Der Lauf mit den WUSAs gestern war schon sehr genial und es war einfach ein tolles Gefühl wieder in kurzen Hosen unterwegs zu sein. Für heute sieht die Wetterprognose genauso perfekt aus und am Untersberg gibt es noch einen Anstieg den ich bisher nicht gelaufen bin; der Weinsteig, der parallel bzw. teilweise auf der alten Skiabfahrt verläuft.
Von Andi weiß ich, dass der Aufstieg auf dieser Route schon möglich ist, auch wenn man im oberen Teil noch gut mit dem Schnee kämpfen muss. Bis ganz nach oben möchte ich heute sowieso nicht, sondern einfach mal schauen was hier auf diesem Anstieg so geht.
Los geht es auf dem großen Parkplatz an der Römerstraße, kurz vor dem Steinbruch. Hier endet die Skiabfahrt bzw. beginnen die Tourengeher ihren Aufstieg mit den Ski.
Die ersten 2,5 Kilometer folge ich der Forststraße bergauf, bevor nach einer erneuten Querung der Skipiste, nach rechts der eigentlich Weinsteig abzweigt. Schnell wird der Weg steiler, das Tempo langsamer, aber die Umgebung auch viel schöner. Die Forststraße war zwar optimal zum warm werden, aber jetzt geht’s erst richtig los. Ein feiner schmaler Trail schlängelt sich im Wald nach oben und immer wieder kann man ein paar Blicke auf die Skipiste erhaschen, die hier im unteren Teil aber keinen Schnee mehr hat.
Kontinuierlich schraube ich mich weiter nach oben, Meter für Meter. Mit jedem Schritt scheine ich dem Frühling ein Stück näher zu kommen. Man kann ihn förmlich riechen. Die Vögel zwitschern, Eichhörnchen rennen die Bäume auf und ab, Zitronenfalter fliegen durch die Luft und die Ameisen fangen an ihre großen Hügel wieder aufzubauen.
Einfach gigantisch, so muss es sein. Da geht einem förmlich das Herz auf. Knapp vier Monate habe ich auf diesen Moment gewartet und jetzt ist er da. Der Frühling kommt mit großen Schritten und der Winter gibt nach und nach die Trails immer ein Stück weiter frei.
Es geht vorbei an der Weinsteispitze, die zu einer kurzen Pause einlädt.
Das ich hier oben ganz allein unterwegs bin muss ich sicher nicht erwähnen, denn noch zieht es die Wanderer nicht hier hoch und selbst wenn es so weit ist, dann sind diese Steige eher weniger besucht.
Nach einem kurzen Downhill geht es nun auf der Skipiste steil bergauf. Zunächst noch auf Schotter, aber kurze Zeit später kommt dann die geschlossene Schneedecke.
Der Schnee verstärkt die Sonneneinstrahlung und so wird auch gleich noch was für die erste Sommerbräune getan.
Die Schneedecke trägt halbwegs gut. Man bricht nicht tief ein, aber rutscht auch immer wieder nach hinten weg, was den Aufstieg nun ziemlich anstrengend macht.
An der Schweigmühlalm treffe ich die ersten Skitourengeher die sich in der Sonne ausruhen und für den anschließenden Anstieg Richtung Salzburger Hochthron fertig machen.
Ich entscheide mich hier umzudrehen, da der Schnee fürs Laufen nicht besser wird und ich lieber noch einmal hierher komme, wenn noch etwas mehr weggeschmolzen ist.
Bis zum nächsten Mal hat dann sicherlich auch der Weihnachtsbaum ausgedient.
Auf einem benachbarten Gipfel (beim nächsten Mal muss ich schauen wie der heißt), genieße ich noch einmal das tolle Panorama.
Das ist Frühling, definitiv!
Da möchte man am liebsten nicht mehr weg.
Dort unten liegt Salzburg. Menschen schieben sich durch die engen Gassen, Autos hupen, Flugzeuge starten und landen, Sirenen ertönen…
…und ich bin hier oben.
Tauschen…will ich jetzt mit keinem dort unten!
Der Abstieg verläuft zunächst auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Etwas rutschig ist es auf der Piste, aber der Schnee verzieht sich zum Glück relativ schnell und gibt den tollen Trail wieder frei.
Nachdem mich der Steig wieder auf die Forststraße spuckt wähle ich nun einen alternativen Abstieg.
Anstatt nun die Serpentinen der Forststraße die letzten Kilometer nach unten zu laufen, entscheide ich mich für die Variante über die Skipiste.
Über die Forststraße verläuft die blaue Piste und jetzt wähle ich die direkte Linie der schwarzen Piste.
Das verkürzt die 260 Höhenmeter im Abstieg von 2,5 auf 1,05 Kilometer.
Das ist verdammt steil und die Schuhe haben ordentlich zu arbeiten sich in den Boden zu graben. Dieses Stück muss ich beim nächsten Mal im Aufstieg nehmen. Da brennt der ganze Körper innerhalb kürzester Zeit…awesome!
Eine tolle Tour bei wunderbaren Verhältnissen und traumhaftem Wetter.
Der Frühling ist da und ich kann es kaum erwarten, diese ganzen steilen Anstiege auf dieser Seite des Untersbergs, schneefrei bis nach oben zu laufen.
Das Trailpotential hier ist einfach hammermäßig.
2 Gedanken zu “Frühlingsgefühle auf dem Weinsteig”
Das Du so eine einsame Tour dem Großstadtgetümel vorziehst, wundert mich jetzt gar nicht 😉
Mir war der Frühlingsdurchbruch heute etwas zu heftig und ich mußte doch etwas kämpfen. Das hast Du etwas besser vertragen.
LG Volker
Das kommt davon, weil du schon zu lange in kurzen Hosen rumläufst! 😉
Viele Grüße aus der Frühlings-Hochburg
Steve