ruhephasen nicht eingehalten werden, mit dem Ergebnis, dass der Körper am Tag des Wettkampfes irgendwann streikt und man nicht mehr weiterlaufen kann.
Eine weitere Erklärung wäre, dass sich einfach mehr Leute an dieses Event heran wagen, ohne über die nötige Fitness oder eine halbwegs gute Vorbereitung zu verfügen. Mit anderen Worten: Es ist einfach zu früh für einen Ultra in diesem Gelände, aber der Wille/Druck dabei zu sein ist einfach größer.
Wo bewegen wir uns denn?
Jahr | m | w | m | w | m | w | m | w | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
sub 12 | 12 bis 18 | 18 bis 24 | 24 bis 26 | |||||||||||||
2011 | 6 | 2,06% | 0 | 0,00% | 96 | 32,99% | 7 | 18,42% | 166 | 57,04% | 26 | 68,42% | 23 | 7,90% | 5 | 13,16% |
2012 | 1 | 0,36% | 0 | 0,00% | 71 | 25,63% | 6 | 27,27% | 170 | 61,37% | 14 | 63,64% | 35 | 12,64% | 2 | 9,09% |
2013 | 3 | 0,73% | 0 | 0,00% | 129 | 31,39% | 9 | 23,08% | 240 | 58,39% | 22 | 56,41% | 39 | 9,49% | 8 | 20,51% |
2014 | 5 | 1,10% | 0 | 0,00% | 162 | 35,76% | 10 | 20,83% | 250 | 55,19% | 29 | 60,42% | 36 | 7,95% | 9 | 18,75% |
Ein Blick zurück auf die Zeiten (leider lassen sich die Zellen zur besseren Lesbarkeit nicht umrahmen).
Teilt man das Event, ausgehend von der Cut-Off-Zeit und der Siegerzeit in vier Korridore ein, so ist deutlich erkennbar, dass sich ein Großteil der Läuferinnen und Läufer im Zeitfenster von 18 bis 24 Stunden bewegt. Mit Blick auf die errechneten Durchschnittszeiten ist das auch keine große Überraschung.
Hier sind die Zahlen über die Jahre relativ konstant, aber es ist ebenfalls zu erkennen, dass eine Verschiebung aus dem Sektor 24 bis 26 in den Sektor 18 bis 24 stattfindet. Also auch hier noch einmal der Beleg; das Rennen wird schneller.
Also Cut-Offs anpassen?
Der Ruf nach strikteren Cut-Off-Zeiten wurde ja auch schon an manchen Stellen geäußert.
Als Beispiel habe ich einfach mal eine fiktive Cut-Off-Zeit von 21 Stunden zu Grunde gelegt, bin also ganze 5 Stunden nach unten gegangen und habe die Rennzeit um fast 20% gekürzt.
Nur als Beispiel: Beim UTMB hätte das zur Folge, dass anstatt nach 46 Stunden, das Ziel bereits nach 37 geschlossen wird.
Für den ZUT hätte die Kürzung auf 21 Stunden folgende zusätzliche DNF’s zur Folge gehabt.
Jahr | m | w |
---|---|---|
2011 | 106 | 14 |
2012 | 115 | 12 |
2013 | 161 | 22 |
2014 | 150 | 20 |
Wenn man nun diese Zahlen wieder in der Gesamtheit betrachtet, ergibt sich folgendes Bild.
Jahr | m | w | gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|---|
2011 | 174 | 48,47% | 22 | 47,83% | 196 | 48,40% |
2012 | 197 | 54,87% | 22 | 68,75% | 219 | 56,01% |
2013 | 270 | 51,92% | 37 | 68,52% | 307 | 53,48% |
2014 | 316 | 51,05% | 33 | 54,10% | 349 | 51,32% |
Der Trend setzt sich also fort. Prozentual gesehen werden die fiktiven DNF-Zahlen geringer, wohingegen sie real eigentlich größer werden, wie oben bereits dargestellt.
Also wird auch hier wieder deutlich, dass das Feld schneller wird und eine geänderte Cut-Off-Zeit im Ziel zwar eine höhere DNF-Quote mit sich bringt, aber diese, wenn man sie rückwirkend auf die vergangenen Jahre umlegt, wiederum rückläufig ist.
Die Frage ist allerdings, ist eine DNF-Quote von 50% überhaupt erstrebenswert? Mit Sicherheit nicht!
Ergebnis und Siegerehrung
Trailrunning boomt und mit dem Zugspitz Ultrail hat sich in Deutschland ein äußerst beliebtes Rennen etabliert, das im Fokus vieler Trailrunner steht und auf deren „must-run-Liste“ im oberen Bereich rangiert.
