Action am Untersberg

Es wurde endlich mal Zeit für eine lange Runde am Untersberg, kein Vertical K und wieder runter, sondern was längeres. Rauf, rüber, runter, rauf, runter…irgendwie so.
Wie es der Zufall will, passt heute das Wetter und so gibt es eine Woche vor dem Lavaredo Ultra Trail noch eine gescheite Trainingsrunde.
Der Einstieg ist schon fast einer meiner Klassiker. Marzoll raus, rauf nach Hinterreit, über den Tannenwinkel zum Bruchhäusl und dann einfach rein in die Vertikale.
Mit dabei heute ein halbwegs ordentlich gepackter Rucksack und meine Stöcke. So ein bisschen will ich das Rennen schon simulieren.
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Hinterm Bruchhäusl ist dann die Welt in Ordnung und es geht steil bergauf zum Vierkaser. Nach 100 Höhenmetern drücke ich die Uhr immer ab um ein Gefühl für die Aufstiegsgeschwindigkeit zu bekommen. Nach anfänglichen 6 Minuten, pendelt sich der Climb bei knappen 8 Minuten ein…ein Tempo das auch für Lavaredo sicher nicht verkehrt ist.
Am Vierkaser angekommen gibt es den ersten Blick runter ins Tal und auf den blauen Himmel und die teilweise dickeren Wolken.
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Aber gut, das hält schon und selbst wenn, die Regenjacke habe ich ja dabei.
Weiter geht es Richtung Hirschangerkopf bzw. bis zur Hirschangerquelle. Hier hat man nun die Wahl, rechts rum über Hirschangerkopf, Zehnkaser und Störhhaus zu laufen oder links rum, über den Mitterberg rüber zur Mittagsscharte.
Auch wenn die rechte, längere Variante sehr verlockend ist, entscheide ich mich für die linke Version, denn eigentlich will ich hinten raus noch einen kleinen Schlenker einbauen.
Also geht es weiter, durch verblocktes und steiniges Gelände, quer über das Hochplateau des Untersbergs.
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Leider hüllt sich König Watzmann heute in Wolken, aber jetzt wo ich grob abschätzen kann, wie weit es nur noch vom Vierkaser zum Hirschangerkopf ist, kann man bei schönem Wetter mal einen Feierabend-Vertical starten und wird oben am Gipfel mit dem Watzmannblick belohnt…guter Plan für die Zukunft!
Auf der Berchtesgadener Seite ziehen langsam dunkle Wolken auf, aber sie sind relativ dünn und sollten erst mal keine Probleme bereiten.
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Den kurzen Abstecher zum Mitterberg (keine 5 Minuten) gönne ich mir und genieße die Aussicht.
Ein tolles Panorama mit einem schönen Wolkenspiel. Hier oben kann man es echt aushalten und wenig los ist auch noch. Genial! Ein perfekter Tag!
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Weiter geht es immer über das Plateau, in stetigem Auf und Ab, bis zum Hauptweg, der vom Störhhaus bis hinüber zum Geiereck führt.
Der Berchtesgadener Hochthron liegt rechts von mir, maximal 20 Minuten entfernt, aber er steckt in den Wolken. Deshalb spare ich mir den Besuch und laufe gleich links weiter, rüber Richtung Mittagsscharte.
Das Auf und Ab auf dem Plateau geht weiter…ein wilder Ritt über den Untersberg. Teilweise muss man noch kleinere Schneefelder queren, die deutlich machen, wie lange sich der Winter dieses Jahr hier oben gehalten hat und wie spät der letzte Schnee gefallen ist.
An der Mittagsscharte angekommen geht es nach rechts unten weiter, rüber zur Toni-Lenz-Hütte an der Schellenberg Eishöhle.
Nun geht es über den Thomas Eder Steig, quasi durch den Untersberg.
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Auf den steilen Holztreppen muss man gerade bei Nässe tierische aufpassen. Ich laufe sie auch viel lieber aufwärts, als abwärts, aber was tut man nicht alles für eine geniale Runde.
Unten spuckt mich der Steig wieder aus dem Berg aus und es geht auf einem tollen Trail weiter Richtung Toni-Lenz-Hütte und das bei dieser Aussicht.
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Vorbei an der Hütte geht es weiter zum Schellenbergsattel, unterhalb der Seilbahn die von Grödig auf den Unterberg fährt.
Auf dem Sattel angekommen hat man einen genialen Blick hinunter nach Salzburg.
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Ein kurzes Stück geht es bergab, bevor der Scharfrichter des Untersbergs wartet…der Dopplersteig.
Genauer gesagt der letzte Teil des Dopplersteigs, der es noch einmal so richtig in sich hat und nach knapp 2000 Höhenmetern in den Beinen, zeigt er mir auch noch mal meinen Grenzen auf.
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Wahnsinn wie sie diesen Steig hier in den Berg gebaut und gehauen haben. Immer schön links festhalten und einfach nur rauf. Rauf, rauf, rauf.
Diese doofen Treppen sind richtig verlockend und so überpace ich irgendwann einmal, aber es dauert keine 10 Sekunden bis mich der Dopplersteig wieder auf den Boden der Tatsachen holt und mich zwingt, den Puls von gefühlten 250 erst mal wieder sinken zu lassen.
Am Zeppezauerhaus gönne ich mir eine Spezi, bevor es den letzten Anstieg, vorbei an der Bergstation, hinauf zum Salzburger Hochthron gibt.
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Oh yes, da ist das Ding!

Jetzt geht es runter und zwar über die alte Skipiste und den Weinsteig. Da brennen die Oberschenkel noch mal schön und bedanken sich im Gegenanstieg mit ekelhaften Krämpfen. War ja klar, ganz ohne geht es nicht.
Am Parkplatz angekommen kommt nun der letzte und kopfmäßig schwierigste Teil. Über die Straße und Forstwege geht es durch den Naturpark Untersberg, vorbei am Freilichtmuseum nach Hause.
Da muss ich die letzten 5 Kilometer durch und es heißt Zähne zusammenbeißen und den Bewegungsapparat am Laufen halten.
Es klappt ganz gut und nach knapp 7 Stunden beende ich diese Untersberg-Runde-of-Awesomeness an der Haustür.

Der Lavaredo Ultra Trail kann kommen. Mal schauen ob es mit den 21 Stunden was wird.
Die Suunto Ambit wird auf jeden Fall halten, denn ich habe sie heute mal probeweise während dem Lauf über den Akku meiner Lupine geladen.
Die Uhr zeichnet beim Laden ganz normal weiter auf und nach 30 Minuten hatte sie 30% mehr Akku. Dem Akku der Lupine hat dieser Ladevorgang gar nichts ausgemacht…läuft!

Hier geht es zum Untersberg-rauf-drüber-runter-rauf-runter-Move!

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