Astiger geht es nicht mehr!

Astig, ist ein Ausdruck den man hier im Berchtesgadener Land nutz, um zum Ausdruck zu bringen, dass einem etwas sehr gut gefallen hat.

„Ein astiger Abend war das gestern.“
„Astig schaut das aus.“
„Das ist aber eine astige (Lauf)runde.“

Heute geht es mit der WHCR-Crew Richtung Hochstaufen.
Einfach immer bergauf, Richtung Bankerl und dann schauen, wie weit wir noch laufen.

Wir starten am Bundeswehr-Sportplatz, bahnen uns den Weg hinauf zur Padinger Alm und schlagen dann den Trail Richtung Bartlmahd ein.

Um es etwas interessanter zu gestalten, biete ich eine Variante an, da ich im Winter mal am Abend gelaufen bin.
Es ist quasi der direkteste Weg zum Bankerl und führt ziemlich steil nach oben.

Man erkennt ihn quasi nicht und ich habe ihn auch nur entdeckt, weil im Winter mal Skispuren hier entlang gingen.
Ich erspare mir an dieser Stelle auch eine genaue Beschreibung, da ich ihn nicht unbedingt für empfehlenswert halte; auch wenn die Ausblicke ziemlich cool sind.

Aber ich denke die Tatsache, dass wir für den Kilometer 36 Minuten benötigen, sagt alles über den „Weg“ und die Beschaffenheit aus.

Am Bankerl angekommen entschließen wir uns noch weiter zu laufen um die 1000Hm voll zu machen; also bis zu der Stelle, wo man gut rüber zum Zwiesel schauen kann und wo dann auch der Schnee ganz langsam wieder die Oberhand über den Trail gewinnt.

Danach drehen wir um und laufen auf dem Normalweg wieder nach unten.

Auf dem letzten Abschnitt, kurz vor dem Ende des Padinger Alm-Trails, schlage ich noch eine kurze Variante ein, stolpere im Unterholz und merke am Ende des Trails, das etwas in meiner Wade steckt.

Ein kleines Reststück von einem Ast!

Astig!

Rausziehen klappt nicht.
Rausdrücken, funktioniert leider auch nicht.
Also weiter den letzten Kilometer bis zum Auto und dann versuchen mit der Schere des Verbandkastens den kleinen Fremdkörper rauszuziehen…
…Überraschung…
…klappt auch nicht!

Nächster Versuch, mit der Pinzette zu Hause.
Klappt zu 50%, also 50% des Holzstücks sind draußen und 50% sind noch drin.

Also, ab in die Notaufnahme.
Ein bisschen peinlich ist mir das schon, da die sicher „wichtigere“ Dinge zu tun haben, aber irgendwie muss das Ding ja raus.

Im Krankenhaus angekommen, vor mir, eine ältere Dame, die mit dem Rad gestürzt ist.
Wo? Auf dem Weg runter von der Padinger Alm!

Gefährliches Pflaster heute!

Im Wartezimmer der Notaufnahme hängen Bilder vom Hochstaufen…
…schon verrückt oder?

Dann bin ich an der Reihe…ungeduscht…mit dreckigen Waden! 😉

Doc versucht es mit Pinzette…klappt nicht!
Splitterpinzette…auch keine Chance!
Nadel und Pinzette…nee, will auch nicht.

Also lokale Betäubung und rausschneiden!

Operation erfolgreich, Patient lebt, Wade ist auch noch dran, Holzsplitter draußen!

Somit war die Entscheidung ins Krankenhaus zu fahren doch nicht so verkehrt, denn zu Hause hätte ich das Teil nie rausbekommen.

Somit endet der wohl astigste Run ever…
…aber ganz so astig muss es beim nächsten Mal nicht mehr sein.

„Der Berg gehört dir erst wenn du wieder unten bist. Vorher gehörst du dem Berg!“

Hier geht es zum Move in Addis-Halfpipe!

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