Watzmann-Umrundung – Auf der Suche nach der Sonne

Vor sieben Jahren bin ich die Watzmann-Umrundung zum letzten Mal gelaufen. Somit wird es mal wieder Zeit für eine Wiederholung und da bietet es sich natürlich an, dass Lea und Hendrik in der Gegend sind und so geht sich eine spontane 3er-Gruppe für die Runde um den König aus.

Das Wetter ist mehr so semicool. Trocken, viel zu warm für November, aber leider auch sehr nebelig. Die vorhergesagten acht Sonnenstunden werden wir wohl heute vergebens suchen.
Wir starten unsere Tour am Parkplatz an der Wimbachbrücke und machen uns auf den Weg durch das Wimbachgries, vorbei am Wimbachschloss und der Wimbachgrieshütte hinauf zum Trischübel.

Der Weg durch das Gries zieht sich zwar gefühlt immer sehr, aber wenn man in Begleitung unterwegs ist, dann kommt es einem zum Glück nicht so lange vor. Hinzu kommt, dass der Nebel für eine ordentlich mystische Stimmung sorgt.

Leider verwehrt er auch den Blick auf die umliegenden, zerklüfteten Bergspitzen, die für die Ecke hier hinten so charakteristisch sind.

Nach der Wimbachgrieshütte nimmt die Steigung etwas zu und es geht hinauf zum Trischübel; eines der bekanntesten Wegkreuze hier im Nationalpark. Gefühlt lichtet sich der Nebel ein wenig, denn es tun sich immer wieder Sichtweiten über 50m auf,

die aber leider so schnell wieder zuziehen, wie sie aufgezogen sind.

Dennoch bleibt die Stimmung ziemlich cool, wenngleich ein bisschen Sonne auch cool wäre.

Am Trischübel angekommen blitzt dann tatsächlich der blaue Himmel durch den Nebel.

Wir beschließen hier oben etwas zu warten, in der Hoffnung dass es doch noch aufreißt, bevor wir wieder nach unten laufen.
Und wir haben Glück – die Sonne schafft es hier auf knapp 1750m die Oberhand über den Nebel zu gewinnen.

Nach dem Hirschwieskopf werden auch die weiter entfernten Teufelshörner und der Funtenseetauern freigelegt.

Watzmann und Hochkalterstock ziehen nach!

Perfektes Timing. Ein paar Minuten früher und wir wären sicherlich weitergelaufen ohne zu warten. Alles richtig gemacht und im richtigen Tempo unterwegs gewesen.

Nach einem ordentlichen Vitamin-D-Schub machen wir uns auf der anderen Seite an den Abstieg. Über die Sigeretplatte geht es hinunter nach St. Bartholomä.
Nach ungefähr 100 Metern sind wir wieder mittendrin in der Nebelsuppe und bahnen uns den Weg auf dem Trail nach unten.
Im Bereich der ausgesetzten Sigeretplatte „schwimmen“ wir durch kniehohes Laub; Wahnsinn was hier auf dem Weg liegt. Gepaart mit der feuchten Luft und den rutschigen Steinen wird der Abstieg in diesem Bereich ein spannendes Unterfangen, bevor wir oberhalb der Schrainbach-Holzstube wieder auf den klassischen Wanderweg treffen, der uns hinunter zum Königssee führt.

Der liegt zwar nicht ganz im Nebel, aber dicke Nebelschwaden versperren auch hier die Sicht auf die Berge und lassen der Sonne auch nicht den Hauch einer Chance.
Ich glaube so spät im Jahr war ich noch nie hier hinten. Umso intensiver kommen mir dieses Mal die Farben vor.

Nach einer kurzen Stärkung in der Gaststätte geht es ans Finale; den letzten Aufstieg des Tages – der Rinnkendlsteig wartet.
Das erste Mal, dass ich den Steig in diesem Jahr gehe, was aber den Weg sicherlich nicht einfacher erscheinen lässt.
Mit der Watzmann-Umrundung ist es eben wie mit der Runde um den Königssee: Das Finale wartet am Schluss und das Männchen das den Stecker ziehen möchte wartet sicher schon hinter irgendeinem Baum auf uns.

Vorteil bei der Nebelsuppe ist natürlich, dass es nicht so warm ist und man ohne Probleme mit einem halben Liter Wasser durchkommt. Gefühlt ist es heute auch nicht so anstrengend. Ob das daran liegt, weil wir „weniger“ Kilometer in den Beinen haben oder die Temperaturen so angenehm sind…wer weiß?! Vielleicht sind wir auch einfach nur krass drauf! 😉

Dennoch bleibt der Rinnkendlsteig am Ende steil und ausgesetzt und das feuchte Wetter macht ihn garantiert nicht einfacher. Aber wir schrauben und Meter für Meter nach oben und genießen die fantastische Aussicht. 😉

Oben angekommen sparen wir uns den kurzen Abstecher zur Archenkanzel, denn sehen würden wir sowieso nichts.

Es geht also direkt rüber zur Kühroint-Alm und von dort lassen wir es dann gemütlich (aber mit dicken Oberschenkeln) über die Forststraße hinunter zur Wimbachbrücke rollen.

Eine geniale Tour geht zu Ende. Auch wenn das Wetter nur für einen kurzen Moment richtig gut war, so sorgte der Nebel dennoch für eine schöne Stimmung wie man sie nicht alle Tage auf dieser Runde hat.
Die Watzmann-Umrundung ist einfach eine geniale Runde und mit guten Freunden macht sie gleich noch viel mehr Spaß!

Hier geht es zum Loop-Around-The-King-Move!

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