Steigende Teilnehmerzahlen bringen aber auch steigende DNF-Quoten mit sich, was aber nicht zwangsläufig sein muss.
Eine bessere Vorbereitung und die Frage an sich selbst, ob man wirklich bereit ist dieses Rennen zu laufen oder ob man es nur schnell auf der Liste abhaken möchte, können für eine bessere Finisher-Quote sorgen.
Das Rennen wird von Jahr zu Jahr schneller, aber eine Anpassung der Cut-Off-Zeiten würde sicherlich in die falsche Richtung gehen und vielen Läuferinnen und Läufern den Spaß an diesem Sport verderben.
Denn egal wann und wie man ins Ziel kommt, was zählt ist das Erlebnis!
24 Gedanken zu “Vier Jahre Zugspitz Ultratrail – Zahlen, Daten, Fakten”
Grüße dich,
sehr interessante Zahlen und Danke für die Mühe!
bin ja so ein kleiner Statistik Freund, und Vorteil ist hier echt das dieses Event und die lange Distanz über die Jahr Konstanz war und dessen Teilnehmer, Strecke und Wetter.
Ich finde immer schade der geringe Frauenanteil aber zehn Prozent sind ja auch schon was.
Ich bin der Meinung wenn man die Cut Off Zeiten verringert das die Teilnehmer Zahl sinkt und die DNF Quote sinkt, sagt mir einfach mein Gefühl. Mein Gefühl sagt mir auch das die Teilnehmerzahl die nächste Jahre noch geringfügig steigt, aber dann schneller als erwartet wieder sinkt und langfristig! Bitte nicht fragen warum, mein Gefühl sagt mir das und oft tritt es auch ein, aber Begründen kann ich es nicht. Vielleicht so, das das ganze einfach an Glanz verliert weil man Jahre lang gesehen hat was möglich ist, es war Neuland und irgendwann ist auch Neuland erkundet worden.
Aber im Grunde bin ich ja Dankbar das es Menschen gibt die so ein Event realisieren, starten werde ich dort vermutlich nicht mehr weil mir einfach zu viel los ist, lieber Laufe ich die Strecken in eigen Regie in meiner Freizeit nach.
Wie gesagt es soll den Leuten Spaß machen und dann sollen sie es tun, das ist richtig so!
Bin gespannt wie die Zahlen in zehn Jahren aussehen.
Servus Sebastian,
der Frauenanteil ist bei uns in der Tat noch sehr gering, aber ich denke da werden die Zahlen in der Zukunft auch stetig weiter steigen.
Ich bin auch sehr gespannt wie sich die Zahlen weiter entwickeln. Eine irgendwann einsetzende Abnahme der Teilnehmermeldungen wären möglich, aber wenn man den Transalpine Run betrachtet, kann auch über mehrere Jahre hinweg der hohe Zuspruch bleiben.
Lassen wir uns mal überraschen!
Viele Grüße
Steve
Love it! Sehr schöne Analyse!
Bei den Durchschnittszeiten, dürfte das Equipment insgesamt mit rein spielen. Der Markt wächst, also gibt es ein größeres Portfolio. Ein Vorteil für diejenigen, bei denen der richtige Schuh den Pace um 10 Sekunden (also 20 Minuten) verbessert.
Bei der Interpretation der DNFs und der Schere zu den schnelleren Durchschnittszeiten könnte auch eine Theorie sein, dass nicht nur die über-ambitionierten Wanderer zu den Event stoßen, sondern auch hochgerüstete Läufer. Mit der erhöhten Beliebtheit werden nicht nur Neulinge begeistert, sondern auch erfahrene Sportler.
Bei den Events wird es in den nächsten Jahren noch Zuwachs geben, vor allem da die Materialhersteller mit den Citytrails und anderen Veranstaltungen einen breiteren Einstieg schaffen und die eigenen Produkte vertreiben wollen. Irgendwann steigt Red Bull ein und es geht über die Chinesische Mauer und danach wird ein neuer Sport kommen, einige Events werden weg fallen andere werden bleiben …
Danke dir Niklas.
Interessante These mit dem besseren Material. Ob das aber wirklich so viel ausmacht?
