TransMallorcaRun 2014

Körperlich und geistig hat mich der TransMallorcaRun schon das ein oder andere Mal an die Grenzen gebracht. Waren es der Schlafmangel, der Sand, der Rückweg oder die Tatsache, dass man innerhalb von 52 Stunden vier Rennen läuft?
Vier Etappen, unterwegs auf der Insel, mit einem sehr starken Läuferfeld, denn irgendwie schlummert wohl in jedem Spanier ein kleiner Kilian und die anderen Teilnehmer waren auch durch die Bank weg Raketen.

Moves:
Etappe 1 – Auf was habe ich mich hier eingelassen?
Etappe 2 – Scheiß Strand
Etappe 3 – Schlaf und Regenration werden total überbewertet
Etappe 4 – Wahnsinn was doch noch alles geht

Etappe 1

Freitag, 05:00 Uhr, der Wecker klingelt. Eigentlich eine ganze normale Zeit um für ein Rennen aufzustehen, aber wenn man bedenkt, was die nächsten Tage auf uns zukommt, dann ist man eigentlich um jede Stunde Schlaf froh und so erscheint 05:00 Uhr viel zu früh.
Waschen, Anziehen und runter zum rudimentären Frühstück. Hauptsache der Bauch hat was zum arbeiten und der Körper was zum verbrennen. Danach noch schnell die Sachen zusammen packen und um 06:30 Uhr ist dann auch schon der Bus da, der uns zum Start der ersten Etappe nach Lluc bringt. Weit weg von Ballermann und Co. und mitten hinein in eine der schönsten Ecken der Insel, in die Sierra de Tramuntana, dem UNESCO Welterbe. Hier sind die Straßen gerade mal breit genug dass unser Bus durchpasst und bei der Fahrt über die Serpentinen hinauf zum Kloster ist das ganze Können unseres Busfahrers gefragt.
Oben angekommen heißt es fertig machen für den Start und um kurz nach acht geht es los ins erste Abenteuer.
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Gleich zu Beginn in ordentlicher Anstieg, der durch Pinienhaine, oder sind es Oliven, oder was ganz anderes, auf jeden Fall durch typisch mallorquinisch Vegetation, führt. Es geht über Natursteintreppen und teilweise loses Geröll immer nach oben, bis die ersten Blicke auf die fantastische Landschaft frei werden.
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Ja, es hat sich gelohnt heute früh aufzustehen, aber noch weiß ich nicht, ob es ein Vorteil ist zu wissen, dass man hier auch wieder runter muss und nach dem Wendepunkt quasi den kompletten Rückweg schon kennt.
Die Gedanken verschwinden beim nächsten Ausblick auf das Meer.
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Danach geht es an den ersten Downhill, der ebenfalls sehr geröllig und technisch anspruchsvoll ist. Ein kurzer Gegenanstieg auf der anderen Seite der Senke und dann beginnt ein langer Downhill hinunter zur ersten Verpflegungsstation und gleichzeitig dem Wendepunkt der kürzeren Strecke.
Auch dieser Downhill, ist wie die komplette Strecke sehr technisch und so richtig will ich den Flow nicht finden und laufe nicht ganz so locker wie ich es eigentlich gewohnt bin. Immer wieder sind kleine Abbremser drin, die Geschwindigkeit und Kraft kosten.
Am Ende des Downhills geht es dann zwei Kilometer flach, entlang eines Aquädukts, zur Verpflegungsstation. Hier kommen mir dann auch die ersten Läufer der kürzeren Strecke entgegen und insgeheim hoffe ich, auch bald an meinem Wendepunkt zu sein.
Jetzt heißt es Kraft tanken für den zweiten Abschnitt, der zunächst zwei Kilometer flach um einen See führt. Nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, aber irgendwann geht es dann auch mal wieder bergauf, was mir mehr Spaß macht.

Oben angekommen beginnt nun ein langer Downhill hinunter nach Biniaraix, der zunächst wieder durch Pinien-/Olivenhaine und dann über eine, nicht enden wollende, Naturstein-Treppen-Passage, 760 Höhenmeter nach unten führt.
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Sieht zwar cool aus, gefällt mir aber irgendwie überhaupt nicht, denn so langsam glaube ich, war der Sense Pro, mit seiner relativ geringen Dämpfung und dünnen Sohle, die falsche Wahl. Ein robusterer Schuh würde hier deutlich mehr Speed bringen und ich würde vielleicht wie auf Schienen nach unten rollen. So stochere ich mehr oder weniger auf den Steinen nach unten, finde mal eine gute Linie, und mal nicht.
An der Verpflegungsstation angekommen, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Lachen weil ich die Hälfte geschafft habe oder weinen weil es jetzt auf der gleichen Strecke wieder zurück geht; aber es hilft ja alles nix und so geht es eben weiter, wieder über diese tollen Natursteinpassagen hinauf und dann auf die lange Gerade, vorbei an „Flamingoschafen“
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und an der Verpflegungsstation, zum letzten Anstieg des Tages.

