Fuderheuberg

Bevor es am Mittwoch zum TransMallorcaRun geht wollen die Schuhe nochmal auf die heimischen Trails und da ich schon lange nicht mehr auf dem Fuderheuberg war, bietet sich ein kleiner Lauf auf diesen serpentinenlastigen Gipfel des Staufens an.
Gestartet wird natürlich direkt an der Haustür und nach einem kurzen Radweg-Intermezzo geht es auf einem herbstlich bedeckten Trail direkt an der Saalach entlang.
Fuderheuberg 1
Verspielt windet sich der Pfad oberhalb des Flusses durch den Wald bis ich an der ersten Schlüsselstelle ankomme.
Fuderheuberg 2
Man kann auch irgendwo weiter vorne über eine kleine Holzbrücke, aber da ist der Weg nicht ganz so schön; da nimmt man lieber diese kleine Balanceeinlage in Kauf und hat dafür den schöneren Trail unter den Füßen.
Danach geht es weiter Richtung Campingplatz, bis kurz vor dem Platz ein unscheinbarer Weg nach links, steil nach oben führt. Hier beginnt der erste Teil der Serpentinen-Action, denn von nun an geht es in unzähligen steilen Kehren, Meter für Meter nach oben. Zuerst blickt man nur über den Campingplatz und irgendwann liegt einem Bad Reichenhall zu Füßen.
Fuderheuberg 3
Ziemlich genial wenn man bedenkt, dass dies kein offiziell ausgeschilderter Weg ist und nur wenige hundert Meter weiter unten die Stadt liegt.
Einige Stellen sind hier mit Stahlseilen und kurzen Klettersteilen versichert und gerade bei Nässe muss man auf dem schmalen Trail aufpassen, denn ein Ausrutscher endet wohl erst ziemlich weit unten bevor mal ein Baum oder Strauch bremst.
Nach 350 Höhenmetern geht es genauso steil wieder nach unten. Wieder ziehen sich viele Serpentinen durch den Wald nach unten und wieder ist es ein schmaler Trail der zum cruisen einlädt und mich mit jeder Kurve der Stadt ein Stück näher bringt.
Fuderheuberg 4
Irgendwann spuckt mich dieser geniale Trail wieder auf den Normalweg, der vom Campingplatz Staufenbrücke hinüber zum Schloss Staufeneck führt. Ein paar Meter geht es auf diesem Weg nach links Richtung Schloss, bevor ein weiterer Trail nach links abzweigt, der über den Fuderheuberg zum Hochstaufen führt.
Jetzt beginnt Teil 2 der Serpentinen-Action und wer glaubt das Teil 1 schon viel war, der wird jetzt eines Besseren belehrt.
Die Saugasse ist eine gemütliche Rolltreppe gegen das was jetzt folgt. Serpentinen, Serpentinen, Serpentinen! Unzählige!
Hoch, Linkskurve, Hoch, Rechtskurve, Flach, Linkskurve, Hoch, Rechtskurve, Linkskurve…!
Mir macht es Spaß und ich genieße es die Höhenmeter förmlich zu fressen.
Vorhin war es Bad Reichenhall, jetzt ist es Piding, das mit jeder Kurve ein Stück kleiner wird.
Fuderheuberg 5
Der Blick reicht stellenweise bis hinüber ins Salzburger Land und mit jeder Serpentine scheint der Weg ein Stück ausgesetzter zu werden. Die Tiefblicke werden immer luftiger und irgendwie scheint man immer ein Stück weiter Richtung Kante vorzukommen.
Fuderheuberg 6
Wenn man hier in der Kurve einmal geradeaus läuft, dann landet man sicher auch irgendwo unten im Ort; also immer schön Blinker setzen und abbiegen. Den Schulterblick kann ich mir heute sparen, denn bei diesem Wetter ist sowieso kaum jemand unterwegs.
Nach knapp 700 Höhenmeter kommt eine etwas flachere Querung, die zum verschnaufen einlädt und gleichzeitig symbolisiert, dass die Serpentinen zu Ende sind.
Geschafft! Gefühlt 1.000.000 Serpentinen liegen hinter mir. Was für eine Action.
Philipp hatte sie mal alle gezählt, aber ich habe leider vergessen wie viele es waren. Über 100 auf jeden Fall.
Nach der Querung beginnt der letzte Anstieg zum Gipfel und jetzt geht es in den mystischen Nebel der schon den ganzen Tag um den Gipfel wabert.
Fuderheuberg 7
Es wird frischer und je nachdem auf welcher Seite man läuft, pfeift einem ein kalter Wind um die Ohren.
Nach weiteren 200 Höhenmetern gibt es einen kurzen Downhill, gefolgt von einem kleinen Grat, der einen ersten Blick hinunter ins Chiemgau und Richtung Salzburger Land frei werden lässt,
Fuderheuberg 8
und dann ziemlich verspielt, mit Bäumen die mich irgendwie immer an Afrika erinnern, hinüber zum Gipfel des Fuderheuberg führt.
Fuderheuberg 9
Zwei letzte Stellen, die mit Stahlseilen versichert sind, ein etwas ausgesetztes Stück mit leichter Kletterei und dann stehe ich auf dem Gipfel und mir pfeift ein eisiger Wind ins Gesicht.
So wirklich zum Verweilen lädt das Wetter nicht ein; bzw. verdirbt der Wind etwas die Stimmung.
Also schnell ein paar Bilder machen:
Richtung Salzburg ist das Wetter noch ein Stück besser,
Fuderheuberg 11
während sich über dem Chiemgau schon deutlich dunklere Wolken gebildet haben.
Fuderheuberg 10
Dennoch, dank das Föhns hat man eine gute Fernsicht und erkennt so manchen Industrieschornstein weit draußen.
Richtung Berchtesgaden schaut das Wetter auch nicht besser aus,
Fuderheuberg 12
und am Hochstaufen hängen auch schon erste Wolkenfetzen.
Fuderheuberg 13
Also, nix wie runter und so geht es über den Zustieg zu den Steinernen Jägern, über die Buchmahd zur Padinger Alm und ab nach Hause.
Mit den ersten Regentropfen komme ich zu Hause an, blicke wenige Minuten später aber schon wieder auf einen sonnen-erstrahlten Hochstaufen mit blauem Himmel.

So ist er nunmal der Herbst, aber irgendwie mag ich ihn und von mir aus, kann er gerne noch ein bisschen länger bleiben.

Eine sehr anspruchsvolle Runde, mit schmalen, steilen Trails und leichter Kletterei im Gipfelbereich.
Der Fuderheuberg wird nicht ganz so oft begangen wie die restlichen Gipfel im Staufen-Massiv, weshalb man hier auch bei schönem Wetter oft seine Ruhe hat.
Die vielen Serpentinen machen das Laufen interessant und anstrengend.

Hier geht es zum Serpentinen-Action-Move!

Fuderheuberg 14

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