Red Bull ist im Geschäft ja schon drin. Sie machen hier von Jahr zu Jahr Boden gut. Könnte noch sehr interessant werden, wenn sie mal zum großen Paukenschlag ausholen und etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Da kam der Controller in dir durch 🙂
„…eine Anpassung der Cut-Off-Zeiten würde sicherlich in die falsche Richtung gehen und vielen Läuferinnen und Läufern den Spaß an diesem Sport verderben. ..“
So ist es. Nur weil ich nicht so schnell bin, heisst es nicht das ich es nicht drauf habe. Warum sollte ich mich abhetzen und nicht mal zwischendurch Pause machen? Sollen die vorne (oder vorallem in der Mitte) doch kotzend an der Ziellinie hängen, nur um nochmal 3 Sekunden schneller zu sein. Sollen sie zum Triathlon gehen. Trailrunning ist etwas Anderes.
Davon abgesehen, der ZUT ist eine Massenveranstaltung und Geld regiert. Plan B wird sicher die CutOff Zeiten nicht runter setzen, da fehlen doch gleich viele Euros. Und eine hohe DNF Quote sieht immer blöd aus.
Viele Grüße
Robert
Nein, da kam der Betriebswirt durch! 😉
Ich finde die momentane Regelung der Zeiten auch absolut in Ordnung. Es ist wirklich eine gute Balance würde ich sagen.
Doch Steve, DNF Quoten von 50% sind erstrebenswert, damit kommt auch der ZUT in den Dunstkreis von Barkley o.ä. Events 🙂 Damit kann man dann renommieren
Liest sich sehr nett Deine Statistik, allerdings machen die Veranstalter eh ihr eigenes Ding…
Salut
Christian
Hihi…das muss aber nicht sein. Die wenigen „speziellen“ Läufe in diesem Bereich sind ausreichend.
Richtig, am Ende macht das sowieso der Veranstalter wie er will, das Geld wird dabei immer eine Rolle spielen, aber so lange alles noch nachvollziehbar ist, ist das ja auch nicht verwerflich.
Viele Grüße
Steve
Tolle Statistik und spannende Interpretation.
Ich denke auch, dass man hier zwei Seiten sehen muss. Der Veranstalter macht das auch um damit Geld zu verdienen. Das ist sein gutes Recht. Daher liegt es auch in seinem Interesse die DNF-Quote unter 30% zu halten. Die Cut-Off-Zeiten sollte auch gut bemessen sein, denn, wie du richtig schreibst, war es in den vergangenen Jahren immer wettertechnisch ganz gut. Die zeigen sind aber auch gedacht, wenn das Wetter mal nicht so prickelnd ist. Da werden dann ganz schnell andere Aspekte kommen.
Und Barkley, Hardrock oder wie sie alle heissen haben einen ganz anderen Hintergrund. Wer so ein Rennen will kann das auch laufen. Der ZUT lebt von den Läufern hinter den Top-Athleten, die jedes Jahr wieder nach Garmisch pilgern.
so, jetzt rock ich den Trail…
Carsten
Da gebe ich dir Recht Carsten; danke für deinen Kommentar.
Mit diesen Zeiten ist man für vieles gerüstet und hat genug Luft um zu reagieren.
Geld spielt immer eine Rolle und in erster Priorität muss am Ende eine schwarze Null dabei rauskommen; besser natürlich eine grüne Zahl größer als Null.
Der ZUT hat ein nachhaltiges Konzept und sich über die Jahre gut entwickelt. Er ist breit aufgestellt und bietet für viele Läufertypen ein tolles Rennen.
Dennoch bin ich gespannt wie sich dieses Event die nächsten Jahre weiterentwickelt. Eine weitere Strecke ist wohl schon in der Planung und auch die Teilnehmerzahlen sind sicher noch nicht am Ende angelangt. Somit stößt man auch infrastrukturell langsam an Grenzen, die vor vier Jahren noch nicht absehbar waren.
Viele interessante Faktoren die da mit rein spielen.
Lassen wir uns überraschen.
Viele Grüße
Steve
Hi Steve,
wow – da hast Du Dir aber wirklich Mühe gegeben! Sehr interessant! Danke dafür!
LG Sabrina
Danke dir Sabrina
Danke für diese interessanten Zahlen, als 4maliger Teilnehmer ( 2 x 100 mit DNF, 1 x 68 und 1 x 36 ) habe ich durch dieses Event gerade gelernt meine Grenzen und Limits auszuloten oder mehr im Vorfeld zu analysieren. Aber ich empfinde die kalkulierten Cut-Offs als gut und richtig, ohne das entsprechende Training geht es nicht und es werden sich jedes Jahr immer wieder Läufer falsch einschätzen. Für nächstes jahr werde ich mich später, meinen dann vorhandenen Trainingsstand entsprechend anmelden und mich nicht der Euphorie hingeben, die 100 schaffen zu müssen. Wenn es so weit ist werde ich sie schon laufen.
Danke für deinen Kommentar Tom!
