Jenner Skimo Sawtooth

Für manch einen sind die Worte in der Überschrift vielleicht nicht ganz verständlich, deshalb vorab eine kurze Erklärung:
Jenner = Berg am Königssee
Skimo = Abkürzung für Skimountaineering (Skibergsteigen)
Sawtooth = Sägezahn
Und da bekanntlich ein Bild mehr sagt als 1000 Worte…
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Die erste Ski(tour) des Jahres

Ja es ist passiert. Ich habe meine Laufschuhe nun doch gegen diese Plastikteile mit den Holzlatten eingetauscht. Bei den momentanen Verhältnissen auf den Bergen, kann man eben am besten auf Skiern Höhenmeter sammeln und zur Abwechslung ist das vielleicht garnicht mal so schlecht.
Für den Anfang soll es auch nicht sonderlich schwer werden, aber dennoch möchte ich ein paar Höhenmeter sammeln. Da bietet sich ein Skigebiet natürlich an, denn auf der Piste kann man die Lawinengefahr eigentlich ignorieren und da ich sowieso im freien Gelände nicht gerade die beste Performance hinlege, muss ich mir auf der Piste auch keine großen Gedanken machen, wie ich möglichst sturzfrei nach unten komme.
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Noch vor acht starte ich am Parkplatz am Königssee. Über die Talfahrt will ich hinauf bis zur Jenner-Mittelstation, dort abfellen und wieder runter. Das ganze möchte ich dann noch ein paar Mal wiederholen, um Höhenmeter zu sammeln.
Bis zum Gipfel kann man entlang der Piste nicht aufsteigen, da in den Ferien in Teilstück für den Aufstieg gesperrt ist und auf den Aufstieg abseits der Piste, über die Königsbachalm, habe ich keine Lust.

Ich bin bei weitem nicht der einzige Tourengeher der unterwegs ist, aber einer der wenigen, die komplett über die Piste aufsteigen.
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Ungewohnt ist die Belastung am Anfang. Durch die Trailschuhe habe ich normalerweise 250 bis 400 Gramm Gewicht an den Füßen; heute sind es rund 4 Kilo…pro Fuß.
Ich bin kein Fan der Materialschlacht in diesem Sektor und möchte keine Unmengen an Geld für leichte Ausrüstung ausgeben, die ich sowieso nicht komplett ausnutzen kann.
So bin ich eben mit etwas mehr Gewicht unterwegs…schaden wird es sicher nicht!
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So ein Anstieg, auch wenn es insgesamt nur 560 Höhenmeter sind, kann ganz schön anstrengend sein. Hinzu kommt dieses ungewohnte Gefühl.
Oben angekommen heißt es Felle abziehen, dickere Jacke anziehen und runter.
Die Abfahrt kommt mir fast noch anstrengender vor als der Aufstieg. Die Oberschenkel brennen und mit ohne Technik stürze ich mich nach unten. Sieht doof aus, erfüllt aber seinen Zweck. Ich komme unten an!
Dann heißt es wieder Felle aufziehen, Jacke aus und wieder hoch. Diesmal ein Stück langsamer und siehe da, so langsam scheine ich meinen Rhythmus zu finden.
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Wieder oben angekommen, das gleiche Spiel und dieses Mal läuft es auch in der Abfahrt besser. Ich würde sogar behaupten, dass mein „Stil“ ein bisschen besser aussieht als beim ersten Mal.
Die Piste füllt sich, nicht nur mit Skifahrern, sondern auch mit Tourengehern, die unaufhörlich aufsteigen. Wahnsinn was hier los ist.
Ich ziehe meine Felle wieder auf und starte zum dritten Aufstieg.
So langsam drücken die Schuhe etwas und erste potentielle Blasen machen sich bemerkbar. Mal drückt es rechts am Schienbein, dann links an der Außenseite. Mal reibt es am rechten Knöchel, dann an der linken Ferse.
Wieder an der Mittelstation angekommen beschließe ich nach der Abfahrt die Skier für heute abzuschnallen.
Wir wollen es am ersten Skitag ja nicht übertreiben.
Sicherlich werde ich diesen Winter noch das ein oder andere Mal, die weichen Trailschuhe gegen die harten Skistiefel eintauschen und auf den Holzlatten durch die Berge stapfen.

Hier geht es zum ersten Skimo-Move des Jahres!

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