Trailrun auf den Viehkogel

Der Viehkogel dürfte nur wenigen ein Begriff sein. Wenn man aber weiß, dass sich das Kärlingerhaus und der Funtensee am Fuße des Viehkogels befinden, dann können sich die meisten zumindest schon mal vorstellen, in welche Gegend der heutige Trailrun führt.
Der 2158m hohe Viehkogel im Steinernen Meer ist ein lohnender Gipfel, da man von ihm eine fantastische Sicht nach allen Seiten hat.
Bei Marianne und Thomas in St. Bartholomä gibt es zu Beginn noch einen Kaffee und dann geht es auch schon los.

Zunächst entlang des Ufers, über das trockene Flussbett des Eisbachs, hinein in den schattigen Wald. Gleich zu Beginn wartet hier nach wenigen Minuten das steilste Stück auf dem Weg zum Kärlingerhaus. So macht man gleich zu Beginn ordentlich Höhenmeter, bevor es dann moderat weiter geht.

Der Weg zeiht sich genüsslich durch den Wald, mal entlang des Schrainbachs, dann wieder etwas steiler bergauf, immer Richtung Saugasse.
Ich fühle mich topfit und habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Die Wanderer die mit mir heute Morgen im ersten Boot saßen habe ich mittlerweile hinter mir gelassen. Wenn mir jetzt jemand begegnet, dann sind es Wanderer die vom Kärlingerhaus absteigen. Nicht selten sehen sie mich etwas verdutzt und mit fragenden Gesichtern an; aber das gehört dazu.
Die Saugasse ist bei allen Wanderern die diesen Weg zum Kärlingerhaus gehen bekannt und bei vielen gefürchtet. 30 Serpentinen ziehen sich diese Steilrinne nach oben empor. Man erkennt schon gut von unten, wo man 300 Hm weiter oben rauskommt. Ich persönlich mag die Saugasse; sie hat eine moderate und konstante Steigung und lässt sich dadurch sehr gut laufen.

Man könnte sogar sagen: Mir macht es Spaß sie nach oben zu laufen.
Überhaupt hat der gesamte Aufstieg von St. Bartholomä zum Kärlingerhaus, bis auf das kurze Stück am Anfang, eine sehr konstante und nicht zu steile Steigung. Verbunden mit dem tollen, schmalen Trail der sich nach oben schraubt: Einfach herrlich.
Oberhalb der Saugasse dauert es dann nicht mehr lange und er Viehkogel kommt das erste Mal richtig zum Vorschein. Direkt neben ihm, etwas weiter entfernt, die Schönfeldspitze.

Nach 1 Stunde und 55 Minuten komme ich am Kärlingerhaus an. Ich gönne mir eine Spezi, fülle mein Wasser auf und mache mich weiter Richtung Viehkogel.

Kurz nach dem Kärlingerhaus, ungefähr bei 1700m melden sich die ersten Krämpfe in der Wade zu Wort. Hätte ich doch keine Pause machen sollen? Muss ich mehr trinken?…Ich entscheide mich weiter aufzusteigen, gehe jetzt aber zum Gehen über, wobei ich versuche meine Geschwindigkeit ungefähr beizubehalten. Der Weg wird nun etwas steiler und ist mit kleinen und größeren Steinen durchsetzt. Auch ohne Krämpfe hätte ich den Laufschritt auf diesem Teilstück wohl nur sehr mühsam beibehalten können.

Abwechslungsreich geht es konstant nach oben. Immer wieder werden tollen Einblicke ins Steinerne Meer frei. Man sieht deutlich, wie dieses Gebirge zu seinem Namen kam.

Nach dem letzten Steilen Stück entlang der Flanke des Viehkogels, stehe ich eine Stunde nach meinem Aufbruch am Kärlingerhaus auf dem Gipfel.


Nach einer kurzen Pause geht es auch schon wieder an den Abstieg. Die Beine sind wieder locker und so geht es auch wieder etwas schneller voran. Bis zum Kärlingerhaus ist es kein besonders schneller Downhill, aber dafür ein durchaus anspruchsvoller.

Nach 35 Minuten belohne ich mich mit einer Gemüsesuppe am Kärlingerhaus, bevor es zum finalen Downhill nach St. Bartholomä geht.
Wie schon beim Aufstieg, zeigt sich auch beim Abstieg, dass die konstante und moderate Steigung bzw. jetzt das Gefälle, sehr trailrunner-freundlich ist. Trotz kleinerer Krämpfe die sich am unteren Ende der Saugasse kurz bemerkbar machen, erreiche ich St. Bartholomä nach nur 1 Stunde und 20 Minuten.

Ein fantastischer, aber auch anstrengender Run geht zu Ende. Ich bin müde und will eigentlich nur noch mit dem Boot zurück, darf aber aufgrund der Menschenmassen erst noch mal eine Stunde in der Schlange stehen.
Ich meistere aber auch diese letzte harte Prüfung des Trails, dank meines iPods und der Playlist „Bergruhe“ die mich, inmitten der Touristen mit ihren unzähligen witzigen und nervigen Dialekten, etwas entspannen lässt.

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