„Follow the Gripmaster“ lautet das Motto des heutigen Trailruns. Inspiriert durch Sephan, der hier schon des Öfteren in der Gegend unterwegs war, geht es heute auf den Hausberg der Salzburger; den Gaisberg.
Schon vom Auto aus ist der Gipfel des 1288m hohen Berges zu sehen. Der markante Sendemast auf dem Gipfel ist schon von weitem zu erkennen.
Die Tour startet in dem kleinen Ort Koppl. Auf dem kostenfreien Parkplatz in der Ortsmitte lohnt sich noch mal ein kurzer Blick auf die Wandertafel zur endgültigen Tourenplanung. Dank der vielen Wege kann man den Gaisberg toll überschreiten, ohne dabei einen Weg doppelt zu laufen. Für Abwechslung ist heute also gesorgt.
Ich entscheide mich für die Variante über den Nockstein. So geht es zunächst durch Koppl, rechts ab durch eine kleine Wohnsiedlung und dann zwischen Wiesen und Feldern in einen kleinen Wald. Hier geht es zunächst auf einem Schotterweg wieder bergab, bevor man an einem Tennisplatz rauskommt, von wo aus sich der Weg hinter den Tennisplatz, zunächst am Waldrand und später im Wald stetig nach oben zieht.
Nach den ersten Trailmetern komme ich an ein Schild, das sich gegen den Bau einer Starkstromleitung über den Gaisberg ausspricht. Inwieweit die Pläne noch aktuell sind oder die Bedenken auf dem Schild gerechtfertigt sind, weiß ich nicht. Schön wäre es aber nicht, wenn dieser interessante Trail einer Stromleitung weichen müsste.
Es geht weiter auf dem Trail, kurz über eine kleine Wiese und dann gleich wieder in den Wald. Mal steil, dann wieder etwas flacher führt der Weg stetig nach oben, zum Gipfel des Nockstein (1043m). Zwischendurch geht es über einen bewaldeten Grat, der aber keineswegs ausgesetzt oder gefährlich ist. Der Weg ist breit genug und fällt sanft nach beiden Seiten ab. Als nächstes folgen Leitern die dafür sorgen, dass man mal wieder ein paar Höhenmeter mehr macht.
Die letzten Meter bis zum Gipfel kann man entweder mit etwas Kletterei über die Felsen meistern oder man wählt die Variante über einen kleinen Pfad, der nicht ganz so schwierig ist.
Vom Gipfel des Nockstein hat man einen schönen Blick hinunter ins Tal und hinüber zum Gaisberg.
Nach einer kurzen Pause geht es auch schon weiter. Der Weg zieht sich zunächst flach Richtung Gaisberg, bevor es erst mal wieder knapp 150 Höhenmeter nach unten geht. Danach kommt der Anstieg zum Gaisberg. Durch den Wald geht es auf einem schmalen Weg stetig nach oben. Der Untergrund es dank des Regens der letzten Nacht schön weich, aber nicht so durchweicht, dass man keinen Grip mehr hat. Im oberen Teil des ersten Stücks geht es dann schön steil zur Sache. Man hat die Wahl zwischen gemütlichen Kehren die sich den Weg nach oben bahnen oder man nimmt den ausgetreten, direkten Weg nach oben. Am Ausstieg angekommen geht es dann zunächst ein paar Meter auf einer breiten Forststraße weiter, bevor ein Wegweiser nach links in den Wald zeigt. Ein schmaler Trail, durchsetzt mit Wurzeln und Felsstufen zieht sich von hier ab bis zum Gipfel.
Mal verläuft er „relativ“ flach, um dann wieder teilweise sehr steil noch einmal alles von einem abzuverlangen. Die Paraglider sind schon auf ihrem Weg nach unten, aber ich bin auch gleich oben und freue mich auf den Downhill.
Oben angekommen wird schnell klar: Einfacher und schneller geht es mit dem Auto oder dem Fahrrad…aber der Downhill macht zu Fuß sicher am meisten Spaß.
Nach 1 1/2 Stunden werde ich mit einer tollen Aussicht belohnt. Zwar ist die Sicht durch den Dunst etwas getrübt, aber gelohnt hat es sich allemal. Da es auch schon etwas später ist, ist nicht mehr all zuviel los und man hat auch ein wenig seine Ruhe.
Gegenüber der Stelle aus der ich aus dem Wald auf den Gipfel gekommen bin, geht es nach einer kurzen Pause wieder in den Wald, immer den Wegweisern Richtung Koppl folgend…oder einfach immer nach unten.
Der Downhill der mich nun erwartet ist überragend. Ich würde sogar fast sagen, er macht süchtig.
Hier bekommt man alles geboten was das Herz begehrt. Steile Passagen mit weichem Untergrund. Flache, mit Steinen und Wurzeln durchsetzte Passagen. Steile Passagen mit Felsstufen, flache geschotterte Passagen und und und.
Es ist einfach herrlich wie dieser Downhill sich alle paar Meter verändert. Teilweise ist der Wald so dicht, dass man glatt meinen könnte, die Sonne ist schon untergegangen und dann reist es wieder auf und es geht rasant nach unten.
Auf einer Skala von 1 bis 10 gebe ich diesem Downhill einfach mal eine 10. Überragend.
Leider ist der Spaß nach 22 Minuten wieder vorbei und wie durch Zauberhand stehe ich auf einmal inmitten von Feldern und laufe auf einem Feldweg in Richtung einer kleinen Ortschaft.
Die letzten knappen 2 Kilometer verlaufen auf der Straße nach Koppl.
Ein wirklich sehr toller Trailrun, mit einem abwechslungsreichen Aufstieg und einem absolut überragenden Downhill. Ich war von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr unterwegs und hatte die Strecke fast für mich alleine. Tagsüber ist hier sicherlich mehr los und nach den Spuren auf dem Downhill sind hier auch viele Mountainbiker unterwegs. Das Gebiet um den Gaisberg bietet viele Möglichkeiten die Tour individuell abzuwandeln. Es gibt viele verschiedene Varianten um auf den Gipfel zu gelangen und genauso viele Möglichkeiten für den Weg hinunter.
Finde deinen Trail.