Mit dem Allout Charge geht Merrell neue Wege und das wird schon beim ersten Anblick deutlich.
Das atmungsaktive Obermaterial ist mit reflektierenden Applikationen versehen um die Sichtbarkeit in der Dunkelheit zu gewährleisten. Das mit M-Select FRESH behandelte Fußbett der Innensohle soll Gerüche und Bakterien bekämpfen und für ein „besonderes“ Klima im Schuh sorgen.
Die Fersenspregung von 6mm ergibt sich aus einer Fersenhöhe von 26mm und einer Vorfußhöhe von 20mm. Die Unifly Mittelsohle soll dabei die Auftrittskraft verteilen und für einen kräftigen Abdruck stabilisieren. Spezielle Luftpolster in der Ferse sollen dort die Stöße zusätzlich absorbieren. Die M-Select GRIP Außensohle steht für guten Halt auf allen Untergründen, bei einer Profiltiefe von 5mm.
Raus auf den Trail mit dem Allout Charge
Eine dicke Zwischensohle, das grobe Profil und erstaunlich viel Material, das sind die Punkte die mir zuerst ins Auge stechen, als ich diesen, für mich „Merrell-untypischen“, Schuh auspacke. Merrell scheint hier den Kompromiss zwischen „Barefoot“ und „sehr stark gedämpft“ zu wagen. Dieser Schuh siedelt sich auf den ersten Blick genau in der Mitte an; weg von dem minimalen Stil, hin zu etwas mehr Dämpfung, gröberes Profil…einfach etwas mehr Trail. Auch wenn ich mit meinen anderen Merrells schon immer auf den Trails unterwegs war und bin, so ist dieser Schuh doch deutlich trailiger und schon auf den ersten Blick weiß man, wo man ihn einordnen muss.
Und genau so präsentiert er sich auch im Einsatz. Die Dämpfung ist sehr homogen und gepaart mit der Sprengung von 6mm macht der Schuh richtig Spaß. Die Schnürung fixiert den Schuh optimal am Fuß und das luftdurchlässige Obermaterial sorgt für die nötige Zirkulation wenn es mal etwas wärmer wird.
Das Profil leistet treue Dienste. Egal ob im rauen und alpinen Gelände oder auf fluffigem Waldboden, der Grip ist immer da. Auch auf feuchtem Untergrund macht der Schuh eine gute Figur. Dank der ausgewogenen Dämpfung kann man den Allout Charge auch ganz gut im Flachen und auf Asphalt laufen.
Vom Gewicht betrachtet siedelt sich der Schuh im vorderen Mittelfeld an, bezogen auf meine anderen Merrell’s ist es zwar der schwerste, aber keineswegs bleibt dadurch die Lauffreude auf der Strecke.
Dieser Schuh hat mich auf jeden Fall überrascht und sich souverän in mein Schuhregal gelaufen.
Merrell hat mit diesem Schuh genau meinen Geschmack getroffen. Wenn es um Schuhe für längere Kanten geht, dann werde ich in Zukunft öfter auf diese blaue Maschine zurückgreifen.
Während ich meine anderen Merrells eher auf mittleren Distanzen anziehe, ist der Allout Charge der erste Merrell mit dem ich auch einen Ultra laufen würde.
Ein toller Schuh, eine äußerst gelungene Produktion und ich bin gespannt, was Merrell noch so alles in der Schublade hat.
13 Gedanken zu “Merrell Allout Charge”
Hab den Schuh auch seit ein paar Monaten und bin ebenfalls begeistert. Ich hatte zunächst Blasen im Mittelfußbereich und dachte das wars mit dem Schuh. Aber über veränderte Schnürung schnell in den Griff bekommen.
Ja, echt ein cooles Gerät
Klingt vielversprechnend 🙂
Absolut
Und im Vergleich zum Inov8 Race Ultra 270? Was meinst du – ähnliche Laufeigenschaften?
Sehr gute Frage.
Stand beim Transvulcania vor genau dieser Wahl und habe mich dann für den Race Ultra entschieden.
Fand ihn etwas lauffreudiger und habe auf den besseren Grip des Merrell verzichtet, da sich das in diesem Gelände nichts genommen hat.
Bei schlechterem Wetter in den Alpen, hätte ich mich für den Allout Charge entschieden.
Danke für die Einschätzung!
Bei der Sohle würde man erst gar nicht denken dass der Grip gut ist.
Vg
Doch, die kann schon was.
Merrell macht in letzter Zeit sehr interessante Schuhe.
Ich hatte den Allout Charge beim Swissalpine (K42) an. Was den Grip angeht: gebe ich dir völlig recht, ist absolut verlässlich, gut geeignet für fast jeden Untergrund. Vor allem nasser Asphalt ist so eine Sache und auch hier glänzt der Merrell.
Ich habe sowohl beim Rennen als auch vorher bei einem Testlauf das Problem bekommen, dass die Innensohlen verrutschen, sobald es nass wird. Die eine Einlegesohle hatte sich während des Rennens von unterhalb des Fußes nach oberhalb gearbeitet – kein Witz. Merkwürdigerweise erst, sobald es richtig nass wurde. Ich probiere es nochmal mit anderen Einlegesohlen als den dünnen, die mitgeliefert werden.
Ah, das ist natürlich ärgerlich.
Ich tausche die Sohle oft gegen meine Einlagen aus und laufe die Schuhe nie allzu lange mit der Original-Sohle.
Kenne dieses Phänomen bisher nur von Salomon und da hilft immer dickes Klebeband auf der Unterseite oder Doppelseitiges-Klebeband.
Ansonsten echt ein toller Schuh
Vor eineinhalb Wochen hab ich den Allout Charge bekommen und bin nach einem 10km-Testlauf den Keufelskopf Ultra Trail damit gelaufen. Der Schuh ist mein neuer Ultra-Trail-Liebling. Davor wars der Inov8 race ultra 290, der leider seit etlichen Wochen nimmer 100% bequem war. Mit dem race ultra 270 dagegen konnten sich meine Füsse von Anfang an nicht anfreunden.
Servus Holle und willkommen auf meinem Blog.
Ja, den Allout Charge nehme ich auch gerne für lange Kanten her.
Schade, dass dir der Race Ultra 270 nicht passt, denn der Schuh ist echt Klasse.