Cortina: Tofana-Umrundung

Das Wetter scheint es gut mit uns zu meinen; zumindest halbwegs, denn es regnet nicht, als wir heute direkt von unserem Hotel zur Tofana-Umrundung aufbrechen. Die Wolken und Nebel stören ein bisschen, aber sonst…es könnte schlechter sein.
Da hinten liegt irgendwo die Tofana und da geht es rum.
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Wir laufen nur ein kurzes Stück die Straße runter, biegen rechts ab und befinden uns sofort auf der eigentlichen Rennstrecke, auf der wir auch in drei Wochen unterwegs sein werden. Der Lavaredo Ultra Trail und der kürzere Cortina Trail verlaufen beide auf dem gleichen Anfangsstück, irgendwann biegen die LUT’er ab Richtung Drei Zinnen und bauen eine 60 Kilometer lange Runde ein und dann treffen beide Strecken wieder aufeinander und es geht auf den letzten ca. 40 Kilometern gemeinsam um die Tofana und die Cinque Torri.
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Nach einem kurzen Asphalt-Zubringer zeigen sich die Trails auch schon von ihrer schöneren Seite und es geht stetig, auf einem gut laufbaren Trail, im Wald nach oben.
Das gibt mir die Gewissheit, dass ich auf die ersten Kilometer nicht Vollgas geben muss um eine gute Position zu erreichen, denn es ist genug Platz um sich langsam nach vorne zu arbeiten und gemütlich das Tempo zu finden.
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Je höher wir kommen, desto mehr scheint sich auch die Wolkendecke zu lichten und so haben wir immer mal wieder ein paar tolle Blicke auf Cortina. Mal schauen wie das in drei Wochen wird, denn das Rennen startet Abends um 23:00 Uhr.
Nach dem ersten Anstieg wird es deutlich flacher und mit kurzen Downhills geht es zum Abzweiger, an dem die LUT’er auf ihre große Runde abbiegen.
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Wir bleiben auf der Strecke des Cortina Trail und genießen den Downhill noch ein paar Minuten, bevor es für uns dann auch wieder nach oben geht, nämlich genau an der Stelle, an der die LUT’er nach ihrer Runde wieder einbiegen.
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Jetzt geht es hinter der Tofana (von Cortina aus gesehen) in ein Tal und umringt von Bergen, in einer fantastischen Landschaft immer geradeaus.
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Die Gegend hier hinten, die Trails…ein absoluter Traum.
Wenn man bedenkt, dass wir gerade mal knapp zwei Stunden unterwegs sind und jetzt in dieser total abgeschiedenen Gegend laufen…gigantisch!
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Die tiefhängenden Wolken sorgen für eine ganz besondere Stimmung.
Natürlich dürfen da ein paar verrückte Videos nicht fehlen:

Nach etwas Rumblödelei geht es weiter bergauf, denn noch liegen ein paar Höhenmeter vor uns.
Es wird deutlich technischer und verblockter, erinnert ein bisschen an das Steinerne Meer.
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Immer wieder müssen wir das Wasser queren und holen uns nasse Füße. Ich hoffe nur, dass in drei Wochen die Sonne nicht so arg in diese Senke reinbrennt und wenn, dass die ganzen Bäche und Flüsse noch genügend Wasser führen.
An einer Abzweigung biegen wir falsch ab und bauen so einen extra Schnapper mit ein. Während der eigentliche Weg links von uns verläuft, bahnen wir uns unseren Weg nun über Geröll- und Schneefelder. Etwas tricky, aber machbar.
Die Stimmung hier oben am Col dei Bos entschädigt auf jeden Fall für jeden zusätzlichen Höhenmeter.

Nach diesem Teilstück geht es wieder bergab und wir halten uns links, bleiben also direkt an der Tofana, während sich der Weg im Rennen rechts hält und den nächsten Gebirgsstock umrundet. Das sparen wir uns aber heute und sammeln lieber noch so ein paar Höhenmeter.
Jetzt ist ein bisschen navigieren angesagt, denn so ganz werden wir aus der Karte nicht immer schlau. So grob haben wir ne Ahnung wo es langgeht und die stimmt auch immer grob mit der Karte überein…passt doch!
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Einfach immer schauen, dass wir nicht zu hoch kommen und irgendwie um die Tofana rum kommen, dann dürften wir die halbe Miete haben.
Das Wetter ist noch auf unserer Seite, auch wenn die Wolken langsam etwas tiefer kommen.
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Einen zusätzlichen Aufstieg bauen wir auch noch ein, denn auf der Forststraße wollen wir nicht nach unten. Also geht es zunächst rauf zum Refugio Pomedes, über einen verdammt steilen Anstieg, und dann über die Skipiste nach unten.
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Das ist eine ziemlich spannende Angelegenheit, denn die Piste ist garantiert schwarz und der wenige Schnee der noch auf ihr liegt ziemlich hart. Also tasten wir uns erst mal am Rand nach unten bis der Schnee lockerer und die Piste etwas flacher wird und fahren dann das letzte Stück ab. Danach geht es auf schneelosen Pisten weiter nach unten und mittlerweile werden die Wolken dunkler und kommen etwas schneller nach unten.
Da darf man dann ruhig mal ein bisschen Gas geben.
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Leider sind wir nicht schnell genug und holen uns einen leichten Regenschauer ab, aber die Klamotten sind fast genauso schnell wieder trocken wie sie nass geworden sind.
Raus aus dem Skigebiet und wieder rauf auf die Trails.
Der letzte Abschnitt führt uns wieder an den Lago Ghedina, dort wo heute morgen unserer Tofana-Umrundung angefangen hat. Jetzt sind es nur noch asphaltierte 2,5 Kilometer bis zum Hotel.

Eine absolut geniale Runde in einer wirklich traumhaften Landschaft.
Die Gegend hier ist echt der Wahnsinn und ich freue mich schon riesig auf das Event in drei Wochen; auch wenn ich vor der Distanz einen tierischen Respekt habe.

Hier geht es zum Tofana-Rounding-Move!

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