Genau die richtige Einstellung
Weiterhin viel Erfolg auf den Trails
Vorab: Ich mag diese Rechenspiele, dafür also schon mal meinen ganz persönlichen Dank.
Was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist dein Vergleich mit dem UTMB, ein Rennen, das nicht nur deutlich länger ist, sondern selbst für die Topläufer immer durch eine komplette Nacht geht, für die allermeisten Läufer sogar durch eine zweite. Das ist beim ZUT nicht so, wo die besten sogar noch vor dem Einbruch der Dunkelheit reinkommen. Zudem ist die Cut-Off-Zeit beim UTMB deutlich strammer als beim ZUT. Insofern ist eine 20%-Zeitrasur über beide Rennen aus meiner Sicht kein hilfreiches Werkzeug, um mit reduzierten Cut Offs zu experimentieren. Ich kenne eine Reihe sehr guter Freizeitläufer, die beim ZUT mit Topzeiten unter 13 oder 14 Stunden reinkommen, beim UTMB aber zwischen 35 und 38 Stunden brauchen, was dort immer noch eine sehr gute Zeit ist. Eine Reduzierung der Cut-Off-Zeiten beim UTMB auf 37 Stunden hätte für 2014 bedeutet, dass von den 2.434 Startern nur 390 (statt 1.582) angekommen wären, und das trotz Qualifikation, die im Gegensatz zum ZUT ja nötig ist. Entspräche einer Finsisherquote von 16% statt der tatsächlichen 65%, wobei dieser Wert – zusammen mit dem von 2013 – ein Bestwert für die Originaldistanz ist, denn oft liegen die Finsisherzahlen näher an 50 als an 60% . Eine 16% Finsiherquote beim ZUT würde übrigens eine maximal Zielzeit von 15:49 Stunden bedeuten ;-).
Beim ZUT lag die Finisherquote 2014, wie du schreibst bei 73,7 %. Bei einer Reduzierung um 20% würde man also immer noch von einer satte Finsiherquote von rund 49% ausgehen können.
Ziehen wir zum Vergleich statt des UTMB doch mal die 83 km Sky Ultra WM am Mont Blanc aus dem Juni heran. Da lag Siegerzeit in etwa so wie bei den 100 km beim ZUT (Philipp Reiter lief dort ziemlich exakt die Zeit, die er für seinen Sieg beim ZUT benötigte). Ebenfalls keine Qualifikation nötig. Die DNF-Quote beim Sky Ultra am Mont Blanc lag bei knapp 50%, die meisten sind an den Cut Offs gescheitert. Leute, die es beim ZUT unter 19 Stunden schafften, benötigten dort rund 3 Stunden länger. Die Zielzeit lag übrigens bei 24 Stunden.
Für mich lässt ein Vergleich all‘ dieser Zahlen nur den Schluss zu, dass die Ziel- und Grenzzeiten beim ZUT sehr barmherzig gesetzt sind. Und das ist einerseits gut, weil vielen Läufern das volle Vergnügen einer Umrundung des Wettersteingebirges zuteil wird, aber auch heikel, weil sicher auch eine Reihe Leute dabei sind, denen es an Bergerfahrung fehlt und die sich übernehmen. Dabei ist nicht das Übernehmen an sich das Problem sondern die Fälle, wo andere (Bergrettung und Helfer) evt. viel riskieren müssen, um hoffnungslos überforderten Teilnehmern das Leben zu retten. Da aber hilft letzten Endes nur ein Appell an die Vernunft eines jeden Einzelnen und keine Erschwerung der Cut Offs.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar und die weiteren, sehr interessanten, Zahlen.
Die 21 Stunden als fiktiven Cut-Off habe ich ganz unbedacht gewählt. Das war so die erste Zahl die mir in den Kopf gekommen ist. Danach wollte ich die Zahl dann etwas greifbarer machen und habe einfach mal die Cut-Off-Zeit des UTMB genauso prozentual gekürzt. Ich wollte damit aber nicht den UTMB mit dem ZUT vergleichen, da man das, wie du schon schreibst, nicht kann.
Trailrennen kann man sowieso nur sehr schwer miteinander vergleichen und genauso ist es auch mit den Cut-Offs. Ich habe mal einen Versuch gewagt, die verschiedenen Zeiten von unterschiedlichen Rennen irgendwie in ein passendes Verhältnis zu setzen, habe es aber bisher nicht geschafft.
Es geht einfach nicht, aber vielleicht finde ich ja noch eine ungefähre Methode.
Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung. Die Zeiten so lassen…der Rest regelt sich von selbst.
Die verschiedenen Faktoren, die bei jedem Rennen eine andere Rolle spielen, machen das alles erst so interessant.
