Die Crew für Whistler ist noch nicht komplett. Weiter geht es mit Gabriel!
Wie geht’s, wie steht’s? Stell dich doch bitte kurz vor.
Hallo Steve. Ja, was soll ich sagen. Mein Name ist Gabriel, bin 37 Jahre alt und lebe in Darmstadt. Neben Trailrunning, aber dazu kommen wir später ausführlicher ;-), gehe ich in meiner Freizeit sehr gerne tauchen. Eine Leidenschaft die während meines einjährigen Aufenthaltes in Australien geweckt wurde. Leider ist auch dies in Darmstadt wie auch das Trailrunning eher schwierig. Dennoch schaue ich, dass jedes Jahr auch ein Tauchurlaub auf dem Programm steht, um die fantastische Unterwasserwelt weiter zu erkunden und unsicher zu machen.
Daneben verfolge ich noch die Spiele der Eintracht aus Frankfurt. Dies mache ich aber in der Regel gemütlich von der Couch aus. Im Stadion bin ich über das Jahr verteilt vielleicht nur 2-3 Mal.
Kann man sagen, dass dich der Trailrunning-Virus voll infiziert hat?
Auf jeden Fall. Nachdem ich zum regelmäßigen Laufen mehr oder weniger durch eine Wette gekommen bin (ein gewisser Herr Wolke hat die Behauptung aufgestellt einen Halbmarathon unter zwei Stunden zu laufen, wäre kein Ding und würde jeder schaffen), habe ich schnell gemerkt, dass mir das Laufen sehr viel Spaß macht und ich dabei bleiben möchte. Allerdings fand ich es nie sehr prickelnd ausschließlich durch die Stadt zu laufen. Durch Tobi und Dich habe ich gesehen, dass es Alternativen gibt. Über Stock und Stein zu Laufen, einen Anstieg zu bewältigen, der anschließende Downhill usw. finde ich persönlich spannender und abwechslungsreicher gegenüber der Straße.
Als Darmstädter hast du den Odenwald ja direkt vor der Haustür. Bist du nur auf Trails unterwegs oder ist es eine Mischung aus Straße und Trails? Wie sieht eine normale Woche bei dir aus?
In einer normalen Woche schaffe ich es 3-4-mal die Woche Laufen zu gehen, was sich je nach Zeit auf 45 bis 80 km summiert. Unter der Woche bewege ich mich meist rund um Darmstadt, z.B. im Oberfeld, am Steinbrücker Teich, Kotelettpfad oder im TU-Wäldchen. Wenn ich mal dienstlich unterwegs bin, habe ich in der Regel Laufschuhe und –klamotten im Koffer, damit dann das Training nicht zu kurz kommt und die Stadt läuferisch erkundet werden kann. Am Wochenende versuche ich so oft es geht im Odenwald Laufen zu gehen, um so den ein oder anderen Höhenmeter mitnehmen zu können. Natürlich ist das nicht mit den Höhenmeter vergleichbar, die dann im Wettkampf zu bewältigen sind. Außerdem lerne ich durch das Laufen auch die Umgebung besser kennen. Man kennt zwar hier in der Gegend die Orte, wie beispielsweise das Felsenmeer oder Fürstenlager, aber durch das Laufen kenne ich es von allen Seiten.
Im Trainingsalltag ergibt sich damit automatisch eine Mischung aus Straße und Trails, auch wenn ich Letztere wie gesagt bevorzuge.
Was war bisher dein Laufhighlight?
Es ist nicht einfach das „eine“ Highlight rauszugreifen.
Wenn würde ich aber zwei Läufe bisher hervorheben, nämlich den Lauf in Squamish
2017 und Transvulcania 2018.
Was mich an Squamish so sehr fasziniert hat, ist schwer in Worte zu fassen. Das
ganze Event angefangen bei der Organisation, Rahmenbedingungen, den Trails,
über die Atmosphäre an der Strecke, die Verpflegungsstationen mit Wassereis und
Cola, was ich so bei anderen Wettkämpfen nicht erlebt habe, bis hin zum
persönlichen Empfang im Ziel des Organisators und die Feier danach mit lecker
Craft-Bier. Einfach ein rundum, perfektes Rennen.
Auch Transvulcania hat alles, was für mich ein schönes Rennen ausmacht. Beeindruckend ist aus meiner Sicht, dass man zum einen sehr schöne Trails hoch zum Roche de la Muchachos hat und zum anderen das Ziel sich am Meer befindet. Also, alles was ich mag – Berge und Meer.
In Whistler läufst du den Triple Wammy. Du hast also jeden Tag ein Rennen vor der Brust und am Ende stehen insgesamt 93,5k und 5250 Höhenmeter auf der Uhr. Bereitest du dich darauf speziell vor?
Ehrlich gesagt nein. Ich bin selbst schon gespannt, wie mein Körper auf diese Belastung an drei Tagen drei Rennen zu absolvieren reagiert. Das ist es auch, was mich am Triple Wammy so reizt. Vor allem, dass das längste Rennen mit 55k als letztes stattfindet und die Strecke sich aus Teilen der ersten beiden Strecken zusammensetzt. Es wird also auch eine gewisse Kopfsache, weil man schon weiß, was einen erwartet.
Ich mache mir im Moment eher Gedanken, wie meine Regeneration zwischen den Rennen aussieht. Bisher hat sich meine Erholung nach einem Rennen darauf reduziert einfach ein paar Tage nicht Laufen zu gehen und dem Körper eine Pause zu gönnen. Das wird sicherlich etwas anders ausfallen. In meinen Kopf schwirren daher solche Begriffe wie Eistonne, Regenerationssocken, irgendwelche ätherische Öle, etc. rum. Bleibt spannend.
Wie sieht deine Verpflegungsstrategie während dem Lauf aus?
Ich habe für mich persönlich sehr gute Erfahrung mit Smoothies gemacht. Davon nehme ich jede Stunde eins. Dazu kommen noch Gelshots für den Geschmack. Bei längeren Distanzen dann zusätzlich noch, was die Verpflegungsstationen so hergeben. Wobei ich mich da meist auf Obst (Wassermelone und Bananen) und Gemüse (Gurken mit Salz) oder irgendwelche Riegel beschränke.
Kurzum „So wie immer“.