Dieser Anstieg brennt nochmal ganz schön und ist ziemlich zermürbend. Ich schraube mich Meter für Meter nach oben, zusammen mit einem Bulgaren der seit drei Jahren hier auf der Insel lebt. Etwas Abwechslung tut in dieser Phase des Rennens ganz gut.
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Oben angekommen lasse ich ihn ziehen, denn im Downhill bin ich heute wesentlich langsamer.
Die Senke runter, auf der anderen Seite hoch und dann geht es in den finalen Downhill, runter nach Lluc.

Unten angekommen bin ich froh, dass es vorbei ist. Die Gegend ist zwar umwerfend schön, das Rennen top organisiert, aber die Downhills haben mich heute die letzten Nerven gekostet und nach der Hälfte der Strecke zu wissen, was noch auf einen zukommt, macht die Situation nicht unbedingt besser.

Die langsamere Performance hat den Vorteil, dass ich quasi fast pünktlich zur Abfahrt des ersten Buses komme und so nicht noch lange warten muss.
Leider finde ich im Bus keinen Schlaf, wie sollte es auch anders sein, denn ich kann eigentlich nie im Bus oder Flugzeug schlafen und ein Ultra in den Beinen ändert da sicherlich auch nichts dran.

Im Hotel angekommen heißt es Recover! Recover! Recover!, denn um 23:00 Uhr startet schon die nächste Etappe. Irgendwie total verrückt!
Also geht es in die heiße Badewanne, im Anschluss gibt es Wechselduschen für die Beine und danach geht es fließend über ans Abendbuffet. Einmal durchgefräst und ab ins Bett, wobei ich nicht wirklich schlafen kann. Eigentlich kann ich nie gut nach einem Ultra schlafen und schon garnicht wenn ich um 18:30 Uhr schon im Bett liege.

