Salzburg Trailrunning Festival 2016

Ich weiß nicht wie es Josef mit seinem Team jedes Jahr wieder hinbekommt, aber das Salzburg Trailrunning Festival steht vor der Tür und das Wetter könnte nicht besser sein.
Wahnsinn…das ist irgendeine geheime Bauernregel oder so:

Hetzt der Sepp die Meute rauf und runter,
scheint die Sonne immer munter!

Für mich ist es dieses Jahr die dritte Teilnahme (2014 / 2015) in Folge und zum dritten Mal geht es wieder in der Kombi-Wertung, die dieses Jahr „Trail Amadeus“ heißt, an zwei Tagen durch die Stadt und rauf auf den Gaisberg. Cityflair and Mountainair

Tag 1 – Festungstrail

Nachdem sich die Kids schon ordentlich ausgepowert haben und verdammt schnell unterhalb der Festung durch die Gassen gerannt sind, geht es um 16:00 Uhr für uns auf die zwei Runden um und über den Festungsberg, mit Ziel im Innenhof der Festung.
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Die Stimmung ist super. Dafür sorgen natürlich auch neben der sehr guten Organisation, das gute Wetter und die Zuschauer die sich im Startbereich am Kapitelplatz eingefunden haben.
Pünklich um 16:00 Uhr fällt der Startschuss und nach einer schnellen Runde um den Dom geht es durch das Festspielviertel schnurstracks auf den ersten Anstieg zu.
Es sind diese gnadenlosen Treppenstufen die das Feld gleich zu Beginn ordentlich ins Schnaufen bringen.
Mein Plan, etwas langsamer zu starten ging nur halb auf. Zwar war ich gefühlt langsamer als letztes Jahr, aber irgendwie immer noch zu schnell, so dass es mir nach dem ersten Anstieg schon ordentlich den Puls in die Höhe treibt.
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Nach dem ersten Uphill geht es dann erst mal schön wellig über den Mönchsberg, vor zum Museum der Moderne und dann in einer ausladenden Kurve wieder zurück Richtung Festung.
Aber noch dürfen wir natürlich nicht in den Innenhof laufen, auch wenn er zum greifen nahe liegt. Jetzt geht es erst mal steil nach unten, hinter der Festung entlang, mit einem kurzen Anstieg wieder rauf, vorbei am Stieglkeller und wieder mitten rein in die Altstadt. Durch die engen Gassen und rauf auf den Kapitelplatz; auf zur zweiten Runde.
Die Streckenführung ist echt der Wahnsinn und es macht verdammt viel Spaß hier durch die Gassen zu flitzen, bevor es einen an den Treppen wieder gescheit anstellt.
Die zweite Runde ist dann schon gezeichnet von der ersten und der Körper signalisiert, dass er gerne einen Gang zurückschalten möchte.
Bei der Aussicht fällt das nicht sonderlich schwer.
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Interessant ist auch, wie scheinbar kleine Hindernisse auf einmal unüberwindbar wirken und auch wenige Stufen, die man normalerweise hochfliegen würde, auf einmal wie die Watzmann Ostwand vor einem stehen.
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Aber alle die Strapazen sind schnell vergessen, wenn man nur wenige Meter später mit einem herrlichen Blick belohnt wird.
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Bei solchen Anblicken kommt das Motto „Cityflair and Mountainair“ voll zum tragen…gigantisch!
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Ein letztes Mal geht es hinter der Festung entlang, ein letztes Mal durch die schmalen Gassen mit dem ältesten Rotlicht-Etablissement Salzburgs, drüber über den Kapitalplatz und rein in die letzte Steigung des Tages.
Jetzt brennen die Oberschenkel noch mal richtig, denn die steilen Stufen verwandeln sich irgendwann in einen „fast“ senkrechten Anstieg hinauf zur Burg. Es geht einen Turm hoch, durch einen Gang, durch ein altes Gewölbe, rein in den nächsten Turm, wieder durch einen Gang der extra für uns heute geöffnet wurde. Mit einem ordentlichen Drehwurm geht es den letzten Turm wieder runter, rein in den Innenhof und über die Ziellinie.
Geschaft!
Meine Zeit vom letzten Jahr konnte ich leider nicht halten. Knapp drei Minuten langsamer. Die Luft ist irgendwie raus. Die Kraft fehlte. Aber was solls, morgen ist auch noch ein Tag.

Hier geht es zum Fortress-Move!

Tag 2 – Gaisbergtrail

Wetter 100% genial – meine Motivation liegt aber unter 100%; ich tippe mal so bei 95%.
Zwar fühlen sich die Beine gut an, aber verglichen mit letztem Jahr, ist die Motivation nicht ganz so hoch. Ich denke die „Wettkampf-Pause“ nach diesem Event wird mir sehr gut tun. Die Saison war sehr intensiv, mit vielen genialen Erlebnissen, aber jetzt wird es dann auch mal wieder Zeit für ein paar Monate ohne Startnummer.
Aber zuvor geht es heute noch einmal über den Gaisberg, natürlich bei bestem Herbstwetter.

