Die Crew für Whistler – Rupi

Interview Nr. 2 unserer Crew für Whistler. Es geht weiter mit unserem Quotenösterreicher – „Rupert – Rupman – Rupi – Die aggressive Downhillsau!“

Rupi bin ich das erste Mal 2011 bei einem von Julias Lauftreffs begegnet. Da wir nicht so weit auseinander wohnen ergibt sich immer mal wieder die Gelegenheit eine gemeinsame Runde zu drehen. Seit 2016 ist Rupi auch vom Squamish-Virus infiziert und fliegt dieses Jahr zum dritten Mal mit uns über den Teich.  

Hey Rupi wie geht es dir? In ein paar Sätzen – was muss man über dich wissen?

Hey Steve, danke für das Interview. Ich komme aus dem wunderschönen Salzkammergut im Bundesland Oberösterreich, ziemlich genau in der Mitte der Luftlinie zwischen Linz und Salzburg. Ich bin seit grob 15 Jahren sportlich aktiv, zuerst aktiv im American Football und seit genau 10 Jahren laufe ich regelmäßig. Ich bin meinen ersten 6h-Lauf gelaufen, bevor ich meinen ersten und einzigen Marathon absolviert habe und bin den Transalpine Run 2011 gelaufen bevor ich meinen ersten alpinen Ultra gefinished habe. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich mich sehr gut quälen kann und dass ist bei den langen Distanzen ein großer Vorteil.
Eine ehemals bekannte Figur der deutschen Trailrunningszene hat mir mal den Namen „Downhillsau“ gegeben, und dass trifft es wohl ganz gut. Runterlaufen war immer schon eher meins, das liegt mir von Natur aus.

Grundsätzlich habe ich mit dem schon erwähnten Football, verfolgen von Esports Events und dem Laufen sehr langer Distanzen hauptsächlich Hobbies, die nicht so dem Mainstream entsprechen.

Welche Ausgleichsportarten stehen bei dir auf dem Plan oder läufst du nur?

Da ich lange aktiv American Football gespielt habe, gehört mindestens einmal die Woche ein Fitness-Studiobesuch zum Standardprogramm. Mein Fokus liegt hier meist auf Kraft bzw. Kraft-Ausdauer.
Im Vergleich zu den meisten Ultra-Läufern ist mein Kilometerumfang wohl eher gering. Das liegt zum einen daran, dass ich mehrmals die Woche als Footballtrainer aktiv bin und zum anderen, dass ich glaube, dass ich mit dem erwähnten Krafttraining viel kompensieren kann.

Das erste Mal 175k – wie aufgeregt bist du?

Momentan versuche ich das Rennen noch mit möglichst viel Abstand zu sehen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man das sowieso nicht im Training simulieren kann und dass es ein sehr laaaaanger Wettkampf wird, steht sowieso außer Frage.

Hast du schon irgendeine grobe Idee wie du das Rennen angehst? Wäre Powernapping an einer der VP’s eine Option?

Das halte ich definitiv für eine Option, eine konkrete Rennplanung habe ich noch nicht. Regelmäßig und viel essen und die „highs“ und „lows“ so nehmen wie sie kommen ist mal der Plan. Mehr habe ich noch nicht am Schirm.

Als Österreicher und absoluter Kenner der Szene. Welches Rennen in deiner Heimat würdest du unbedingt weiterempfehlen?

Ist zwar nicht direkt in Oberösterreich, aber ich denke als Österreicher (und alle anderen Läufer aus den Nachbarländern auch) sollte man zumindest irgendeine Distanz beim Grossglockner Ultra-Trail gelaufen sein.
Unglaublich abwechslungsreiche Strecke, wunderschöne Landschaft und ein sehr engagierter Veranstalter.

Hast du ein Langzeitziel fürs Laufen?

Da ich schon Ultras in Europa, Nordamerika, Asien und Afrika gelaufen bin, möchte ich in den nächsten Jahren noch was in Südamerika und Australien laufen.

Transvulcania, Translantau, Ultra Trail Capetown, Squamish, The Rut und jetzt Whistler.  Was fasziniert dich an den Wettkämpfen im Ausland?

Trailrunning und diese speziellen Wettkämpfe haben mich zu Orten geführt, die ich als „Normalurlauber“ wohl nie gesehen hätte. Ich hätte wohl nie die Gastfreundschaft von Bauern auf einer kanarischen Insel kennengelernt, die dir während des Rennens ihren Wein anbieten, hätte nie einen 20 Grad Temperatursturz in einer Nacht in den Rocky Mountains erlebt, hätte nie verstanden welchen wesentlichen Unterschied die Trailrunningkultur in Nordamerika im Vergleich zu Europa hat oder wüsste wie sehr es Menschen aus verschiedensten Länder verbindet, wenn man eine Woche durchgehend gemeinsam auf Turnsaalböden schläft.
Aber das wichtigste sind die Menschen. Ich habe in Squamish zum Beispiel Pete kennengelernt, der meinte wir sollten ihn unbedingt in Hong Kong besuchen, weils da auch coole Rennen gibt. Tja…und dann haben wir’s erlebt, es war toll! Ich habe während meinen Läufen (oder davor und danach) so viele faszinierende Menschen kennengelernt; zum Beispiel einen Gefängniswärter aus Norddeutschland, eine Geigenbauerin aus Dänemark, einen katalanischen Schäfer oder einen holländischen Studenten der seine Höhenmeter in den Treppen von Krankenhäusern sammelt. Ich habe auch schon mit einem Typen eine Ziellinie überquert, der ein ausgestopftes Tier hochstemmte.
All diese Menschen vereint die Leidenschaft zum Laufen und zur Natur und das ist etwas Wunderschönes, dass mein Leben in der Vergangenheit bereichert hat und es hoffentlich noch bis ins hohe Alter tun wird.

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