Als Fan des Sense Pro, war ich natürlich gespannt was Salomon mit dem Sense Pro 2 zu bieten hat. Schafft es die zweite Auflage die Erwartungen zu erfüllen?
Mit der Zahl „2“ stehe ich bei Salomon etwas auf Kriegsfuss. Der Speedcross 2 war nicht so der Hammer und auch der Wings 2 blieb damals hinter den Erwartungen zurück. Beim Sense Pro 2 hoffe ich, dass sich diese Serie nicht fortsetzt.
Auf den ersten Blick gibt es im Vergleich zum Vorgängermodell nur marginale Änderungen. Ein anderes Farbdesign, Änderungen beim Profil und im Bereich der Fersenkappe stechen zuerst ins Auge.
Wirft man einen Blick auf die technischen Daten, so fällt die größere Dämpfung auf. Die Sprengung von 6mm ist gleich geblieben, setzt sich aber jetzt aus 23mm Fersenhöhe und 17mm Vorfußhöhe zusammen. Insgesamt also 7mm mehr als beim Vorgängermodell.
Während der Sense Pro dem Citytrail-Segment zugeordnet wurde (meiner Meinung nach zu Unrecht), findet sich auf dem Sense Pro 2 nun der Schriftzug „Trailrunning“.
Ansonsten findet man die bewährte Salomon-Architektur auch in diesem Schuh wieder. SensiFit und EndoFit sorgen für eine nahtlose und optimale Passform, während das altbewährte Quicklace-Schnürsystem für einen festen Sitz des Schuhs am Fuß sorgt.
Und wie macht sich der Sense Pro 2
Wie gesagt, die Neuerungen scheinen marginal, aber dennoch waren die Gefühle gegenüber dem „2er“ zu Beginn gemischt. Da hilft nur ein erster Ritt über den Trail.
Zunächst lässt sich kein wirklicher Unterschied feststellen. Das minimal größere Gewicht von 15g pro Schuh ist auf die höhere Dämpfung zurückzuführen. Die macht sich nach den ersten Kilometern leicht bemerkbar, denn gefühlt läuft sich der Sense Pro 2 etwas weicher als sein Vorgänger.
Ein wesentliches Manko das Sense Pro war die etwas gewöhnungsbedürftige Performance auf nassem Untergrund. Mit Blick auf die Profiltiefe ist auch der Sense Pro 2 kein klassischer Softground von Salomon, aber er ist in Sachen Grip seinem Vorgänger einige Längen voraus.
Ich erinnere mich an einen Lauf auf feuchtem Laub in einem steilen Downhill mit einigen Matschpassagen, wo der Sense Pro 2 problemlos mit einem S-LAB Wings Softground mitgehalten hat. Zugegeben, das Profil des Wings hatte schon einige Kilometer auf dem Buckel und der Sense Pro 2 war fast neu, aber ab diesem Moment wusste ich, dass der Grip sich enorm verbessert hat und Salomon in diesem Bereich die richtige Entwicklung betrieben hat. Natürlich vollbringt der Schuh bei nassem Untergrund keine Wunder, aber der Unterschied zum Sense Pro ist klar erkennbar. Zurückzuführen ist diese Eigenschaft wahrscheinlich auf die Contagrip WT-Sohle, die im Vergleich zur HT und HA-Mischung, wie sie beim „1er“ zum Einsatz kam, deutlich besseren Grip hat und bei Nässe punktet.
Die Zehenbox dürfte etwas schmaler sein als beim Sense Pro, denn hier zeigen sich nach 270 Kilometern die ersten Verschleißerscheinungen. Dieses Manko ist mir beim „1er“ nicht aufgefallen. Ob es nun daran liegt, dass ich einen etwas unrunden Laufstil habe oder aber weil ich mir den Sense Pro 2 eine 2/3 Nummer kleiner geholt habe, lässt sich schwer sagen.
Obwohl eine 2/3 Nummer kleiner sitzt der Sense Pro 2 dennoch sehr gut um Fuß und drückt nicht. Keine Blasen, nichts. Von daher gehe ich davon aus, dass die Zehenbox in der Tat ein Stück schmaler geworden ist und es deshalb, bei etwas breiteren Füßen zu schnelleren Verschleißerscheinungen kommen kann.
Von der Einsatzart würde ich den Sense Pro 2 bei Ultratrails bis ca. 55 Kilometer nehmen. Beim UTLW hat er mir sehr treue Dienste geleistet, aber beim LUT war ich froh, nach den ersten 60 Kilometern auf einen anderen Schuh wechseln zu können. Eventuell spielt hier auch der deutlich härtere Untergrund in den Dolomiten, im Vergleich zum Bayerischen Wald, eine Rolle.
Alpine Trails bis 50 Kilometer und wenn der Untergrund etwas weicher wird, dann gehen auch noch einige Kilometer mehr…so könnte man den Sense Pro 2 einordnen.
Trotz dieses kleinen Mankos bleibt der Sense Pro 2 ein würdiger Nachfolger des Sense Pro und Salomon hat mit der Weiterentwicklung alles richtig gemacht. Man darf gespannt sein ob es irgendwann auch eine Version 3 des Schuhs gibt.
Wünschenswert wäre es allemal, denn mit „Sense Pro“ verbinde ich einen super Allrounder.
9 Gedanken zu “Salomon Sense Pro 2”
Hm, Deine Begeisterung hält sich in Grenzen, wie mir scheint und ich kann mich schon für die nackten Daten nicht erwärmen. Es scheint so, dass Salomon auf den Zug mit mehr Dämpfung aufspringt und die Sprengung ist auch mindestens 2 mm zu viel…schade…nichts für mich
Danke für den Bericht
Salut
Doch, ich mag den Schuh sehr, nur die Sache mit der schmaleren Zehenbox ist eben ein Manko bei längeren Strecken.
Aber man erkennt deutlich, dass der Schuh im Bereich „Grip“ deutlich zugelegt hat und sich nun für einen noch breiteren Einsatz anbietet.
Da ich mich bei einer Sprengung zwischen 4mm und 8mm wohl fühle, finde ich die 6mm wirklich sehr angenehm.
Viele Grüße
Steve
Danke für den Test!
Hab mir schon überlegt, mir den Schuh zuzulegen. Hab mir dann aber nochmals den „Alten“ geholt. Gerade das mit der Zehenbox könnte bei mir ein Problem werden, da ich einen ziemlich breiten Vorfuß habe und da ohnehin immer etwas genauer darauf achten muss.
Meine letzte Tour auf den Göll bin ich übrigens auch im Sense Pro gelaufen. Hat super funktioniert.
Die Passform des alten mit dem Profil des neuen…das wäre geil 😉
Das wäre auch mein Wunsch. Mit ist der zweier für längere Läufe tatsä6etwas zu schmal.
Mal schauen was mit dem Sense Pro 3 passiert…hoffen wir mal, dass Salomon diese Produktreihe fortsetzt.
Der Schuh ist Allrounder durchaus tragenswert. Gerade auf heimischen Trails. In den Alpen werde ich ihn erst in 2 Wochen testen.
Auf jeden Fall ist er mir lieber wie der Speedcross 3
Ja, gerade aufgrund der Sprengung ist er mir schon lieber als der SC3.
Und das Profil ist auch universeller einsetzbar.