Salomon Alpenstadt City&Trail 2023

Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Es ist Freitag der 19. Mai 2023. Jetzt wird’s ernst! Monate der Planung liegen hinter uns, Koordinierungsbesprechungen, Treffen mit Behörden, Ausfüllen von Formularen, Telefonate mit Sponsoren…alles für diesen einen Tag und jetzt ist es endlich soweit. Salomon Alpenstadt City&Trail 2023!

Bevor der Aufbau am Rathausplatz beginnt steht die finale Besichtigung und Markierung der Strecke am Hochstaufen auf dem Plan. Eigentlich wollte ich die Zeitmessematte für den Gipfel mitnehmen, aber die ist Dank eines „erfolglosen Zustellversuchs“ noch irgendwo im Paket-LKW; zusammen mit den Startnummern der Teilnehmer. Es könnte also noch spannend werden.

Aber jetzt wird erst mal markiert. Auf dem ersten Abschnitt treffe ich eine Gruppe von Salomon-Athleten. Das Gefühl, wenn man weiß, dass diese Raketen morgen auf der Strecke laufen die ich jetzt markiere, ist schon irgendwie cool. Ein kurzer Ratsch mit dem Hüttenwirt, der sich auch schon richtig auf den morgigen Tag freut und dann geht es auch schon wieder ins Tal, duschen und ab zum Aufbau auf den Rathausplatz. 

Kurz vor 13:00 Uhr kommt dann auch endlich die erhoffte Info: Die Pakete mit der Zeitmessmatte und den Startnummern können abgeholt werden…perfekt! Meine Befürchtung, wir müssen in der Nacht noch Startnummern von Hand malen und verteilen, hat sich zum Glück nicht bestätigt. 

13:00 Uhr am Rathausplatz. Hier soll das Start-/Zielgelände entstehen. Noch bauen die letzten Händler ihre Stände vom Wochenmarkt ab. Die ersten ehrenamtlichen Helfer des TSV Bad Reichenhall treffen ein, Autos werden ausgeladen, ein Getränkewagen und Bierzeltgarnituren stehen auf dem Platz. Hier soll um 17:00 Uhr soweit alles fertig sein, dass wir mit der Startnummernausgabe starten können. Ich habe keine Ahnung wie das gehen soll. 

Hier ein Sprinter der vollgeladen ist mit Material unserer Werbepartner und Sponsoren, dort ein Transporter in dem zwei große Zelte transportiert werden. Alles wird abgeladen, Autos parken überall und zack, da kommt der große LKW mit dem Festzelt ums Eck gebogen. Im Schlepptau ein zweiter LKW mit den restlichen Teilen. Wie soll das bitte alles in den nächsten vier Stunden fertig werden? 

Es klappt! Keine Ahnung wie, aber es klappt! Der Zeltbauer weißt die Helfer ein und auf einmal bauen Leute, die vorher noch nie ein Zelt aufgebaut haben, ein 18x10m großes Festzelt auf. Ohne Probleme, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Parallel dazu bauen weitere Helfer zwei kleinere Zelte auf, während sich der Rest um alle weiteren Dinge kümmert. Es geht zu wie in einem Ameisenhaufen und über alles behält unser Chef, der Kopf dieser ganzen Veranstaltung, Martin, den Überblick. 

Während ein Helfer nur mit dem Gabelstapler irgendwelche Dinge von LKW’s lädt und Betonklötze zur Beschwerung des Zelts verbringt, fährt der Truck von Salomon auf das Gelände und unsere Tontechniker kümmern sich um den Sound und die komplette Technik für morgen. Ich habe keine Ahnung wie, aber Martin behält den Überblick und weiß ganz genau, welches Material gerade wo irgendwo rumliegt und was wo aufgebaut werden muss. Um kurz nach 17:00 Uhr geht die erste Startnummer über den Tisch und wir liegen voll im Zeitplan…der Wahnsinn! 

Die Zeitmatte hat Philipp in der Zwischenzeit schon zum Staufenhaus gebracht und den Hüttenwirt in den Aufbau für den nächsten Tag eingewiesen. Die Startnummern wandern munter über den Tisch und nach der Präsentation der Elite-Athleten leert sich auch langsam wieder der Rathausplatz. 

Nach einer etwas nervösen Nacht geht es am nächsten Morgen um 06:00 Uhr weiter. Mit dem Radl inspiziere ich nochmal den flachen Teil der Strecke, bessere ein paar Markierungen nach und kümmere mich um eine kleine Umleitung, so dass wir mit unserem Läuferfeld nicht quer über den Flohmarkt am Kirchplatz laufen müssen. 

Kurzes Briefing bei der Bergwacht, bevor sich gegen 07:30 Uhr die ehrenamtlichen Helfer auf den Weg Richtung Hochstaufen machen um dort die Strecke im alpinen Teil abzusichern.Im Start-/Zielgelände werden die letzten kosmetischen Arbeiten durchgeführt. Das Rote Kreuz bezieht seinen Posten, die letzten Werbebanner werden angebracht und der rote Teppich der Salomon Golden Trail National Series wird unter dem Zielbogen ausgerollt. Jetzt wird es langsam richtig ernst! 

