Hochwasser

Ja, mir geht es gut und ich gehöre auch zu den Leuten, die von den ungeheuren Wassermassen verschont geblieben sind.
Was sich hier am Wochenende abgespielt hat, war schon der absolute Wahnsinn.
Ich bin am Rhein aufgewachsen und habe auch in den Bergen schon ein paar Tage heftigen Regen mitgemacht, aber was wir die letzten Tage erlebt haben, so etwas habe ich noch nie erlebt und so erging es auch jedem mit dem ich gesprochen habe.
Am Samstag war es morgens noch relativ trocken, sogar die Sonne kam raus und ich habe die Situation noch auf die leichte Schulter genommen.
Immerhin war die Saalach noch nicht sonderlich hoch, das Wasser war zwar braun, aber das ist bei heftigem Regen ganz normal.
Auch den extremen Regen ab Samstagabend habe ich nicht wirklich eingeschätzt, dass er die Situation so verschärfen kann und dieses extreme Hochwasser mit sich bringt; hätte ich aber besser, denn am nächsten Mittag sah die Saalach so aus.
Hochwasser 1
Normalerweise ist die Saalach an dieser Stelle nicht sonderlich breit und man kann sich unten ans Flussufer legen und sonnen. Wassertiefe, ungefähr ein Meter, würde ich mal so grob schätzen.
Jetzt sieht die Sache etwas anders aus. Wir kratzen an der 4m-Marke, was auch die Grafik des bayerischen Landesamt für Umwelt ganz deutlich zeigt.
Hochwasser 2
Jetzt wird auch mir schlagartig klar, wie schnell sich die Lage hier geändert hat.
Dabei ist Bad Reichenhall von größeren Schäden verschont geblieben. Viel schlimmer traf es unter anderem Freilassing, Laufen, sowie die benachbarten Landkreise und auch Österreich.

Erst nach und nach trudeln die Meldungen auf Facebook ein und nach und nach realisiere ich, was hier abgeht.
Im benachbarten Tirol sind innerhalb kürzester Zeit 80 Muren abgegangen.
Schneizlreuth ist von der Außenwelt abgeschnitten und nur noch mit dem Hubschrauber erreichbar.
Die Innenstadt von Freilassing steht unter Wasser.
Der Hintersee liegt 1,50m über seinem normalen Pegel.
Die A8 ist auf einem Teilstück überflutet.
Es drohen Deichbrüche…

Ein großer Vorteil waren sicherlich die niedrigen Temperaturen, die dafür gesorgt haben, dass oberhalb von 1300m Schnee gefallen ist.
Hätte es weiter oben auch geregnet, dann will ich nicht wissen, wie sich die Situation weiter entwickelt hätte.

In vielen anderen Teilen Bayerns und Deutschlands schaut es nicht besser aus.

Mittlerweile normalisiert sich die Situation bei uns wieder und die ersten Landkreise haben den Katastrophenfall wieder aufgehoben.
An einigen Stellen haben bereits die Aufräumarbeiten begonnen.

Es wird noch lange dauern, bis sich wieder alles normalisiert hat und sämtliche Folgen beseitigt wurden; dies betrifft sicherlich auch viele Wanderwege im Berchtesgadener Land.

Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Erfolg für die kommenden Herausforderungen!

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