Die kleine Reibn ist eigentlich eine Skitour, aber dafür ist es beim momentanen Wetter noch viel zu früh. Zwar lag vor einem Monat schon viel Schnee auf dem Schneibstein, aber davon ist heute weit und breit nichts mehr zu sehen. Nur kleine Schneereste gibt es noch an schattigen Plätzen, der Rest ist schneefrei.
Erstes Ziel der heutigen Tour ist das Carl-von-Stahl-Haus. Die klassische Skitour führt eigentlich über die Königsbachalm und den Jenner, aber ich gehe meinen gewohnten Weg über die Skipiste am Krautkaser und die Mitterkaseralm. Diese Variante gefällt mir besser und bietet etwas mehr Abwechslung.
Ich bin heute etwas später als gewohnt unterwegs und lasse deshalb den Gipfel des Jenner aus, da doch schon einige Leute unterwegs sind und dort oben sowieso nur Gedränge herrscht. So geht es also gleich weiter zum Carl-von-Stahl-Haus wo ich mir in der Nähe eine kurze Pause gönne.
Danach geht es weiter Richtung Schneibstein. Ein toller Trail, der allerdings im oberen Bereich sehr steinig und steil wird und mich zwingt das Tempo heraus zu nehmen. Immer wieder gibt es Passagen die sich gut laufen lassen und dann folgen wieder Teilstücke die ich nur schnell gehen kann. Trotzdem komme ich flott voran und erreiche den Gipfel nach knapp 1 Stunde und 45 Minuten.
Hier oben ist schon deutlich mehr los als bei meinen letzten Besuchen, was wohl auch dafür gesorgt hat, dass man im Gipfelbereich keine Steinböcke sieht. Auch ihnen scheint dieser Schönwetter-Trubel wohl zu viel zu sein. Ich gönne mir eine längere Pause an einer etwas abgelegeneren Stelle und betrachte den weiteren Verlauf des Trails.
Dabei entdecke ich auch die Steinböcke, die sich abseits des Gipfels, aber in direkter Nähe des Weges aufhalten. Auf meinem Weiterweg zum Windschartenkopf komme ich auf jeden Fall an ihnen vorbei und ein paar Fotos sind sicherlich drin.
Nach einer ausgiebigen Pause geht es weiter Richtung Windschartenkopf, vorbei an den Steinböcken. Wie sich herausstellt sind es mehrere, die im Laufe der nächsten Minuten immer wieder rechts und links des Weges auftauchen.
Der Weg führt abwechslungsreich, mal leicht bergauf, dann wieder bergab, dann wieder flach, hinüber zur Windscharte. Von dort geht es nun weglos auf den Windschartenkopf und auf der anderen Seite geradewegs nach unten.
Während man im Aufstieg über schroffiges Gelände steigt, ist der Downhill ein steiler, mit Steinen durchsetzter, Grashang…das macht richtig Spaß.
Nach dem weglosen Abstieg trifft man wieder auf den Wanderweg, der den Windschartenkopf umgeht. Auf diesem Weg geht es nun weiter zum Seeleinsee, der schon von einer dünnen Eisschicht überzogen ist.
Die Skiroute wäre eigentlich schon vorher nach rechts abgezweigt und unterhalb des Fagstein, über das Roßfeld, hinunter zur Priesbergalm verlaufen. Da sich dieses Stück wahrscheinlich nicht so gut laufen lässt, nehme ich den parallel verlaufenden Weg, der nach dem Seeleinsee zur Priesbergalm abzweigt.
Auf einem schmalen Trail geht es steinig, mit angenehmen Gefälle, zur Priesbergalm und von dort weiter hinunter zur Königsbachalm.
Vor der Königsbachalm die Abzweigung nicht verpassen und gemütlich, mit einer letzten kurzen Steigung, hinüber zur Mittelstation der Jennerbahn und weiter zum Parkplatz Hinterbrand.
Eine herrliche Tour bei traumhaftem Wetter. Zwar war auf den Wegen einiges los, aber man findet doch immer wieder ein Fleckchen, an dem man seine Ruhe hat.
Jetzt warte ich auf den Schnee, dass ich die Kleinen Reibn auch mal mit Skiern gehen kann.
10 Gedanken zu “Trailrun auf der Kleinen Reibn”
Hallo Steve,
ich hab dich gesehen, gestern: Am Krautkaser ist so ein schwarzer Blitz an mir vorbeigezischt, bergauf natürlich, und ich hab gleich gewusst: Das muss er sein, der Trailrunner.
Tolle Bilder!
Lisa
Hallo Lisa,
ich habe dich leider nicht erkannt, tut mir Leid.
Das nächste Mal musst du einfach nach mir rufen. Auch wenn ich Musik in den Ohren habe, ist sie nie so laut, dass ich nichts mehr höre und auch wenn es nicht so aussieht: Ich habe es nicht eilig und Zeit für einen kurzen Plausch und ein paar gemeinsame Meter ist immer. 🙂
Viele Grüße und bis zum nächsten Mal
Steve
Wie schreibt Ludwig Ganghofer:
Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land.
Herzliche Grüsse
Mama, Papa, Scott
sehr schöne bilder steve!
Danke dir.
Das Wetter war optimal zum Fotografieren und natürlich auch zum Laufen 😉
Einfach super, diese spätherbstliche Tour. Das oberste Motiv mit der Watzmann-Ostwand ist mir noch aus der Kindheit in Erinnerung.