Wetterumschwung im Lattengebirge

Dienstag – WHCR-Tag und für heute steht eine Tour ins Lattengebirge auf dem Programm.
Als wir uns um 18:00 Uhr am Wanderparkplatz in Bayerisch Gmain treffen, liegt das letzte Regenband schon zwei Stunden hinter uns und für die kommenden Stunden schaut der Wetterbericht auch nicht schlecht aus. Somit können wir unsere Runde über den Alpgartensteig auf den Hochschlegel und weiter über Karrkopf und Dreisesselberg in Angriff nehmen.

Mit dem Alpgartensteig liegt der wohl landschaftliche schönste und auch steilste Anstieg auf die Gipfel des Lattengebirges vor uns.

Vom Parkplatz weg gibt es eigentlich nur eine Steigung und die beginnt hier unten und endet rund 1100 Höhenmeter weiter oben.
Anfangs durch den Wald, später durch das schroffe Gelände, umringt von steilen Felswänden.
Ab der Mitte werden dann auch die ersten Blicke aufs Tal frei

und kurz darauf kommt dann auch schon die Schlüsselstelle, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Bei Regen ist diese Stelle mir Vorsicht zu genießen.

Danach geht es relativ „einfach“ und quasi nur noch steil weiter, aber die Blicke auf die umliegenden Felswände sind absolut lohnenswert.

Auf dem letzten Viertel des Steigs bemerken wir die ersten dunklen Wolken die sich an Bayerisch Gmain vorbei Richtung Salzburg schieben.

Noch kein Grund zur Sorge, denn interessant wird es erst in ein paar Minuten, wenn wir den Steig verlassen und freien Blick auf die Wetterzugrichtung haben und somit sehen, ob es nur eine kleine Wolke ist die hier ihr Unwesen treibt oder ob gar eine ganze Front im Anmarsch ist.
Fünf Minuten später dann die Gewissheit: Keine Wolke, sondern wohl eher die Variante „Front“.

Wir beschließen einen Zahn zuzulegen und über den Hochschlegel und Dreisesselberg abzusteigen. Quasi der ursprüngliche Plan, nur ohne Karrkopf.
Also nix wie hoch auf den Hochschlegel und von dort noch ein paar schnelle Bilder machen.



Schon etwas gruselig und ein guter Grund jetzt nochmal einen Gang höher zu schalten.
5 Minuten später zieht das schlechte Wetter dann auch von der anderen Seite rauf und innerhalb weniger Sekunden haben wir eine Sicht von ca. 20 Metern. Genau dort, wo vor 20 Minuten noch der blaue Himmel blitzte, herrscht jetzt ein bisschen Weltuntergangsstimmung.
Wir lassen es rollen, rauf auf den Dreisesselberg und rein in den Downhill über den Toni-Michl-Steig.
Steil und technisch, so einfach lassen sich die nächsten gut 500 Höhenmeter beschreiben, bevor wir in den Wald kommen.
Wir wollen einfach nur runter. Zum Glück regnet es nicht und Donnergrollen ist auch noch keines zu hören. Dennoch lautet die Devise: Rollen lassen und Jacke anziehen, denn es wir richtig zapfig!
An der Baumgrenze angekommen nehmen wir wieder etwas Tempo raus und kurze Zeit später geht es auch vom Wetter wieder. So werden die folgenden 500 Höhenmeter etwas entspannter als die ersten.

Verrückt: Innerhalb von 30 Minuten von Sonne, über kleiner Weltuntergang, zu heiter bis wolkig.

Am Ende kommen wir nach knapp 2 Stunden wieder am Parkplatz an. Nass sind wir nur durch unseren Schweiß, denn Regentropfen haben wir maximal zwei abbekommen.

Auch eine Erfahrung die man mal machen „muss“, die ich aber nicht unbedingt ein zweites Mal brauche.

Hier geht es zum Wetter-Mix-Move!

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