Ja ich weiß, mein Testbericht zum Salomon S/LAB Sense Ultra kommt mindestens ein Jahr zu spät, denn gefühlt ist der Schuh ja schon out und der Nachfolger, der S/LAB Ultra, hat ihn schon längst abgelöst. Aber ist der S/LAB Ultra wirklich der Nachfolger des S/LAB Sense Ultra.
Da der S/LAB Sense Ultra auch nach einem Jahr und nach Verkaufsstart des S/LAB Ultra immer noch auf der Homepage von Salomon beworben wird und auch der UVP noch der gleiche ist, gehe ich davon aus, dass der S/LAB Sense Ultra nicht sofort abgelöst und eingestampft wird; was sicher nicht verkehrt ist.
Mit einer Sprengung von 9mm (27mm auf 18mm) und einem Gewicht von 275g in der Referenzgröße, ist er fast „baugleich“ mit dem Sense Ride; einer meiner Lieblingsschuhe der letzten Jahre.
Salomon selbst setzt auch beim S/LAB Sense Ultra natürlich wieder auf altbewährte und aus diesem Bereich fast nicht mehr wegzudenkende Technologien. Quicklace für eine optimale, schnelle und problemlose Schnürung und Endofit für eine ideale Passform.
Zum Thema Schutz schreibt Salomon auf seiner Seite wörtlich: Wenn du die 100 km-Marke erreichen willst, dann brauchst du rund um den Fuß mehr Schutz. Dieser Schuh übernimmt den Spirit des S-LAB Sense 6, ist aber mit mehr Sprengung und am Schaftabschluss mit mehr Schaumstoff ausgestattet.
Das liest sich schon mal sehr gut!
Im Bereich der Außensohle setzt Salomon auf die bewährte Contagrip-Sohle, hier speziell auf Contagrip mit Premium Wet Traction Gummi für perfekten Grip auf allen Untergründen.
Der Schuh im Einsatz
Zugegeben, so langsam verwirren mich die vielen Modelbezeichnungen bei Salomon, die irgendwie alle gleich klingen, aber dennoch total unterschiedliche Schuhe beschreiben.
Bei „Sense“ denke ich immer an diesen ersten rot-weißen Schlappen der nach 200km fast schon durch war. Ein Hauch von nichts und nur für Kilian gemacht. Der wurde weiterentwickelt, es kamen Softground und Hardground-Varianten auf den Markt, dann der S-LAB Wings, der irgendwie fast genauso aussah, aber total anders war.
Jetzt der S/LAB Sense Ultra und dann noch der S/LAB Ultra ohne „Sense“. Da wird die Produktpalette zur Herausforderung!
Aber gut, irgendwie hat es dann der S/LAB Sense Ultra in mein Schuhregal geschafft und ich gebe zu, wir haben einige Kilometer gebraucht bis wir warm geworden sind.
Die Passform und der Grip sind für mich bei diesem Schuh unstrittig und ab dem ersten Kilometer war hier ein sehr gutes Gefühl vorhanden. Salomon-mäßige perfekte Passform und sehr guter Grip auf allen Untergründen.
Aber das Laufverhalten, das Abrollen und die allgemeine Performance…irgendwie taugten mir diese Faktoren anfangs überhaupt nicht. In Kanada hatte ich den Schuh auch am Start, wollte den Squamish 50/50 mit ihm laufen, aber am Ende wurden es der Sense Ride und der Lone Peak von Altra.
Aber, wie es nun mal so ist, wird der Schuh natürlich nicht sofort ausgemustert, sondern er kam immer wieder zum Einsatz.
Mal hier, mal da. Mal auf kurzen, dann auf längeren Strecken und mit der Zeit, wurden der S/LAB Sense Ultra und ich Freunde…gute Freunde.
Es brauchte wohl ein paar Kilometer mehr um den Schuh einzulaufen, aber wenn er mal auf Betriebstemperatur ist, dann macht der Schuh verdammt viel Spaß und es wird klar, dass er den Namen zu Recht trägt.
Ultra, da man mit ihm „locker“ Distanzen in dieser Kategorie laufen kann.
S/LAB, weil er eben Teil der „Racing Serie“ von Salomon ist und auch bei Wettkämpfen eine sehr gute Figur macht.
Ich mag den S/LAB Sense Ultra und bin froh, dass dieses Modell nicht einfach von einem Nachfolger abgelöst wird, sondern das Salomon erkannt hat, das er eine breite Masse an Läufern bedient. Das hat man schon beim Verkaufsstart 2017 gesehen, denn der Schuh war für lange Zeit in sämtlichen Läden vergriffen. Salomon selbst hatte nicht mit diesem Hype gerechnet.
Ich denke, dieser Schuh hat durchaus das Potential, in die Fußstapfen des berühmten Speedcross 3 zu treten und somit ein „All-time-Bestseller“ zu werden.
Bitte Salomon, stampft ihn nicht so schnell ein.
Er ist ganz klar ultratauglich, aber in meinen Augen auch ein sehr guter Schuh auf den kürzeren Distanzen und eignet sich auch für Trail-Neulinge.
6 Gedanken zu “Salomon S/LAB Sense Ultra”
Ich bin ja schon lange nicht mehr up to date.
Bei mir tummeln sich Schuhe aus der Gründerzeit, unter anderem auch viele Sense und Sense Ultra. Ich nenne sie Papstschuhe !
Irgendwie bin ich immer wieder diesem Modell verfallen, obwohl ich wusste dass es nur eine sehr kurze Liaisonwerden werden würde. Wie du schreibst, nach 4-5 Einsätzen im rauhen Gelände zerfetzt. Salomon hat sich aber immer sehr kulant gezeigt mit Umtausch … ich hab immer darauf hingewiesen, dass das Model den Namen Ultra trägt.
Dennoch, mit diesem Schuh hab ich die zig halsbrecherische Downhills hingelegt, bin nie umgeknickt und nie weggerutscht!
Qualitativ ist der X-Talon 212 besser und günstiger, jedoch auch puristischer und nicht unbedingt Ultra tauglich. Aber davon bin ich derzeit eh weit entfernt!
Hey Timo,
das stimmt, der Name „Ultra“ ist da wirklich nicht Programm.
Die inov-8 sind auch cool, aber für mich sind da nur wenige Ultra-Modelle dabei, da mir die auf Dauer immer zu hart sind. Da darfs dann doch ein bisschen mehr Dämpfung sein.
Du kommst bestimmt auch wieder in die Ultra-Region…einmal dort…immer dort! 😉
Viele Grüße ins Allgäu
Steve
Von dem Schuh gibt es nur noch Restbestände bei den Händlern. Ich gehe mal nicht davon aus, dass der noch produziert wird.
Mal davon ab, ist er mein Lieblingsschuh. Ich hab mittlerweile 3 Exemplare und bin damit meinen ersten Ultra gelaufen.
Servus Martin,
vielen Dank für deinen Kommentar und die Anmerkung.
Habe eben auch nochmal in diversen Shops geschaut und in der Tat nur noch „Restgrößen“.
Sehr schade, denn der Schuh war wirklich super und der vermeintliche Nachfolger ist dann doch in vielen Bereich anders.
Wirklich schade!
Mal schauen ob ich noch ein paar Restposten ergattern kann.
Viele Grüße
Steve
Ja, mach das mal lieber. Meine Nr. 3 liegt auch noch im Karton.
Ich schreibe gerade am Testbericht vom Nachfolger. Der ist, wie du schon sagst, anders. Nicht unbedingt schlechter, aber meines Erachtens ein anderer Schuh.
Jupp, ich bin auch gerade am testen.