Nachdem um 09:30 Uhr die Schnellsten des Vortages im Verfolgungsmodus auf die Strecke geschickt wurden, fällt für uns der Startschuss um 09:45 Uhr.
Heute schaffe ich es deutlich besser, die Sache nicht ganz so schnell angehen zu lassen.
Über die Salzach geht es unmittelbar gegenüber in den ersten Anstieg auf den Kapuzinerberg. Stufen, Stufen, Stufen und wieder keucht sich das ganze Feld nach oben. Schon interessant mit welcher Atemfrequenz und mit welcher Intensität hier manch einer unterwegs ist…gesund hört sich das nicht immer an.
Es geht einmal über den Kapuzinerberg und auf der andern Seite wieder runter in die City. Nach einem kurzen flachen Stück beginnt quasi schon der Anstieg zum Gaisberg der uns zunächst auf den Kühberg führt. Hier geht es gleich zu Beginn ordentlich zur Sache und ein steiler Trail frisst sich im Wald einfach auf direkter Linie nach oben. Vorbei an der Gersbergalm geht es etwas flacher durch den Wald, in einem etwas ausholenden Bogen, zum Gaisberg.
Ich denke zu diesem Panorama muss ich nichts weiter sagen…oder?
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Kurz nach Oberjudenberg wird es dann richtig steil…genau mein Ding. Hände auf die Oberschenkel und ab nach oben. Auf dieses Stück habe ich die ganze Zeit gewartet…Yeah!
Nach knapp 170 Höhenmetern mündet der Trail auf den Gaisberg Rundweg und es wird etwas gemächlicher, bevor es nach 1,5 Kilometern auf den letzten 200 Höhenmetern noch einmal richtig zur Sache geht…ich liebe diesen Abschnitt.
Dann ist es geschafft, der höchste Punkt der Strecke, der Gaisberggipfel ist erreicht. Ab hier geht es nur noch bergab und flach bis ins Ziel.
Die Verpflegungsstation hier oben hat den mit Abstand besten Blick den man haben kann. Da ist man doch gerne freiwilliger Helfer!
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Direkt nach der Station beginnt der Downhill der auf den ersten 200 Höhenmetern über einen sehr technischen Trail verläuft. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Danach geht es auf einem deutlich moderateren Weg, vorbei an der Zistelalm hinunter bis zum Campingplatz in Aigen. Auf 4,5 Kilometern wechseln sich Forststraße, Asphalt, Wanderweg, ausgewaschenes Flussbett und Singletrail ab. Alles in allem kann man es hier sehr gut rollen lassen und die Umgebung genießen.
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Unten in Aigen angekommen geht es nach der letzten Verpflegungsstelle nur noch flach bis ins Ziel. 4,5 Kilometern Asphalt an der Salzach entlang.
Entweder man liebt diesen Abschnitt oder man hasst ihn.
Wir beide stehen in einem eher gespaltenen Verhältnis zueinander. Mal so, mal so. Heute ist es mehr Liebe als Hass, denn es läuft zum Ende hin nochmal richtig gut.
Ich überhole einige Läufer und schließe zu einem auf, der mit einer 4:30er Pace hier entlang fegt. Eigentlich zu schnell für mich, aber irgendwie läuft es und so gehen wir die letzten Kilometer gemeinsam an.
An einer kleinen Steigung muss ich kämpfen das Tempo zu halten und er kämpft auch. Ich kann mich ein bisschen von ihm absetzen und laufe nun alleine, merke aber, dass er noch dran ist.
So langsam spüre ich, wie meine Oberschenkel anfangen zu mucken. So schnell auf Asphalt, nach dieser vorangegangen Belastung, das finden sie garnicht toll.
Augen zu und durch sage ich mir und versuche auf den letzten Metern das Tempo zu halten und laufe auf den Kapitelplatz.
Zeil, fertig, vorbei. Stehen bleiben…kein Krampf…sehr gut. Ich tippe es war hart an der Grenze und es hätte keinen Kilometer länger sein dürfen.
Kurz nach mir kommt mein „Pacer“ ins Ziel. Wir beglückwünschen uns gegenseitig und ich danke ihm fürs mitziehen.
Auch heute war ich ein wenig langsamer als letztes Jahr. Zwar nicht viel, aber ich wäre eigentlich schon gerne unter der alten Zeit geblieben.
Dann eben nächstes Jahr!

Hier geht es zum Rock-the-Gaisberg-Move!

Fazit

Das Salzburg Trailrunning Festival hat mich auch in diesem Jahr nicht enttäuscht. Hier passt einfach alles und das seit Jahren bewährte System läuft wie ein Uhrwerk. Ich wüsste nicht, was man noch ändern sollte und finde es gut, dass man das auch von Seiten der Veranstalter so sieht und nicht jedes Jahr versucht zu experimentieren.
Macht einfach weiter so! Danke!

Für mich war es das für dieses Jahr mit den Events und Wettkämpfen. Es war fast ein bisschen zu viel und ich denke, dass ich nächstes Jahr ein bisschen weniger auf der Agenda stehen haben werde.

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