Mit dem Race Ultra 290 wagte inov-8 einen neuen Schritt und schnell wurde klar, so ganz dem inov-8 Stil entsprach das erste Modell der Race Ultra-Serie noch nicht, aber mit dem Race Ultra 270 soll das anders werden.
Mit einer Sprengung von 4mm (14mm Ferse, 10mm Vorfuß) ist der Race Ultra 270 wesentlich flacher als der 290er (8mm Sprengung). Wie gewohnt wird die Sprengung anhand der Dreiecke an der Ferse angezeigt. Bei der Race Ultra-Serie bedeutet ein Dreieck aber nicht die gewohnten 3mm, sondern 4mm.
Wie schon an der Nummerierung des Schuhs zu erkennen ist, ist das neue Modell auch noch ein Stück leichter.
Dank einer vergleichsweisen flachen Außensohle sohl ein stabiles Laufverhalten gewährleistet werden; mit der nötigen Nähe zum Boden.
Der Race Ultra 270 eignet sich für die Montierung der inov-8-Gamasche womit ein optimaler Sitz dieser gewährleistet werden soll.
Die Standard-Passform bietet eine breite Zehenbox und soll somit gerade Vorfußläufern sehr entgegen kommen.
Dank einer perfekt abgestimmten Gummimischung der Außensohle verspricht inov-8 perfekten Grip, auch auf nassem Untergrund.
Ist der Race Ultra 270 ultratauglich?
Es fällt auf, das inov-8 mit dem Race Ultra wohl eine optimale Mischung aus typischer inov-8 Bauweise, gepaart mit einem ultratauglichen Gesamtkonzept gelungen ist.
Der Schuh ist leicht und flexibel. Das Obermaterial macht einen robusten Eindruck, wirkt auf den ersten Blick aber nicht zu dick um die Atmungsaktivität negativ zu beeinflussen.
Die Sohle schaut nicht so aggressiv aus, wie man es von anderen Modellen gewohnt ist. Vielmehr wurde hier auf ein breites Einsatzspektrum, insbesondere „Ultratauglichkeit“, wert gelegt.
Schon das erste Einschlüpfen in den Schuh überzeugt. Weich und bequem fühlt er sich an, ohne dabei aber in irgendeiner Art und Weise schwer am Fuß zu hängen.
Die Lasche ist fest mit dem Oberbau vernäht, so dass ein Verrutschen nur in sehr geringem Maße möglich ist.
Die Schnürung ist direkt und fixiert den Schuh optimal am Fuß.
Lediglich im Bereich der Ferse war mir der Schuh anfänglich etwas zu locker, aber dank der bewährten „Marathon-Schnürung“ lässt er sich auch in diesem Bereich sehr gut fixieren, so dass auch im Downhill die nötige Sicherheit und Stabilität gewährleistet wird.
Das geringe Gewicht und die niedrige Sprengung, sorgen zusammen mit der nicht so hohen Sohlenkonstruktion für ein direktes und bodennahes Laufgefühl.
Der Race Ultra 270 ist schnell; er verleitet zum Gas geben auf den Trails.
Die Sohle und die Gummimischung decken ein breites Spektrum ab. Der Schuh überzeugt auf trockenem und feuchtem Untergrund. Lediglich im losen Gelände und wenn es sehr weich ist, muss man auf den gewohnt guten Grip verzichten.
Die Frage ob sich der Race Ultra für einen Ultramarathon eignet klärte sich dann beim Transvulcania.
Lange habe ich überlegt welcher Schuh mich über La Palma tragen soll und am Ende fiel die Wahl auf den Race Ultra 270 und ich habe diese Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut.
Egal ob im Vulkansand, auf der Straße oder den vielen Singletrails mit teils technischen und felsigen Abschnitten; der Schuh hat mich nie im Stich gelassen.
Trotz der leicht minimalistischen Bauweise war der Komfort auch oberhalb von 2000m sehr gut. Das man die Dämpfung nicht mit anderen, schwereren Schuhen, vergleichen kann ist klar, aber verglichen mit dem Gesamtkonzept des Schuhs und in Relation zu seinem Gewicht, ist die Dämpfung genial.
Es war ein richtiger Genuss mit diesem Schuh zu laufen und müsste ich ihn mit einem anderen Schuh vergleichen, dann spielt er für mich eindeutig in der gleichen Liga wie der Sense Pro von Salomon.
Wenige Minuten nach mir kam auf La Palma ein Läufer ins Ziel, der ebenfalls mit diesem Schuh gelaufen ist und er bestätigte mein Gefühl:
Ein sehr guter Schuh und genau die richtige Wahl!
Trotz des sehr rauen Untergrunds wies die Sohle keine sonderlichen Verschleißerscheinungen auf.
Lediglich ein Manko hatten beide unsere Paare; der aufgedruckte Schriftzug zeigte Stellenweise schon deutliche Verschleißerscheinungen. Das hat zwar keinen Einfluss auf die Laufeigenschaften des Schuhs oder die generelle Haltbarkeit des Obermaterials, ist aber ein kleiner Wehrmutstropfen.