Eine ziemlich geniale Sache!
Interesting statistics, beautiful article.
But I got the feeling that you think that walking is not a sport, and that walkers don’t belong in the ZUT.
Well this is wrong. As a walker I had to train very hard to be able to finish the ZUT in 24h35 without running one meter.
The last trail runner finished more then one hour behind me.
As a comparison: In a 100k with almost no climbing I’m 10 hours faster. Most walkers need 20 hours. So, not many walkers are able to finish the ZUT in 26 hours.
I love ultra walking, I love the mountains, So the ZUT was a new challenge for me.
Changing the cut-off times would make it impossible for walkers to participate.
Believe me, finishing the ZUT in 26 hours, is not a walk in the park for any walker.
You have to work hard for this.
As an experienced ultra walker, I was training, especially for this event for almost one year.
So don’t underestimate the achievement of any finisher, runner or walker.
Hi Jef,
Thank you for your comment.
Please don’t misunderstand me. I think that everybody can walk or run as fast or slow as he want as long as he has fun.
I’ve made this calculation to show, that the field of the ZUT is getting faster and that it is the wrong way to reduce the cut-offs.
This article should also show the trend of the ZUT over the last four years.
It is not intended as a criticism on walker or slower runners.
Greetings from Germany
Steve
Das ist ne schicke Auswertung.
Ein nicht erwähnter Aspekt bei den schnelleren Zielzeiten ist sicherlich auch die mittlerweile gut bekannte Strecke und die daruas resultierend gut bekannte Taktik zur Laufeinteilung. Es wäre interessant zu ermitteln, ob mit einer schnelleren Gesamtzeit im Mittel prozentual etwas längere Zwischenzeiten bis km54 einhergehen. Setz man die Gesamtzeit jeweils zu 100% könnte ich mir vorstellen, dass in 2014 der Zeitanteil bis km54 größer ist, als er es 2011 war.
Zur Wanderveranstaltung fällt mir nicht viel ein. Haben die, die das erwähnen sich schon mal zu UTMB oder Diagonale verirrt? Ja, auch von Mittenwald bis zum Kälbersteig wird sicherlich relativ viel gegangen – obwohl die Strecke dort gut laufbar ist. Aber hängt das nicht auch irgendwo mit zu dem Zeitpunkt absolvierter Distanz und den zurückliegenden Höhenmetern zusammen? Bergultras sind kein City-Marathon. Den Verweis dann lieber zum Triathlon zu gehen find ich gut. Die Jungs oder Mädels die der Meinung sind das wäre ne Wanderveranstaltung möchte ich den ZUT durchlaufen sehen. Ich möchte behaupten weite Strecken durchgelaufen sind jedes Jahr nur die ersten fünf, vielleicht die ersten zehn – nicht mehr! Alle anderen hatten vor allem hintenraus Wandereinheiten dabei. Das ist der Charakter eines jeden Bergultras. Auch dafür mag ich ihn so – wenn ich da noch laufen kann. ;-)Und so diese überambitionierten schnellen Läufer nicht dabei sind, hat man auch bis km54 einfach ausreichend Spaß auf der Strecke. Das ist schon gut so wie es ist.
In Summe gehe ich mit der Aussage völlig konform, dass eine höhere DNF-Quote nicht wirklich erstrebenswert ist. Während eines anstrengenden Laufes, nach vielen, vielen Stunden mit einer „künstlich“ streng gesetzten cut off – Zeit aus dem Rennen genommen werden, ist richtig bitter. Und wozu? Das ist so unnötig wie ein Kropf.
Im Gegenteil diese geringen DNF-Quoten animieren vielleicht eher noch sich an diese Art Laufen zu wagen. Da stecken wir in Deutschland gemessen an Frankreich, Spanien oder Italien noch in den Kinderschuhen. Und das Konzept die Leute über einen Basetrail langsam heranzuführen, finde ich super. Nur sollte die Basetrailstrecke interessanter werden. Den armen Leuten wird ja ausgerechnet der drögeste Teil des ZUT (Mittelwald bis Anfang Kälbersteig) angedacht. Das könnte noch geändert werden.
😉
Schalk
Danke für deinen ausführlichen Kommentar Schalk.
Die Sache mit der Zwischenzeit ist ein sehr interessanter Denkansatz. Klingt nachvollziehbar.
Das mit dem Basetrail sehe ich genauso, aber hier werden sicher die Bestimmungen im Bezug auf den Naturschutz eine Alternative nicht ermöglichen.
Schauen wir mal wie sich diese Veranstaltung die nächsten Jahre noch weiter entwickelt.
Viele Grüße
Steve