Etappe 2

Einen Wecker brauche ich keinen, denn ich bin sowieso wach und vegetiere so vor mich hin.
Gegen 21:00 Uhr packe ich meine Sachen und mache mich auf in die Hotellobby, denn um 21:30 Uhr bringt uns der Bus zum Start der zweiten Etappe, vor der ich tierischen Respekt habe: Ich sage nur Leuchtturm, flach und Sand.
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Da sitzen wir also, in unserem großen Partyzelt, nur will irgendwie keine Partystimmung aufkommen. Woran das wohl liegen mag?
„Today we will run along beautifull beaches“, haben sie im Briefing gesagt, aber wenn die Spanier „beaches“ sagen, dann hört sich das an wie „bitches“.
Man darf gespannt sein!
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Aufstellung unter dem Zielbogen, Countdown und los geht’s. Meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sich auf den ersten Metern; wir laufen wirklich durch den Sand. Kein Trail, keine Promenade…nur Sand. Es geht knapp 20 Kilometer bis zum Leuchtturm am südöstlichsten Ende der Insel und dann retour.
Ich habe eigentlich mit einem 5 Kilometer hohen Leuchtturm und einer 10.000.000 Watt Lampe gerechnet, aber irgendwie sieht man nichts. Hat also nicht wirklich ein Ziel vor Augen und orientiert sich nur an den Stirnlampen die weiter vorne immer wieder auftauchen und folgt dem Lichtkegel der eigenen.
Am besten lässt es sich direkt am Wasser laufen, dort wo der Sand feucht und am dichtesten ist. Das beschert mir nach dem ersten Kilometer nasse Schuhe und der Sand setzt sich jetzt schön im und auf dem Schuh fest. Jetzt muss ich eben dafür sorgen, dass dieses Wasser-Sand-Gemisch immer feucht bleibt, denn wenn es mal trocknet, dann sehe ich schwarz für meine Füße.
Stellenweise zwingen uns die Algen weiter auf den Strand auszuweichen, was das Vorwärtskommen erheblich erschwert. Teilweise liegen hier so viele Algen, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als einfach durchzulaufen.
Es geht durch eine kleine Ortschaft und dann wieder an den Strand. In Colònia de Sant Jordi befindet sich der Wendepunkt für die kürzere Strecke und dort in der Stadt lässt es sich wesentlich besser laufen. Entlang der Promenade geht es über Asphalt und Holzplanken; eine willkommene Abwechslung.
Ab der Wendemarke wird es dann aber deutlich zermürbender. Viel lieber würde ich auch umdrehen, aber jetzt wird es erst richtig menschenverachtend. Links ein alter, rostiger Zaun, der ein Privatgelände abgrenzt, rechts das Wasser und viel, viel Plastikmüll, Gartenstühle, Schuhe, Kanister und Flaschen. Schön ist etwas anderes und die weit vorne immer wieder auftauchenden Lichter der Stirnlampen sorgen nicht gerade für bessere Stimmung. Mal sind sie zum Greifen nahe und man hat das Gefühl gleich aufzuschließen, aber dann kommt wieder so ein doofer Knick, der weit ausholend wieder vom Wasser wegführt bzw. eine kleine Bucht umgeht und die Stirnlampen verschwinden wieder.
Kein Leuchtturm in Sicht und die Kräfte lassen nach. Was mache ich hier eigentlich? Was für eine verschissene Etappe. Ich bin ziemlich angepisst und würde am liebsten irgendjemanden mal schön vermöbeln. Vielleicht sollte ich auch einfach am Leuchtturm aussteigen; mal schauen wie es dort ist.
Erst knapp 2 Kilometer vor der Wendemarke sieht man den Leuchtturm. Kein Riesending, keine Megalampe, einfach nur ein kleiner Leuchtturm. Vielleicht ist es auch besser, wenn man ihn nicht vom Start weg sieht, sondern er erst kurz vorher auftaucht.
An der Wendemarke angekommen gibt es erst mal ein bisschen Cola und dann entscheide ich mich doch weiter zu laufen. Ein ziemlich tristes Fleckchen ist das hier und nicht wirklich einladend. Hier warten, bis es irgendwann mit der Crew zurück geht…ohne mich!
Also geht es die ganze Strecke wieder retour.
Bei Nacht, am Strand, durch den Sand und dann auch noch auf der gleichen Strecke zurück…ganz großes Kino!
Einfach den Kopf ausschalten und weiter laufen. Überraschenderweise finde ich wieder einen halbwegs laufbaren Rhythmus und komme verhältnismäßig gut voran.
Immer am Zaun entlang, vorbei an Tonnen von Müll. Der „beautifull beach“ ist wohl eher eine „dirty bitch“.
Extrem mühselig wird es, wenn man in den lockeren Sand ausweichen muss. Es fühlt sich an als läuft man gegen eine Wand und es kostet unendlich viel Kraft die Füße zu heben.
Immer wieder tauchen weit vorne einzelne Stirnlampen auf und ich wünsche mir nichts sehnlicher als die Fähigkeit, mich genau in diesem Moment in diesen Ort zu teleportieren; nur leider klappt es nicht.
Dann bin ich endlich wieder in Colònia de Sant Jordi gönne mir etwas Cola und mache mich auf den letzten Abschnitt.
Wieder geht es entlang der Promenade und gegen Ende passiert es. Dynamisch will ich eine Kurve nehmen (oder bin ich eingeschlafen?), bleibe mit meinem Fuß an einem Begrenzungsstein hängen und lege mich einmal flach auf den Asphalt. Das rechte Knie ist zuerst unten, dann die linke Hand und schließlich der Rest des Körpers. Es dauert etwas bis der Schmerz nachlässt und dann geht es zum Glück halbwegs rund weiter.
So langsam kann ich kein Wasser mehr sehen und keinen Sand mehr fühlen. Das Rauschen des Meeres habe ich schon vor Stunden ausgeblendet.
Dann ist endlich das Ziel in Sicht. Vielleicht noch ein Kilometer oder zwei. Also nochmal alle Kräfte mobilisieren, Augen zu und durch.
Endlich geschafft…was für ein Scheiß!
Diese Etappe passt irgendwie so garnicht ins Programm…das ist Brainfuck vom allerfeinsten.

Nach einer heißen Dusche geht es ab in den Bus, der dann irgendwann in Richtung Hotel fährt. Dieses Mal schlafe ich tatsächlich in paar Minuten während der Fahrt. Im Hotel angekommen gehe ich nochmal duschen, packe meine Sachen aus und lege mich ins Bett.
Mal schauen wie die dritte Etappe wird.