Der Race Ultra 270 ist ein toller Schuh und inov-8 ist hier wirklich ein sehr guter Kompromiss gelungen.
Man darf gespannt sein, wie sich die Produktpalette der Briten weiterentwickeln wird.
17 Gedanken zu “inov-8 Race Ultra 270”
Wie macht sich eigentlich der Race Ultra 270 in Sachen Dämpfung und Schutz des Fussbettes im Vergleich zum Trailroc? Du hast ja glaube ich den 255er auch schon getestet gehabt. Weil rein nominell scheinen sich ja beide Modelle in Sache Sohlendicke nicht so viel zu nehmen.
Ja, den 255er habe ich auch schon getestet. Wirklich gravierende Unterschiede konnte ich jetzt nicht feststelle. Habe den 255er auch gerne auf langen Kanten angezogen, aber vom Gesamtkonzept her liegt mir der Race Ultra besser auf den langen Strecken. Woran das genau liegt lässt sich schwer sagen.
Ich denke mal die etwas niedrigere Bauweise macht hier für mich den Unterschied.
Cool, danke! Ich glaube dann werde ich wohl beim Race Ultra ebenso zuschlagen müssen. 😉
Laufe nun schon das zweite Jahr in Folge mit dem Sense Pro (2.Modell) und bin sehr zufrieden, allerdings kommt er bei nassen Bedingungen manchmal an seine Grenzen. Die Sohle von Ultra 270 scheint als wäre sie etwas griffiger oder täuscht das?
Das mit dem Sens Pro geht mir genauso.
Verglichen mit dem Race Ultra 270 würde ich dem inov-8 eine bessere Note ausstellen als dem Salamon.
Die Sache mit dem Aufdruck ist schade. Das lässt den Schuh unschön aussehen. Das kann einen schon ärgern wenn man viel Geld bezahlt hat. Ansonsten nicht schlecht.
Ja, das stimmt!
Hallo Steve, danke für diesen Test! Wenn die 270er also Transvulcania-bewährt sind, würdest du dann auch sagen, dass sie Alpenultra-tauglich sind? Ich laufe sie auch sehr gern, bin mir aber mit Blick auf einen anstehenden Ultra nicht sicher, ob sie genug Schuh fürs Hochalpine sind.
Grüße, Tobias
Hallo Tobias und willkommen auf meinem Blog
Also ich würde den 270er auch für die Alpen empfehlen.
Es ist allerdings fraglich, ob sich auch die richtige Wahl für den ersten Alpen-Ultra sind oder ob man da nicht auf etwas mehr Komfort setzen sollte.
Schwierige Entscheidung!
Danke! Dann stecke ich mal sicherheitshalber die dicken Schuhe ins Dropbag.
Dein Blog ist übrigens wirklich super, lese ich schon eine Weile, und immer mit Freude.
Grüße aus München –
Tobias
Danke dir Tobias!
Ja, das mit dem Dropbag ist eine gute Idee.
Viel Erfolg an der Zugspitze
Grüße in die Hauptstadt 😉
Steve
Interessant, müsste ich mal ausprobieren. Du weißt ja, wie „schwierig“ meine Füße sind. 😉
Liebe Grüße
Rainer 😎
Oh, da könntest du vielleicht sogar Glück haben; wobei die Schuhe „neutral“ sind.
Ich laufe sie aber auch problemlos mit Einlagen.
Speedy Rainer in den inov-8…sounds like a plan! 😉
Viele Grüße
Steve
Hey diese Laufschuhfrage treibt mich schon seit Jahren in den Wahnsinn. Was macht eigentlich einen Ultratrailrunningschuh zu einem normalen Trailrunningschuh aus? Ich laufe zur Zeit mit dem Salamon S-Lab XT 6 und der hat wenn es nass ist etwas wenig Traktion. Jetzt überlege ich das gleiche Modell in Softground zu kaufen. Es gibt aber auch den Adidas Terrex Boost Schuh da soll die Continental Sohle ein Wahnsinn sein…. Fragen über Fragen…
Hallo Chris,
ich laufe auf längeren Distanzen (50Km+) lieber etwas gedämpftere Schuhe mit einer Sprengung von 4mm-8mm.
Alles was unterhalb dieser Distanz liegt darf gerne auch mal etwas minimalistischer sein.
Gerade auf den kurzen Strecken (bis 20Km) geht es auch mal ohne besondere Dämpfung oder Rock-Plates.
Den Adidas kenne ich bisher leider nicht, habe aber schon einige positive Stimmen zu diesem Schuh gehört.
Hallo Steve,
Mich würde interessieren, wie die Größe im Vergleich zum Trailroc 255 ausfällt! Habe auch noch den Trailroc und überlege auf den Race Ultra umzusteigen.
Vielen Dank schon mal!
Servus Olli,
habe in beiden Schuhe die gleiche Größe.
Viele Grüße
Steve