Doping und Trailrunning

Jetzt ist es also soweit. Unser Sport hat seinen ersten bekannten Dopingfall. Der 5. Platzierte des UTMB 2015 Gonzalo Calisto hat also verbotene Mittelchen eingenommen und sich wahrscheinlich mit Hilfe dieser, seinen Erfolg erschlichen.

Was hat es ihm gebracht?

Ich bin relativ viel in der Szene unterwegs, verfolge viele Blogs und Kanäle in den sozialen Netzwerken und ich muss sagen, weder vor seinem 5. Platz noch nach seinem 5. Platz kannte ich diesen Mann. Das mag jetzt nichts bedeuten, denn schließlich kann man ja nicht jeden kennen, aber zu grenzenlosem Ruhm hat ihm sein Doping schon mal nicht verholfen; zumindest nicht im positiven Sinne.
Dafür taucht sein Name jetzt ganz oben auf und auf einmal redet jeder über ihn.

Es war nur eine Frage der Zeit

In meinen Augen war es nur eine Frage der Zeit bis der erste Fall bekannt wird. Klar, wenn 1300 und mehr Leute irgendwo an der Startlinie stehen, dann muss es schon fast mit dem Teufel zugehen, wenn da wirklich niemand etwas Verbotenes eingeworfen oder gespritzt hat. Dabei meine ich jetzt nicht so fragliche Mittelchen wie Ibuprofen, Asthmaspray oder andere frei erhältliche Substanzen, sondern schon die harten Sachen, die auch irgendwo auf einer Doping-Liste auftauchen.
Nehmt 1300 Triathleten oder 1300 Leichtathleten oder 1300 Bodybuilder oder 1300 Radfahrer, die irgendwo an einer Startlinie stehen oder auf einen Wettkampf trainieren und ich versichere euch, mindestens ein schwarzes Schaf findet man in jeder Gruppe.
Warum sollte es denn bei uns anders sein? Warum?

Dennoch schlug die Nachricht ein wie eine Bombe und die Bestürzung war und ist noch sehr groß. Obwohl es eigentlich glasklar war, will man es trotzdem nicht wahrhaben. Der letzte Strohhalm an den man sich geklammert hat ist nun endgültig zerbrochen.
Was bleibt sind die Forderungen nach generellen Kontrollen, die lebenslange Sperre von Doping-Sündern, der Ausschluss von sämtlichen Events.

Und jetzt?

Man darf gespannt sein, wie es nun weiter geht und welche Maßnahmen ergriffen werden.
Jede Doping-Kontrolle kostet Geld. Geld welches der Veranstalter wiederum auf die Teilnehmer umlegen würde und somit würden die Startgelder steigen oder die begehrte Finisher-Medaille oder das Shirt bleiben aus.

Meine Meinung

Persönlich finde ich es natürlich schade, dass es Leute gibt, die sich den vermeintlichen Erfolg mit irgendwelchen verbotenen Substanzen erschleichen. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich mich bei Events in Bereichen bewege, wo es mir ehrlich gesagt sch*** egal ist, ob der Typ 100 Plätze vor mir etwas eingeworfen hat oder nicht. Ich freue mich über den 105. Platz genauso, wie über den 104. Platz.
Ich laufe nicht um den Sieg mit und werde auch nicht auf dem Treppchen stehen, ich verdiene kein Geld mit dem Sport und muss nicht schauen, dass ich einmal im Monat irgendwo auf dem Treppchen stehe um Sponsoren zu befriedigen, von daher ist es mir aus dieser Sicht total Wurscht, was erwachsene Menschen mit ihrer Gesundheit anstellen.

Aber es gibt natürlich Leute, die werden aufgrund dieser Doper um wertvolle Platzierungen betrogen und dann geht es mal schnell um Preisgelder und die Gunst der Sponsoren die es natürlich lieben, wenn man möglichst weit vorne auf den Ergebnislisten auftaucht.
Für diese Läufer wünsche ich mir natürlich, dass man die Doping-Sünder entlarvt und entsprechend bestraft, so dass am Ende nur „saubere“ Sportler gewinnen…oder die, die einfach einen Schritt schneller sind als die Kontrolleure.

Mit anderen Worten

Wir können das Doping nicht ausrotten. Es wird immer jemanden geben der nicht getestet wird oder einfach schon einen Schritt weiter ist. Wir müssen uns damit abfinden, dass auch im Trailrunning gedopt wird und gerade mit der Bekanntheit des Sports, den höheren Preisgeldern und allem was dahinter steht, lohnt es sich für potentielle Doper immer mehr, etwas nachzuhelfen. Denn auf einmal winken nicht nur Ruhm und Ehre, sondern Ruhm, Ehre und die fette Kohle.

Ich will diese ganze Doping-Sache nicht bagatellisieren, natürlich verabscheue ich diese Machenschaften, aber wirklich ausrotten wird man das Problem nie und so wird immer nur der ungedopte Erstplatzierte auch wirklich wissen, dass er zu recht gewonnen hat. Schon der Zweitplatzierte könnte sich fragen, ob der Erste nicht vielleicht nachgeholfen hat.

Und nu?

Lasst die Finger von dem Zeug!
Und noch viel wichtiger: Lasst euch von solchen einzelnen Idioten nicht den Spaß an eurem Sport verderben.

Sharing

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

10 Gedanken zu “Doping und Trailrunning”