Etappe 3

1 1/2 Stunden habe ich geschlafen, dann ist es vorbei. Der Hunger ist stärker als alles andere. Da bringt es nichts sich hin und her zu wälzen. So vegetiere ich noch ein paar Minuten vor mich hin, bevor ich mir am Frühstücksbüfett den Bauch fülle. Schlafen macht jetzt auch keinen Sinn mehr, denn um 11:00 Uhr kommt schon wieder der Bus.
Die Schuhe sind noch nass von gestern und etwas Sand steckt auch noch drin. Der Föhn im Bad sorgt für trockene Schuhe und auf dem Balkon gibt es ab heute einen kleinen Sandstrand.
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Dann kann’s ja losgehen. Auf zur dritten Etappe.
Wieder fahren wir weit weg von der Stadt, hinein in die Wildnis, rauf auf die Tramuntana-Trails.
Start ist in einem alten Innenhof (müsste ein Kloster gewesen sein) und noch vor dem Start gibt es eine erfreuliche Nachricht: Die Strecke wird verkürzt. Ein kleiner Loop wird gestrichen und so werden aus 39 Kilometern „nur“ noch knapp 30 Kilometer.
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Bei sehr warmen Temperaturen geht es zunächst relativ flach Richtung Berg und dann in vielen Serpentinen, auf technischen Trails, rauf auf den ersten Anstieg. Die Beine sind schwer und wenn ich schwer sage, dann meine ich tonnenschwer. Die fehlende Ruhe macht sich heute eindeutig bemerkbar. Der Körper kommt sich sicherlich ein bisschen verarscht vor, aber da muss er durch. Es ist ja bald geschafft.
Oben angekommen geht es nach rechts weiter und hier ist genau der Punkt, an dem wir heute noch zweimal vorbei kommen werden, denn bevor es hier wieder nach unten zum Ziel geht, drehen wir erst noch einmal eine Runde.
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Auf feinsten Trails geht es mal etwas flacher, mal sehr steil, über eine kleine Hochebene hinauf zum höchsten Punkt der Runde. Irgendwann nach 13 Kilometern müsste die einzige Verpflegungsstation kommen, jetzt sind es ungefähr sechs Kilometer die hinter mir liegen und ich wünsche mir diese verdammte Verpflegungsstation herbei. Der Flüssigkeitsbedarf ist heute deutlich höher als sonst und ich würde alles geben für ein Getränk mit Kohlensäure. Aber daraus wird erst mal nichts, denn zunächst geht es in einen langen, fluffigen Downhill auf tollen Trails, durch diesen typischen Tramuntana-Wald. Ein kurzer Gegenanstieg, ein neuer Downhill und dann ist sie endlich da. Die heißersehnte Verpflegungsstation! Cola, Cola, Cola…bestimmt einen Liter, plus Iso, plus Wasser…Wahnsinn was so alles in den Bauch passt.
Gut gestärkt geht es weiter. Ich habe auf Matthias aufgeschlossen, den ich 2012 an der Zugspitze kennengelernt habe und jetzt laufen wir hier zusammen über die Insel; schon lustig diese kleine, verrückte Trailrunning-Famllie.
Bergauf ich vorweg und bergab er. So kämpfen wir uns den nächsten Anstieg nach oben und sind froh, als wir oben ankommen und wissen, dass wir nicht nach rechts auf den, vor dem Start gestrichenen, Loop müssen. Wenn da nur nicht diese zweite Runde wäre.
Am Abzweig angekommen ist die Versuchung bei mir riesengroß, einfach nach rechts, hinunter Richtung Ziel zu laufen. Eigentlich warte ich nur drauf, dass Matthias mir den Vorschlag macht, aber er denkt sicher so wie ich und so macht eben keiner den Vorschlag und wir begeben uns auf die zweite Runde.
Warum? Warum? Wir sind doch verrückt! Muss das sein? Augen zu und durch!
Und siehe da, es geht überraschend gut. Das gegenseitige pacen (sofern man bei unserer Geschwindigkeit davon sprechen kann), macht sich bemerkbar und so liegen wir zeitlich ungefähr auf Höhe der ersten Runde. Allerdings meldet sich mein Verdauungstrakt irgendwann zu Wort und macht deutlich, dass ich wohl demnächst mal den Trail verlassen sollte.
An der Verpflegungsstation gibt es wieder Cola literweise, bevor wir uns an den letzten Anstieg machen.
Auf der Hälfte lasse ich Matthias ziehen, denn ich bevorzuge ein ruhiges Plätzchen hinter dieser hübschen Mauer am Wegesrand um mich mal kurz zu erleichtern, in der Hoffnung, nicht im falschen Moment einen Krampf zu bekommen und qualvoll zusammen zu sacken.
Ich erspare euch weitere Details; nur soviel: Es lief alles nach Plan!
Am Ende des letzten Anstiegs wird es Zeit für die Lupine und so geht es mit Flutlicht den letzten technischen Downhill nach unten und danach die letzten flachen Kilometer zurück zum Kloster. Da ist sogar nochmal eine „flotte“ Pace drin.
Kurz im Ziel verschnaufen und dann geht der Bus zurück zum Hotel. Da könnten heute Nacht sogar mal ein paar Stunden Schlaf möglich sein.
Übrigens sehr interessant wie viel Sand sich in den Schuhen festsetzen kann, denn gefühlt habe ich im Ziel nochmal den halben „bitch“ aus den Schuhen geleert.

