Kleine Reibn – Auch im Nebel schön

Als der Wecker um 02:30 Uhr klingelt und es draußen immer noch regnet, beschließe ich meinen Plan für heute umzuschmeißen.
Geplant war ein langer Lauf, mit der Umrundung des Großen Hundstods, einer Runde durch das Steinerne Meer und die Umrundung des Watzmanns; quasi drei Touren in einer. Irgendwas um die 50 Kilometer und eine grob veranschlagte Laufzeit von 10 Stunden +.
Aber bei diesem Wetter muss das nicht unbedingt sein und nach einem kurzen Check des Regenradars und der Hoffnung, dass der Regen in zwei Stunden nachlässt, wird aus der großen Runde eine mittlere und ich drehe mich nochmal für eine Stunde im Bett um.

Gegen halb fünf starte ich dann am Parkplatz Königssee auf die Kleine Reibn. Etwas untypisch, diese Runde nicht vom Parkplatz Hinterbrand zu starten, aber ich habe die Zeit, die Lust und wie Kilian sagt: „More kilometers, more fun!“

Das Wetter ist leider nicht optimal und in der Dämmerung erkennt man, dass wir von einem blauen Himmel noch weit entfernt sind. Aber wenigstens hat es aufgehört zu regnen.

Oberhalb der Königsbachalm gibt es dann den obligatorischen ersten Blick auf die umliegende Bergwelt, die sich aber noch zum größten Teil in Nebel und Wolken hüllt.

Also geht es zügig weiter Richtung Carl-von-Stahl-Haus wo ich gegen 5:45 Uhr ankomme und erst mal die Windjacke gegen die Regenjacke tausche, denn hier weht schon ein ziemlich ekelhafter Wind und noch dazu tauche ich jetzt in das Nebel-Wolken-Gemisch ein.

In der Tat wird es kurz nach dem Stahlhaus schön zapfig, es bläst ein kalter Wind und die Sichtweite sinkt auf knappe 20 Meter.
Hat natürlich den Vorteil, dass man diesen langen, nie enden wollenden, Anstieg zum Gipfel des Schneibsteins nicht sieht, aber bei dem Wetter weiß ich nicht, was mir gerade lieber wäre.

Einziger Vorteil: Bei diesem Wetter ist garantiert niemand so verrückt und ist zu dieser Zeit schon hier oben unterwegs. Somit habe ich wenigstens meine Ruhe.

Am Gipfel angekommen gibt es nur ein schnelles Bild

und dann geht es auch schon weiter Richtung Windscharte.
Der Weg zur Windscharte und die Windscharte selbst machen ihrem Namen heute alle Ehre. Eisig kalt pfeift es mir um die Ohren, die Hände sind gefühlt Eiszapfen (Handschuhe hatte ich zwar dabei, war aber zu faul sie anzuziehen) und das Gesicht ist auch ein kleiner Eisbrocken.
Die Regenjacke leistet dafür ganze Arbeit und hält mich obenrum warm, während die Beine immer in Bewegung sind, so dass sich die kurze Hose auch nicht sonderbar bemerkbar macht. 😉

Nach der Windscharte, auf dem Weg zum Seeleinsee lässt der Wind nach, aber leider gibt es immer noch keine Aussicht.

Am See vorbei beginnt der Abstieg über den Stiergraben, hinunter zur Priesbergalm. Mit jedem Meter wird es jetzt wärmer und der Nebel lichtet sich. Kurz vor der Alm kann ich sogar die Regenjacke wieder ausziehen und im T-Shirt weiterlaufen.
Sogar ein Stück blauen Himmel kann man ein bisschen erahnen.

Die Sonne kämpft, aber es wird noch dauern, bis es heute eine tolle Aussicht gibt.

Vorbei an der Priesbergalm, geht es über die Königsbachalm und den Hochbahnweg wieder hinunter zum Parkplatz.

Eine meiner Lieblingstouren, die ich selten so einsam erlebt habe, aber auch noch nie bei solch schlechtem Wetter. Ob es da wohl einen Zusammenhang gibt? 😉
Es war auf jeden Fall ein toller Lauf und sicherlich nicht verkehrt auch mal bei semicoolen Witterungsbedingungen ein paar Kilometer abzuspulen.
Beim GGUT kann ich mir das Wetter ja auch nicht aussuchen.

Hier geht es zum cold-and-stormy-Kleine-Reibn-Move!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

4 Gedanken zu “Kleine Reibn – Auch im Nebel schön”