Firenze Urban Trail 2015

Um 0:30 Uhr weckt uns die Dusche die irgendwo im Nachbarzimmer angeht. Ganz toll…wie kann man nur um diese Uhrzeit duschen, dann auch noch so lange und natürlich gleich zwei Personen hintereinander. So stelle ich mir die Nacht vor einem Rennen nicht vor.
Ein kurzer Gang auf die Toilette und dabei die Nase putzen. Ich habe mich schon den ganzen Tag ganz leicht verschnupft gefühlt und ein Blick in das Taschentuch gibt mir Gewissheit; ich erspare euch die Details, aber „gesund“ schaut anders aus.
Wäre ich nicht in Florenz, sondern würde in ein paar Stunden einen Lauf vor der Haustür laufen, dann würde ich mir die Sache sicher noch mal überlegen, aber jetzt wo wir schon mal da sind, machen wir eben das Beste daraus.

Firenze Urban Trail 2015

Frühstück im Hotel, danach ein lockeres Einlaufen zum Start.
Das ist mal ein Start-Ziel-Bereich, mitten auf der Piazza di Santa Croce, direkt vor der Kirche Frati Minori Conventuali.
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Die Nase ist frei, die Ohren sind es auch, aber trotzdem verstehe ich kein Wort vom Race-Briefing. Alles auf italienisch und außer Pasta, Aqua und Pizza verstehe ich leider nichts und darum scheint es hier heute aber nicht zu gehen. Also mache ich einfach das, was alle machen, positioniere mich unter dem Startbogen, zähle runter (das verstehe ich) und laufe los.
Heute laufen die 27er, die 27er die gestern schon die 13 bei Nacht gelaufen sind und wir, die 42er. Ein großes Feld, bei dem die 120 42k-Läufer die Minderheit darstellen.
Es geht los, durch die City von Florenz, vorbei an alten Gebäuden, großen Plätzen, durch schmale Häuserschluchten, über Brücken, ran an die erste Steigung. Wir überqueren den Arno und nehmen auch gleich die ersten zwei knackigen Steigungen mit. Ganz schön steil hier die Straßen, ganz schön schmal und an Schlaglöchern haben sie auch nicht gespart. Das ist technischer Asphalt-Trail.
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Nach knapp 5 Kilometern überqueren wir wieder den Fluss, laufen auf einem Trail am Ufer entlang, überqueren den Fluss ein weiteres Mal, diesmal geht es entlang eines Rad- und Wanderwegs und nach 1,5 Kilometern geht es wieder auf die andere Seite. Das gibt wohl eine kleine Brücken-Challenge hier in Florenz, denn wir scheinen keines dieser Bauwerke auszulassen.
Ich bin mal wieder viel zu schnell unterwegs und pendle mich in einer kleinen Gruppe bei einer Pace von 4:50-5:00 Minuten ein. So lange es hier noch flach dahin geht, kann man ruhig etwas Tempo aufnehmen…Gott weiß wie es später ausschaut.

Rein in die Berge

Bei Kilometer 13 verlassen wir die flachen Passagen und es geht hinein in die Berge von Florenz. Schmale Straßen ziehen sich hier durch die Olivenhaine (ich tippe mal es waren Oliven). Sonderlich technisch geht es hier nicht zu. Größtenteils verläuft die Strecke auf den schmalen Gassen und hin und wieder geht es zwischen Wiesen und Feldern weiter.
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Bei Kilometer 19, im Hof einer alten Burg, eine Zwischenzeitnehmung und eine Verpflegungsstation. 1:45 Stunden zeigt die Uhr, flott flott!
Jetzt wird es etwas technischer und wir bahnen uns den Weg über schmale Trails, durch kleine Waldstücke und entlang von MTB-Trails. Das ist sicher das Beste was die Trails um Florenz zu bieten haben.
Von mir aus könnte es ewig so weiter gehen, aber bald biegen wir wieder auf eine dieser vielen schmalen und steilen Straßen ein. Wahnsinn, wie sich diese schier unendliche und unüberschaubare Netz an Straßen und Wegen hier durch die Berge windet.
Einem steilen Anstieg folgt ein mindestes ebenso steiler Downhill bei dem man es richtig rollen lassen kann, bevor man kurze Zeit später wieder gegen die obligatorische Wand läuft. Von 0 auf 100 und wieder auf 0. Hier kriegt man was geboten.
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An jeder Kreuzung stehen Streckenposten und gefühlt sind es tausende. Sie rufen immer etwas auf italienisch und ich verstehe kein Wort. Wenn mal wieder keine Läufer vor mir in Sicht sind, dann bleibe ich an unübersichtlichen Stellen meist kurz stehen, erkläre das ich nichts verstehe und versuche herauszubekommen wo und wie es weiter geht.
Bis auf einmal gelingt mir das immer vortrefflich. An einer kniffligen Stelle biege ich falsch ab und kurze Zeit kommt mir zum Glück ein anderer Läufer entgegen der falsch gelaufen ist und gemeinsam drehen wir um und nehmen die richtige Abzweigung.

Wie sich später im Ziel herausstellt, wurden über Nacht viele Markierungen entfernt und am Morgen konnten nicht wieder alle angebracht werden.
Diese Assis!

Nach 34 Kilometern habe ich die letzte Steigung hinter mir, stürze mich in den ein Kilometer langen Downhill auf der schmalsten Straße des Tages und im Anschluss geht es noch einmal 7 Kilometer flach zum Ziel.
Durch die Vorstadt, entlang des Arno, mitten in die City.
Die letzten Kilometer werden zäh, richtig zäh und die Asphaltstücke geben mir den Rest. Ungefähr 5 Kilometer vor dem Ziel die ersten Krämpfe, die von Mal zu Mal schlimmer werden. Da wird jeder Aufstieg und jeder Abstieg, auch wenn sie noch so klein sind, zur Wohltat. Vorbei an unserem Hotel, geht es noch einmal über den Arno und auf der anderen Seite flussabwärts.
Dort drüben ist das Ziel, aber da hinten die Brücke…man ist das unfair.

Dann endlich die Brücke, wieder einige hundert Meter zurück, dann der rettende Kreisverkehr, noch zweimal abbiegen und ich höre den Zielsprecher.
Dort vorne ist das Ziel,
hier neben meine Freundin und persönliche Zielfotografin (danke Mausi ;-))
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und dann ist es vorbei.

Die Uhr stoppt bei 4:13, 53 nach 42 Kilometern und knapp 1200 Höhenmetern.
Ein sehr schnelles Rennen, auf einem schnellen Kurs, mit leider zu wenig Trailanteil.
Sicher haben die Veranstalter das Maximum herausgeholt, aber mir persönlich hätte etwas mehr Trail noch besser gefallen.
Dennoch, die Strecke ist abwechslungsreich und es wird garantiert nicht langweilig.
Man merkt, das Kristina und Simone aus Florenz kommen und man merkt, dass sie mit dem Lavaredo Ultra Trail auch die nötige Erfahrung mitbringen.
Eine super Sache…die Reise hat sich gelohnt.

Hier geht es zum Firenze Urban Trai Move!

Firenze Urban Trail

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