Etappe 4

Acht Stunden Schlaf…gigantisch. Ich fühle mich zwar nicht wie neu geboren, aber schon ein gutes Stück fitter als den Tag zuvor.
Um 9:00 Uhr bringt uns der Bus nach Palma zum Castell del Bellvere, dem Start und Ziel der letzten Etappe und der Busfahrer scheint es eilig zu haben, so wie der Typ mit dem kleinen 17er-Bus durch die Stadt rast.
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Ich sehe fertiger aus als ich mich fühle, aber als um 10:30 Uhr der Startschuss fällt bin ich auch irgendwie froh es heute hinter mir zu haben. Urbantrail nennt der Veranstalter die heutige Etappe, ohne dabei mit den Höhenmetern zu geizen. Hinzu kommt, dass viele Läufer nur das heutige Rennen laufen, was dazu führt, dass es ordentlich schnell werden wird. Das macht sich auch gleich auf den ersten Kilometern bemerkbar. Noch dazu geht es bergab, was ein flottes Tempo natürlich unterstützt. Die folgenden Anstiege sind steil und sicher mit das steilste, was man hier in Stadtnähe finden kann. Die Armee stellt uns ihr Übungsgelände mit tollen Trails zur Verfügung.
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Die Anstiege kommen mir ganz gelegen und nehmen etwas Tempo raus.
Hoch, runter, hoch, runter, gehen, laufen, gehen, laufen, Trail, Forststraße, sehr abwechslungsreiche Streckenführung, gespickt mit einer gefühlt tiefschwarzen Skipiste im Downhill.
Dann rückt irgendwann weit hinten das Castell ins Blickfeld. Ich befürchte, dass es dort hingeht, hoffe aber insgeheim dass es irgendwo noch ein anderes Castell gibt und ich gleich durch den Zielbogen laufe.
Natürlich ist das nicht so und so geht es weiter, durch einen Park und die letzten finalen Stufen nach oben. Da ist das Ziel, das Ende der vierten Etappe und natürlich auch das Ende des TransMallorcaRun.
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Geschafft! Wahnsinn! Juhu!

Fazit

Die erste Austragung des TransMallorcaRun war eine gelungene Premiere, mit Potential nach oben.
Die lange Etappe am Strand muss unbedingt wegfallen, denn zum einen sieht man sowieso nichts und zum anderen schränkt das die Schlafphase und somit die Regeneration sehr stark ein. Hier hat der Veranstalter auch schon angekündigt, dass diese Etappe im nächsten Jahr durch einen Vertikal K ersetzt werden soll.
Trailmäßig haben die Insel und der Lauf absolutes Potential, dass man zeigen muss. Rundkurse und Hin-und-zurück-Kurse sind eine geistige Herausforderung, aber ich hätte gerne noch ein paar mehr Trails gesehen, anstatt einfach etwas doppelt zu laufen. Vielleicht lässt sich da im nächsten Jahr auch noch etwas ändern.

Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weiter geht und welche Herausforderungen auf die Teilnehmer warten.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Toni und seine Crew für die Einladung und das Rundum-sorglos-Paket.

Danke auch an alle Teilnehmer für diese sehr lustigen Tage und die unvergesslichen Erlebnisse.
Wir sehen uns sicher bald wieder irgendwo auf den Trails dieser Welt!

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Ready for stage 5?
When the TransMallorcaRun is not enough!

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