Das Wetter ist perfekt und nach und nach füllt sich der Startkorridor, so dass pünktlich um 09:50 Uhr alle Läuferinnen und Läufer für das Race-Briefing anwesend sind.

Um 10:00 Uhr fällt der Startschuss und bei mir macht sich die erste Erleichterung breit, als sich das Feld in Bewegung setzt. Geschafft, die Jungs und Mädels sind auf der Strecke, aber jetzt geht es ja darum, dass sie auch alle wieder gesund zurückkommen. Dem Feld voraus fährt ein Radlfahrer, hinten abschließend läuft unser Schlussläufer. So sollte der Weg frei sein und es geht uns hoffentlich niemand verloren. An den Schlüsselstellen stehen die Streckenposten der Feuerwehr und des TSV Bad Reichenhall. Insgesamt haben wir an diesem Tag über 120 Helferinnen und Helfer, plus Feuerwehr, Rotes Kreuz und Bergwacht im Einsatz. 

Unter zwei Stunden war meine Wunschzeit, die ich beim Race-Briefing geäußert hatte und dank einer herausragenden Leistung von Hans-Peter Innerhofer ging dieser Wunsch nach 1 Stunde und 50 Minuten in Erfüllung und nach knapp 4,5 Stunden bringt unser Schlussläufer die letzten Teilnehmer über die Ziellinie. Bis auf ein paar kleinere Verletzungen und einer Blockade im technischen Gelände verlief alles reibungslos, so dass mir gegen 14:30 Uhr ein riesiger Stein vom Herzen fällt. 

Danach bleibt aber keine Zeit zum Durchatmen, denn auf die Siegerehrung des Traillaufs folgen der Start des Kinderlaufs mit anschließender Siegerehrung und dann der Stadtlauf (3,3 km, Staffel und 10 km) mit Siegerehrung. 

Als am Abend dann die Band spielt gönne ich mir ein Bier uns sehe dabei in viele zufriedene Gesichter, sowohl bei den Läuferinnen und Läufern, als auch bei allen Helfern und dem Orga-Team. Ich glaube, dass war eines der besten Biere in meinem Leben. 

Der Abbau am nächsten Tag verläuft, dank grandioser Vorarbeit am Abend zuvor, genauso reibungslos wie der Aufbau. In weniger als drei Stunden sieht der Rathausplatz wieder so aus, als wäre nichts gewesen.Wieder war während der ganzen Zeit unser Mann auf dem Gabelstapler bestens beschäftigt und wie schon am Freitag, so werkelten auch am Sonntag Leute an diesem großen Festzelt rum, die vorher noch nie ein Zeltgestänge in der Hand hatten. 

Was für ein geiles Team! 

Nach dem City&Trail ist vor dem City&Trail und so stecke ich gedanklich schon in den ersten Planungen und Ideen für 2024. Auch wenn es viel Zeit und Kraft kostet, so ist es dennoch ein ganz besonderes Gefühl, wenn man solch ein Event mit auf die Beine stellen kann und am Ende auch wirklich alles so nahezu perfekt funktioniert. 

Oft bin ich als Teilnehmer schon über die Ziellinie bei Rennen gelaufen, habe mich an tollen Bildern erfreut, wo Menschen voller Emotionen in den Zielkorridor einlaufen, eine Träne verdrücken, wenn ihnen die Medaille umgehängt wird oder die letzten Meter zusammen mit ihren Kindern laufen. Dies sind einfach geniale Bilder und es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man selbst für diese Bilder, für diese Momente die die Leute erleben, verantwortlich ist.

Das alles geht natürlich nicht alleine, sondern nur im Team. Mit einem insgesamt sehr großen Team aus vielen vielen Helfern, wo jeder seine feste Aufgabe hat und nach vielen Jahren der Zusammenarbeit weiß, worauf es ankommt. 

Und neben dieser Schar an vielen ehrenamtlichen Helfern braucht es ein Orga-Team, dass die Pflöcke einschlägt, koordiniert und den Überblick behält. Ein Orga-Team zu dem ich letztes Jahr dazugestoßen bin. Ein Orga-Team dessen Zusammenarbeit ich unglaublich schätze und wo ich mich jetzt schon auf die nächsten Treffen freue. 

Ein Team aus Freunden. Danke Martin, Kathrin, Boris, Flo und Philipp! 

Hier gibt es meine Bildergalerie des Events. Die Bilder können gerne unter Nennung des Copyrights (bzw. Verlinkung auf den Sozialen Netzwerken) genutzt werden. Aktuell hat die Galerie einen kleinen Fehler. Für Vollbild einfach Rechtsklick auf das Bild und „in neuem Fenster öffnen“.

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